Kevin Kampl bricht den Bullen-Rekord!
Kevin Kampl bricht den Bullen-Rekord!

Kevin Kampl bricht den Bullen-Rekord!

Das Tauziehen hat seit Donnerstagmittag ein Ende. Kevin Kampl (26) wechselt innerhalb der Bundesliga von Bayer 04 Leverkusen zu RB Leipzig. Der Mittelfeldspieler und Internationale Sloweniens bricht damit den Transfer-Rekord bei RBL.

Als Kevin Kampl am Mittwochabend am Leipziger Flughafen gesichtet wurde, war das Ding klar. Während Leverkusen noch fleißig dementierte, absolvierte der Bayer-Mittelfeldrenner in Leipzig erfolgreich den für einen Wechsel obligatorischen Medizincheck.

Seit Donnerstag ist klar: Kevin Kampl wird ein Roter Bulle und kehrt damit nach 2012 und Stationen bei Borussia Dortmund und Bayer 04 Leverkusen zu einem der vom österreichischen Getränke-Giganten finanzierten Klubs zurück. Zwischen 2012 und Januar 2015 spielte der 24-malige Nationalspieler Sloweniens für RB Salzburg. Für die Salzburger Bullen erzielte er unter der Regie seines Trainers und Mentors Roger Schmidt in 109 Pflichtspielen 29 Tore. Dazu legte Kampl 54 Treffer auf.

Enttäuschende Zeit in Dortmund

In Dortmund blieb Kampl in 19 Pflichtspielen ohne Torerfolg und wurde, so klar muss man es formulieren, einer der großen Transferflops im letzten Jahr von Coach Jürgen Klopp beim BVB. 12 Mio. € hatte die Borussia für den schnellen, als Halbstürmer und zentraler Mittelfeldspieler einsetzbaren Kampl hingelegt. Leverkusen holte Kampl 2015, wenige Tage vor Ende der Transferperiode, dann für 11 Mio. € von der Ruhr an den Rhein. Unter Roger Schmidt fand Kampl verletzungsbedingt – 27 Spiele verpasste er nach Blessur oder Erkrankung – nur ansatzweise zu seiner Topform zurück. Nach dem „Aus“ für Schmidt in Leverkusen wollte Kampl seinen Abgang aus Leverkusen forcieren.

Bayer-Bosse verhinderten den Wechsel nach China

Sein Wechsel im Juli zu Schmidts neuem Klub, dem chinesischen Erstligisten Bejing Guoan, scheiterte Stunden vor Schließung des Transferfenster am „Veto“ der Bayer-Bosse. Sie schlugen ein Angebot der Chinesen über 27 Mio. € aus. „Wir haben durch Calhanoglu (zum AC Mailand, d. Red.), Toprak (zu Borussia Dortmund, d. Red.) und Papadopoulos (zum HSV, d. Red.) in diesem Sommer schon mehr als 40 Mio. € eingenommen“, lautete die lapidare Begründung von Bayer-Sportdirektor Rudi Völler. Nach der Ankunft des neuen Bayer-Coaches Heiko Herrlich wurde jedoch sehr schnell klar, dass der Ex-Dortmunder nicht auf Kampl setzt.

Nun also Leipzig. Mit einer Ablöse von 20 Mio. € wird Kevin Kampl zum teuersten Neuzugang in der noch jungen Klubgeschichte der erst 2009 gegründeten Leipziger Bullen. Damit löst er Naby Keita als Rekord-Transfer bei RBL ab. Der Mittelfeldspieler aus Guinea, der zum 30. Juni 2018 zum FC Liverpool wechseln wird, kam beim BL-Aufstieg 2016. Die Leipziger zahlten für ihn 15 Mio. € an den Schwesterklub aus Salzburg. Eine echte Win-Win-Situation. Die Österreicher greifen bei Keitas bereits feststehendem Wechsel nach Liverpool noch einmal 14 Mio. € ab. Kampl – Vertrag bis 2021 – wird indes schon in dieser Saison die Leipziger verstärken und wird von Coach Ralph Hasenhüttl entweder als Konkurrent zu Marcel Sabitzer auf der halbrechten Zehner-Position oder als Nachfolger von Keita auf der Sechserposition aufgebaut.

Kampl muss in Leipzig sofort liefern

Kunstpausen wie in Dortmund oder Leverkusen kann sich der 26-Jährige bei RBL nicht leisten. „Von Kampl wird erwartet, dass er sofort funktioniert“, kommentierte die Fußball BILD den Leipziger Rekord-Transfer am Donnerstag, „schließlich kennt er Trainer Ralph Hasenhüttl aus gemeinsamer Zeit in Aalen, das RB-System und Sportdirektor Ralf Rangnick aus Salzburg.“

Das 1:3 beim FC Bayern München mit Arjen Robben (l.) war am 18. August 2017 das 53. und letzte Bundesliga-Spiel für Kevin Kampl (r.) in Diensten von Bayer 04 Leverkusen.
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