Bellarabi: Von der Brechstange zu Bayers Bannbrecher
Bellarabi: Von der Brechstange zu Bayers Bannbrecher

Bellarabi: Von der Brechstange zu Bayers Bannbrecher

Bayer Leverkusen erlebt gerade so etwas wie eine Wiederauferstehung. Nach miserablem Saisonstart sorgt die Werkself nun wieder für Furore. Beim 5:0-Pokalsieg in Mönchengladbach gelang nur 3 Tage nach dem 6:2-Erfolg in Bremen der nächste Kantersieg. Spieler der Stunde ist Karim Bellarabi, der noch vor wenigen Wochen unrühmlich in Erscheinung getreten war.

„Geisteskrank“ urteilte Uli Hoeneß nach Bellarabis brutalem Foul an Bayerns Rafinha. Für seine Aktion kurz nach seiner Einwechslung flog der 28-Jährige am 3. Spieltag der Bundesliga vom Platz. Anschließend bekam er noch 4 Spiele Sperre aufgebrummt. Der Flügelflitzer scheint während dieser Zeit die richtigen Schlüsse gezogen zu haben. Nun spielt er wie entfesselt und hat einen gewaltigen Anteil am Leverkusener Aufschwung.

4 Spiele zusehen, 4 Spiele aufdrehen

In Überzahl lag Bayer Leverkusen am 8. Spieltag mit 1:2 gegen Hannover zurück und schaffte kaum Torgefahr auszustrahlen. Mit der Einwechslung Bellarabis, der gerade seine Sperre abgesessen hatte, wendete sich nach der 75. Minute das Blatt. Kurz vor dem Abpfiff bescherte der Ex-Nationalspieler seiner Mannschaft mit dem Treffer zum 2:2 doch noch einen Punktgewinn. Der Übeltäter hatte sich rehabilitiert.

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Doch das war erst die Initialzündung. Beim anschließenden Spiel gegen den FC Zürich in der Europa League stand er prompt in der Startelf. Er erzielte bei der 2:3-Pleite beide Leverkusener Treffer. Beim spektakulären 6:2 in Bremen traf er erneut und bereitete 2 Tore vor. Diesem Gala-Auftritt ließ er beim 5:0 gegen Gladbach im DFB-Pokal noch einen Doppelpack folgen. Macht: 8 Torbeteiligungen in den 4 Einsätzen nach seiner Sperre.

Bayer bläst jetzt zur Aufholjagd

Nachdem die Werkself im Sommer noch hoch gehandelt wurde, sorgten 3 Pleiten zum Saisonbeginn für Ernüchterung unterm Bayerkreuz. Zwar wurden im Anschluss 2 Arbeitssiege eingefahren, doch erst am 9. Spieltag gelang der große Befreiungsschlag mit dem 6:2 gegen Werder. Beim anschließenden 5:0-Pokalerfolg bei der Fohlenelf konnte die Mannschaft viel Selbstvertrauen tanken. Das Duell am 1. Spieltag hatten die Gladbacher noch 2:0 für sich entschieden. Und auch Trainer Heiko Herrlich, der zwischenzeitlich stark in die Kritik geraten war, dürfte wieder etwas fester im Sattel sitzen.

Gelingt es dem Team nun den Schwung mit in die nächsten Wochen zu nehmen, könnte es in der Tabelle anfangs verlorenen Boden gutmachen. Das einstige Schlusslicht ist derzeit im gesicherten Mittelfeld zu Hause, 5 Zähler vor dem Relegationsplatz und ebenso vielen Zählern hinter den Europapokalrängen. Bereits am Samstag hat Leverkusen die Chance mit einem Sieg im direkten Duell (zur Vorschau) an den achtplatzierten Hoffenheimern vorbeizuziehen. Anschließend muss Herrlichs Mannschaft bei RB Leipzig antreten. Es liegen also entscheidende Wochen vor Bayer Leverkusen.

Nach den Kantersiegen herrscht wieder Ruhe rund um den Trainerposten.
Erst heftig kritisiert, nun aber gestärkt: Heiko Herrlich schaffte den Umschwung gerade noch rechtzeitig.

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