Mario Gomez befindet sich mal wieder in Top-Form. Der 31-jährige Nationalspieler vom VfL Wolfsburg knipst derzeit, wie er will. Beim jüngsten 3:3 in Leverkusen münzte der Torjäger einen 0:2-Rückstand zwischenzeitlich mit einem Hattrick innerhalb von nur 7 Minuten in eine 3:2-Führung um. 6 seiner 12 Saisontore erzielte Gomez in den letzten 4 Spielen.
Beeindruckend ist vor allem seine Statistik unter der Regie von VfL-Trainer Andries Jonker. In allen 9 Partien mit Jonker (5 beim FC Bayern München, 4 in Wolfsburg) traf Gomez. Insgesamt waren es 15 Tore. Das sind im Durchschnitt 1,67 Treffer pro Spiel. Was für eine Quote!
Ganz egal wo: Gomez sorgt für Torgefahr!
Und wenn man mal ehrlich ist: Auch, wenn Gomez in seiner Karriere zwischendurch Phasen hatte, in denen er ein wenig kriselte und die Torerfolge ausblieben – insgesamt war und ist Gomez ein Stürmer, der immer für ein Tor gut ist. Das spiegelt sich auch in seinen überragenden Statistiken wieder.
In 261 Bundesligaspielen für den VfB Stuttgart, Bayern München und den VfL Wolfsburg traf Gomez 150 Mal. In seiner Zeit beim AC Florenz in der italienischen Serie A standen bei 29 Einsätzen 7 Tore zu Buche. In der letzten Saison konnte Gomez dann in der Türkei bei Besiktas Istanbul erneut unter Beweis stellen, wieso er auch in der Nationalelf zurecht wieder erste Wahl ist. Mit 26 Toren in 33 Begegnungen trug der 1,89 Meter große Angreifer einen Großteil zum Meistertitel der Türken bei.
Einer der letzten seiner „Gattung“
Dass Mario Gomez weiterhin so häufig trifft und für den VfL Wolfsburg aktuell unverzichtbar scheint, ist in der heutigen Zeit des Fußballs aber bei weitem nicht selbstverständlich. Der 70-malige Nationalspieler (30 Tore) ist einer der letzten typischen Strafraumstürmer, die in der Bundesliga am Ball sind.
Das Spiel hat sich verändert. Auf die Bälle wartende Torjäger wie Luca Toni, Kevin Kuranyi, Stefan Kießling oder Klaas-Jan Huntelaar wurden in vielen Teams durch technisch versiertere, dribbelstärkere und flinkere Stürmer ersetzt, die variabler in Szene gesetzt werden können. Während der ehemalige Bayern-Knipser Toni und Ex-Schalker Kuranyi ihre Karriere bereits beendet haben, sind Ex-Nationalspieler Kießling bei Bayer 04 Leverkusen und Huntelaar bei S04 nur noch Ersatz.
Gomez ackert, beißt und trifft
Um seine Position im Team zu festigen, weicht Gomez aber mittlerweile immer mehr von den typischen Eigenschaften eines früher klassischen Strafraumstürmers ab. Der Deutsch-Spanier ackert, wirft sich in so gut wie jeden Zweikampf und erarbeitet sich viele Torchancen selbst. Hält der CL-Sieger von 2013 (mit dem FC Bayern) seine Form, beendet er die Saison wohl noch vor Timo Werner (14 Buden) als bester deutscher Stürmer in der Bundesliga.