Am Samstag sitzt Jürgen Klopp zum vorerst letzten Mal als Trainer von Borussia Dortmund an der Seitenlinie. Nach sieben Jahren gehen die Schwarzgelben und ihr Erfolgstrainer in Zukunft getrennte Wege. Mit Jürgen Klopp verlässt ein Unikat vorerst die Bundesliga, der nie um einen Spruch verlegen war.
Interviews und Pressekonferenzen mit Jürgen Klopp waren stets unterhaltsam, besonders für die Zuhörer. Für die Journalisten und Reporter konnten sie schon mal unangenehm werden, wenn der 47-Jährige einen schlechten Tag erwischt hatte oder wenn ihm die Fragen der schreibenden Zunft nicht passten. Aber langweilig wurde es mit Klopp nie. Vor seinem letzten Bundesliga-Spiel mit Borussia Dortmund haben wir mal die lustigsten, interessantesten und schlagfertigsten Sprüche von Jürgen Klopp während seiner Amtszeit im Ruhrgebiet zusammengestellt.
„Ich bin – das wird nun überraschen – nicht blöd. Ich merke, wenn ich Glück habe. Der BVB ist ein Geschenk. Ich habe Riesen-Lust dem Verein zu helfen, richtig in die Spur zu kommen.“ (Jürgen Klopp zu Beginn seiner BVB-Zeit)
„Dass wir dastehen wie die Vollidioten, geschieht uns recht. Wir haben die beschissenste Vorrunde gespielt.“ (Klopp vor der diesjährigen Rückrunde)
„Die Vorrunde auf Platz 17 zu beenden, fühlt sich an, wie sich Urlaub auf einem Nagelbrett anfühlen muss.“ (Nach der Hinrunde dieser Bundesliga-Saison)
„Wenn die Zuschauer Emotionen wollen, du aber Rasenschach anbietest, muss sich einer von beiden ein neues Stadion suchen. 80.000 Dortmunder wollen nicht daumendrehend dasitzen und ein Fußballspiel erleben. Die wollen Leidenschaft!“ (Klopp über Ansprüche der BVB-Fans)
„Diese Meisterschaft ist etwas für die Ewigkeit. Aktuell fühle ich mich irgendwie wie dauerbetrunken.“ (Eine Aussage von Klopp nach der ersten Meisterschaft 2011)
„Mit schlechtem Fußball habe ich mich lange genug rumgeschlagen – und zwar mit meinem eigenen.“ (Klopp auf seine Ambitionen als BVB-Trainer und die Art und Weise, wie er spielen lassen möchte)
„Manchmal erschrecke ich mich selbst, wenn ich Bilder von mir im TV sehe.“ (Klopp angesprochen auf seine Ausraster gegen die vierten Offiziellen)
„Das war so großartig, die Leute freuen sich ein zweites Loch in den Allerwertesten.“ (Nach dem Last-Minute-Sieg im Viertelfinale der Champions League gegen Malaga)
„UEFA-Cup-Feeling? Ist das sowas wie Sodbrennen?“ (Klopp angesprochen auf sein erste internationales Spiel 2008 gegen Udinese)
„Wir werden auf ihn warten wie eine gute Ehefrau, die auf ihren Mann wartet, der im Knast sitzt.“ (Klopp über die Rückkehr des verletzten Mats Hummels)
„Ich sehe Sie hier zum ersten Mal, aber direkt eine Forderung zu stellen was ich zu sagen habe … Hut ab. Welches Ressort? Was machen Sie? Tierfilme? Sport, oh, alles klar.“ (Auf die Forderung eines Journalisten auf einer Pressekonferenz, doch auf Floskeln zu verzichten)
„Freunde der Südsee, geht mir damit nicht auf den Sack!“ (Auf die Frage von Journalisten nach der möglichen Meisterschaft)
„Als der BVB das letzte Mal hier vor 19 Jahren gewonnen hat, wurden die meisten meiner Spieler noch gestillt.“ (Nach dem 3:1-Sieg von Dortmund in München 2011)
„Am Kopfball-Pendel haben wir das mit ihm nicht geübt. So tief kann man das auch gar nicht einstellen.“ (Über ein Kopfball-Tor des 1,72 cm großen Shinji Kagawa)
„Ich kann Schütze Arsch im zwölften Glied sein und bin trotzdem wichtig, weil auch ich meinen Auftrag und meine Rolle habe.“ (Über die Wichtigkeit der Ersatzspieler)
„Ich habe mich nach der Gelb-Roten Karte unheimlich aufgeregt. Aber der vierte Unparteiische hat offenbar sieben Semester Psychologie studiert und mich hervorragend wieder runtergeholt.“ (Klopp über den vierten Offiziellen nach einem Liga-Spiel)
„Der einzige, der das gar nicht witzig fand, war Marcel Reif. Aber der findet in seinem Leben sowieso nichts mehr witzig.“ (Klopp über den Batman-und-Robin-Torjubel von Aubameyang und Reus)
„Das war ich vielleicht früher mal, so mit 17 oder 18.“ (Nach dem vorübergehenden Sprung an die Tabellenspitze seines Teams auf die Frage, ob er ein ‚Mann für eine Nacht‘ sei)
„An dem Tag, an dem Sie endlich Ahnung vom Fußball haben!“ (Auf die Frage, wann sein Spieler Nelson Valdez endlich rausfliegen würde)
„Wenn es hier nach Schweiß stinkt, bin ich das. Das Spiel war so aufregend.“ (Klopp im Jahr 2008 nach einem 3:3-Remis zu seinem Schalker Trainerkollegen Fred Rutten auf der Fahrstuhlfahrt zur Pressekonferenz)
Bis zum Pokalfinale am 30. Mai gegen den VfL Wolfsburg ist noch eine Woche Zeit. Vielleicht gibt es bis dahin noch ein paar lustige Sprüche von Jürgen Klopp, die einen Abschied von ihm ein wenig erträglicher machen.