Jürgen Klopp: Abschied von
Jürgen Klopp: Abschied von

Jürgen Klopp: Abschied von „The Normal One“

Am letzten Spieltag der Premier League 2023/24 endete die Amtszeit von Jürgen Klopp als Trainer des FC Liverpool. Leider ohne erneuten Gewinn des Liga-Titels. Die bwin News Infografiken blicken zurück auf seine Zeit an der Anfield Road und zeigen, warum der Abgang des Deutschen ein großer Verlust für die Reds ist.

Es war das letzte Spiel:. Am Sonntag schlug Jürgen Klopps FC Liverpool die Wolves mit 2:0. Auf den Abpfiff folgte eine emotionale Abschiedsshow. Der gebürtige Schwabe coachte die Reds in insgesamt 489 Pflichtspielen.

Wer hätte im Oktober 2015 geglaubt, dass das Verhältnis zwischen Verein und Trainer eine derartige Erfolgsgeschichte werden würde? Zur Erinnerung: Eigentlich wollte sich Klopp nach seinem Abschied aus Dortmund eine Auszeit gönnen. Doch nach der Entlassung von Brendan Rodgers konnte er den Frohlockungen des ruhmreichen FC Liverpool nicht widerstehen. Im Nachhinein eine gute Entscheidung.



Das Ende einer Ära

Jürgen Klopp war der 20. Trainer des FC Liverpool. Seine Tätigkeit war die 21. Amtszeit eines Coaches bei den Reds, denn Vereins-Legende Kenny Dalglish coachte den LFC 2 Mal. Wie groß das Wirken des Deutschen in Liverpool war, verdeutlichen folgende Zahlen. Nur Bill Shankley (5.423 Tage) und Bob Paisley (3.261 Tage) waren länger als Klopp im Amt und saßen an mehr Spielen (729 bzw. 528) an der Seitenlinie. Lediglich Kenny Dalglish weist einen höheren Punkteschnitt (2,08) als Reds-Trainer vor.

Zwar kam Klopp nach seinen Erfolgen mit dem BVB mit Vorschusslorbeeren nach England, trotzdem war die Skepsis zu Beginn groß. Außer Gerard Houllier (Franzose) und Rafael Benitez (Spanier) coachten zuvor ausnahmslos Briten (Engländer und Schotten) den ruhmreichen FC Liverpool. Deutsche Trainer genossen vor Klopp kein großes Standing in der Premier League. Zuvor bekam lediglich Felix Magath die Chance in Englands Elite-Liga, scheiterte aber beim FC Fulham (Februar bis September 2014). Klopps Erfolge mit den Reds ebneten den Weg für viele deutsche Trainer auf die Insel: David Wagner, Daniel Farke, Thomas Tuchel, Jan Siewert, Ralf Rangnick und André Breitenreiter.

Klopp küsst Liverpool wach

Dass der mittlerweile 56-Jährige mit dem LFC Titel gewinnen würde, war keinesfalls sicher. Zwar gehört der FC Liverpool seit eh und jeh zu den größten und erfolgreichsten Vereinen Englands, die ruhmreichen Zeiten lagen aber in der Vergangenheit. Der FC Arsenal, der FC Chelsea und allen voran Manchester United und jüngst auch Manchester City hatten dem einstigen Rekordmeister längst den Rang abgelaufen. Vor Klopp gewannen die Reds letztmals 1990 die englische Meisterschaft.

Bis zur Ankunft des Deutschen heimste der LFC im neuen Jahrtausend lediglich 11 Titel ein – darunter die eher zweitrangingen Trophäen im Community Shield (2) und im Ligapokal (2). Mit Klopp kehrte der Erfolg zurück – 8 Titel und 4 weitere Final-Teilnahmen in 8,5 Jahren.

Wie schon zuvor in Mainz und in Dortmund gelang es Jürgen Klopp auf Anhieb, den ganzen Verein, die Stadt und die Fans hinter sich zu versammeln. Mit klugen Transfers baute er eine Mannschaft auf, die als einzige der Dominanz von Pep Guardiolas Manchester City trotzen konnte. Sein teuerster Einkauf war Darwin Nunez, der zur Saison 2022/23 für 85 Mio. € von Benfica nach Liverpool wechselte. Auch für den teuersten Abgang in der LFC-Historie zeigte sich der Deutsche verantwortlich. Philippe Couthino wechselte im Januar 2018 für 135 Mio. € zum FC Barcelona.

Fakt ist: Jürgen Klopps Amtszeit beim FC Liverpool war auf allen Ebenen eine Erfolgsgeschichte. Der 56-Jährige katapultierte sich endgültig zu einem der erfolgreichsten Trainer im neuen Jahrtausend und kann sich mittlerweile seinen Job aussuchen, die Reds gehören wieder zu den Top-Teams in England und Europa. Man musste kein Hellseher sein, um zu wissen, dass am 19. Mai 2024 an der Anfield Road viele Tränen geflossen sind …

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