Lionel Messi: Freistoß-Quote wie vom Elfmeterpunkt
Lionel Messi: Freistoß-Quote wie vom Elfmeterpunkt

Lionel Messi: Freistoß-Quote wie vom Elfmeterpunkt

Es wäre glatt gelogen zu behaupten, der FC Barcelona hätte vor Lionel Messi keine Freistoß-Künstler hervor gebracht. Ronaldinho war für seine Maßarbeit bekannt. Ronald Koeman, der heutige Barca-Coach, setzte seinerseits auf die pure Wucht im rechten Fuß, mit dem er die Katalanen zum ersten europäischen Titel schießen sollte. Und doch verblasst dieses Duo an „La Pulga“, der 2017 den Koeman-Rekord von 29 Freistoßtoren egalisierte und heute um fast das Doppelte übertrifft.

Nummer 49 vom Punkt. Aus dieser Formulierung geht normalerweise hervor, dass es sich um Elfmetertore handelt. Muss es aber nicht, insofern man in Zeiten des Freistoßsprays lebt und Lionel Messi heißt. Tatsächlich ist der 6-malige Weltfußballer des FC Barcelona (alle La Liga-Wetten) dabei genauso treffsicher wie andere Torjäger vom Elfmeterpunkt. Zum Vergleich: Robert Lewandowski (Bayern München) verwandelte in seiner Karriere bislang 47 Strafstöße, während Messi in der Saison 2020/21 mit 2 direkt verwandelten Freistößen gegen Granada (4:0) und Athletic Bilbao (2:1) – obendrein noch das 650. Pflichtspieltor – an der 50er-Marke kratzt.

Seine Auftritte im Trikot der argentinischen Nationalelf (71 Tore, 6 per Freistoß) dazugerechnet, hat er sie sogar schon durchbrochen. Einmal mehr steht in diesen Tagen die Frage im Raum, wie Leo Messi wirkungsvoll zu verteidigen ist? Auch im Alter von 34 Jahren lässt er noch viele Verteidiger lässig stehen. Also lieber mit taktischen Fouls außerhalb des Strafraums behelfen? Für diese „Taktik“ bekamen schon so mancher Klub die Quittung. Beim 4:1 gegen Celta Vigo im November 2019 zirkelte er den Ball mithilfe seines linken Zauberfußes 2 Mal um die Mauer – und das aus fast identischer halb rechter Position (Torentfernung: 22 und 23 Meter).

Kein Grund-Element der La Masia-Ausbildung

„Lionel Messi hat Freistöße zu einer Kunst gemacht“, erklärte Ex-Barca-Trainer Ernesto Valverde. Kann man bei einem Absolventen aus der berühmten La Masia-Talentschmiede wirklich von Kunst sprechen? Hier, wo die Talente bis zum Alter von 16 Jahren (Messi wechselte als 13-jähriger zum FC Barcelona) keinerlei Kraft- oder Ausdauertraining absolvieren, sondern das Tiki Taka-Kurzpassspiel mit der fußballerischen Muttermilch aufsaugen. Richtig ist jedoch auch: Standardsituationen an sich spielen ebenso eine eher untergeordnete Rolle bei der Ausbildung!

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Dem Argentinier scheint jedoch auch das im Blut zu liegen. Nach der Guardiola-Ära (2008 – 2012), als die Katalenen 14 Titel holten und dabei alle Ecken sowie vereinzelt Freistöße kurz ausführten, hat Messi seine Schusstechnik bei ruhenden Bällen weiter perfektioniert. Der Peak: Die Saison 2017/18 mit 7 Buden. Brauchte er für die ersten 25 Freistoß-Treffer noch 9 Saisons, erzielte der Barca-Kapitän die folgenden 24 alle zwischen Februar 2017 und Januar 2021.

„Ich habe mich intensiv damit beschäftigt und erkenne mittlerweile früh, wohin sich ein Torhüter bewegt, wie er seine Mauer stellt und auch, wie diese sich verhält“, erklärt der 34-Jährige sein Erfolgsrezept. Mit dem wohl wahnwitzigsten Vergleich wartet übrigens die spanische Zeitung „AS“ auf. Demnach kommt Leo Messi in den letzten 8 Jahren alleine auf mehr direkte Freistoß-Tore als Juventus Turin (27) oder Real Madrid (23).

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