Jonathan Klinsmann, der Sohn von Sturm-Legende Jürgen Klinsmann, soll zukünftig für die deutsche Junioren-Auswahl auflaufen. Bislang absolvierte der 21-Jährige lediglich Länderspiele für die USA. Sollte er sich für Deutschland entscheiden und ihm in Zukunft der Sprung ins DFB-Team gelingen, würde er in eine elitäre Riege vorstoßen. Vater und Sohn mit Einsätzen für den 4-maligen Weltmeister – das gab es in der Geschichte der deutschen Nationalmannschaft erst bei 3 Familien.
Der DFB ist an den Diensten von Jonathan Klinsmann interessiert. Der Torwart, der seit Juli 2017 bei Hertha BSC unter Vertrag steht, besitzt neben seinem amerikanischen auch den deutschen Pass. Bislang absolvierte er lediglich Junioren-Länderspiele für die USA. Zukünftig soll er für Deutschland auflaufen, weshalb ihm vom Verband nun eine Einladung zu einem Torwartcamp in die Sportschule Kaiserau übermittelt wurde. Da Klinsmann Jr. bislang noch kein A-Länderspiel für die USA absolviert hat, ist ein Verbandswechsel noch ohne Probleme möglich.
Entscheidung noch nicht gefallen
Ob sich Jonathan Klinsmann allerdings für den DFB entscheidet, steht noch nicht fest. Vater Jürgen Klinsmann, der zwischen 1987 und 1998 108 Länderspiele für Deutschland bestritt, will das in Ruhe mit seinem Sohn besprechen, wenn die Einladung zu einem Länderspiel erfolgen sollte: „Er wird seine Entscheidung treffen, falls dieser Moment eintreten wird. Sein Deutsch wird immer besser und bei Hertha fühlt er sich super aufgenommen.“
Vater und Sohn für Deutschland
Vater und Sohn für Deutschland – das gab es in der DFB-Geschichte noch nicht oft. Insgesamt schafften es nur 4 Söhne aus 3 Familien, in die Fußstapfen ihrer Väter zu treten:
Friedo Dörfel: Söhne Gert und Bernd
Friedo Dörfel absolvierte unter Trainer Sepp Herberger 2 Länderspiele für Deutschland. Im Frühjahr 1942 kam er in den Partien gegen Spanien (1:1) und Ungarn (5:3) zu 2 Einsätzen über die komplette Spieldauer.
Gert Dörfel debütierte ebenfalls unter Herberger und zwar im August 1960. Insgesamt bestritt er 11 Länderspiele, in dem ihm 7 Tore gelangen. Letztmals kam er im November 1964 für den DFB zum Einsatz.
Auch sein 5 Jahre jüngerer Bruder Bernd schaffte den Sprung in die Nationalmannschaft. Er kam zwischen 1966 und 1969 unter Helmut Schön sogar auf 15 (2 Tore) Partien für den DFB.
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Herbert Burdenski: Sohn Dieter
Herbert Burdenski war Mittelfeldspieler und brachte es in seiner Karriere auf 5 A-Länderspiele für Deutschland. Zwischen 1941 und 1951 gelangen ihm in den Partien – allesamt Freundschaftsspiele – sogar 2 Treffer.
Wesentlich bekannter ist sein Sohn Dieter Burdenski. Der Torwart ist Ehrenspielführer und Rekordspieler (444 Spiele) von Werder Bremen. Für Deutschland kam er auf 12 Einsätze zwischen den Pfosten. Er debütierte im Juni 1977 und kam letztmals im Mai 1984 zum Einsatz.
Klaus Sammer: Sohn Matthias
Klaus Sammer bestritt seine gesamten 17 Länderspiele für die DDR. Zwischen 1970 und 1973 kam er für die Auswahl des geteilten Deutschlands in jedem seiner Partien stets über die volle Distanz zum Einsatz.
Auch sein Sohn Matthias absolvierte noch 25 Partien für die DDR, bevor er nach dem Mauerfall 51 Spiele für das DFB-Team bestritt. Sein größter Erfolg mit der Nationalmannschaft war der EM-Titel 1996. Im gleichen Jahr wurde er als bislang letzter deutscher Spieler zu Europas Fußballer des Jahres gewählt.
5 weitere Beispiele für Vater und Sohn in der Nationalmannschaft
Dänemark: Peter Schmeichel (1987-2001) und Kasper Schmeichel (seit 2013)
Italien: Cesare Maldini (1960-1963) und Paolo Maldini (1988-2002)
Holland: Danny Blind (1986-1996) und Daley Blind (seit 2013)
Tschechien: Miroslav Kadlec (1987-1997) und Michal Kadlec (2007-2016)
England: Ian Wright (1991-1998) und Shaun Wright-Phillips (2004-2010)
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