So unterschiedlich kann die Bedeutung eines Pokal-Endspiels sein: Für den amtierenden Meister AS Monaco ist es die einzige Titel-Hoffnung in diesem Jahr, während der Coupe de la League für den Titelverteidiger aus Paris eher Trostpreis-Charakter besitzt. Ihrer Favoritenrolle am Samstag (ab 21.05 Uhr) tut das keinen spürbaren Abbruch.
20 Spiele am Stück ist der schwerreiche Hauptstadtklub in diesem Wettbewerb ungeschlagen. Nach Final-Siegen über Olympique Lyon, Bastia, OSC Lille sowie Monaco zwischen 2014 und 2017 winkt nun Titel Nummer 5. Alles Zahlen, die sich reizend anhören, in Wahrheit jedoch weder Präsident Nasser Al-Khelaifi noch die anderen Geldgeber im fernen Osten besänftigen.
Wer stoppt El Matador im Finale?
In Folge des erneut frühen Scheiterns ihrer Millionen-Truppe in der Königsklasse (alle Champions League-Wetten) scheint das Aus für Trainer Unai Emery zum Saisonende beschlossene Sache. Selbst dann, wenn der Spanier das inländische Triple aus Meisterschaft (17 Punkte vor Monaco), Coupe de France (Halbfinale am 18. April) und Coupe de la League nach Paris holt. In Bezug auf seine eigene Zukunft rutschte Rechtsverteidiger Thomas Meunier jüngst ein vielsagender Satz heraus: „Ich warte ab, weil sich viele Dinge ändern werden, darunter auch der Trainer.“
Doch versuchen wir uns den sportlichen Aspekten widmen. Besonders ein PSG-Star hat dem Pokal-Endspiel in den zurückliegenden Jahren seinen Stempel aufgedrückt: Edinson Cavani! Doppelpack zum 2:1 gegen Lyon, Doppelpack beim 4:0 gegen Bastia und auch im Vorjahr gegen Monaco (4:1). Lediglich 2016 hatte El Matador kein Tor beigesteuert. Trifft der Uru-Angreifer am Samstag und Paris gewinnt zum insgesamt 8. Mal den Ligapokal? Quote: 1.70!
Titel-Entscheidung im Liga-Rückspiel denkbar
Im Stade Matmut-Atlantique (Bordeaux) steigt das 2. von 3 Duellen zwischen PSG und den Monegassen in der laufenden Saison. Cavani und der aktuell in Brasilien weilende Neymar (Haarriss im Fuß) hatten beim 2:1-Auswärtserfolg im Fürstentum eingenetzt. Im Rückspiel in 2 Wochen könnte dann auch rechnerisch die Entscheidung in der Meisterschaft fallen. ASM-Coach Leonardo Jardim wird dementsprechend den gesamten Fokus auf Samstag legen.
Dem Portugiese dürfte es schwerer fallen, den Ausfall von Keita Baldé auf der rechten Außenbahn zu kompensieren als Unai Emery, der Angel di María oder Julian Draxler für Neymar in der Hinterhand hat. Für den DFB-Nationalspieler geht es darum, sich für einen Startplatz im WM-Kader zu empfehlen. Schafft Monaco dagegen die Überraschung und feiert den 2. Pokal-Triumph der Vereinsgeschichte schüttet bwin eine Quote von 5.00 aus.