Das Kapitel Borussia Dortmund ist für Jeremy Toljan beendet – zumindest vorerst. Der beim BVB nicht zum Zug gekommene Außenverteidiger wechselt auf Leihbasis bis zum Saisonende zu Celtic Glasgow. Dort hofft er auf Spielpraxis und eine Weiterentwicklung. Schottlands Fußball-Metropole wirkte auf deutsche Spieler jedoch nicht immer beflügelnd.
Lange verwehrte sich Jeremy Toljan gegen einen Abschied vom BVB. Bereits im vergangenen Sommer legten ihm die Verantwortlichen des Tabellenführers einen Wechsel nahe. Der 24-Jährige wollte sich allerdings in Dortmund durchbeißen. Dieses Vorhaben ist (vorerst) krachend gescheitert. In dieser Saison stand der U21-Europameister von 2017 in keinem einzigen Pflichtspiel für Schwarz-Gelb auf dem Platz. Logisch, dass er in der Winter-Transferperiode einen neuen Klub suchte.
? Jeremy #Toljan wechselt per Leihe bis zum Saisonende zum @CelticFC!
? Michael Zorc: „Wir wünschen Jeremy möglichst viel Spielpraxis und werden seine Leistungen genau beobachten!“
Alle Infos ? https://t.co/EwXKBm30yp pic.twitter.com/kHyFHxaYm8
— Borussia Dortmund (@BVB) 31. Januar 2019
Celtic mit 2 deutschen im Kader
Vom Tabellenführer der Bundesliga zum Liga-Primus in Schottland. Bei Celtic trifft Toljan auf Marvin Compper und wird die Tradition der deutschen Profis fortsetzen. Für die Bhoys liefen vor dem Duo bereits 2 frühere Bundesligaprofis auf. Den Anfang machte 1995 mit Andreas Thom eine echte Legende. Der Berliner, 1989 erster DDR-Profi, der in die Bundesliga transferiert wurde, wechselte 1995 nach Glasgow. In 3 Spielzeiten kam der Vize-Europameister von 1992 auf 71 Liga-Einsätze und spielte auf der Sechserposition an der Seite von Klublegende Paul McStay.
Hinkel: „Celtic ist einmalig“
Bis sich die Fans wieder über einen deutschen Spieler freuen durften, dauerte es bis 1o Jahre. Andreas Hinkel, beim VfB Stuttgart Mitglied der Mannschaft, die als „Die jungen Wilden“ als überraschender Vizemeister 2003 in die CL stürmte, kam 2008 für 2,6 Mio. € zu Celtic. Er trug in 79 Premier-League-Spielen bis 2011 16 Tor-Beteiligungen ein. Bis heute schwärmt Hinkel vom Mythos Celtic Park. „Dieser Verein ist einmalig“, erklärte Hinkel vor dem CL-Duell der Schotten mit dem FC Bayern der Zeitschrift 11 FREUNDE, „die Fans geben immer alles für den Verein. Der Klub ist ja von einem Priester gegründet worden, um für die armen irischen Leute in Glasgow Geld einzunehmen und damit ihre Not zu lindern. Trotz aller Kommerzialisierung, die natürlich auch vor Celtic nicht halt gemacht, ist diese Tradition immer noch zu spüren.“
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,,Gerry” Neef und ,,Hammer” Albertz: Auch die Rangers hatten deutsche Stars
Im gut 6 Kilometer östlich von Parkhead gelegenen Ibrox Stadium, der Heimat von Stadt- und Erzrivale Glasgow Rangers, haben deutsche Profis ebenfalls ihre eigene Geschichte. Diese beginnt bereits 1968. Mit dem Wechsel des deutschen Torhüters Gerhard Neef. „Gerry“, wie die Fans der Bears den 2010 in Nürnberg verstorbenen Keeper tauften, wurde am 2. Januar 1971 Augenzeuge des berüchtigten Ibrox-Desasters. 66 Fans starben bei einer Massenpanik. 33 Liga-Spiele machte Neef bis 1973 für den Rangers Football Club. Der frühere Bayern-Star Christian Nerlinger machte zwischen 2001 und 2004 nur 32 Liga-Spiele für die Rangers.
Den Kultstatus des Jörg Albertz konnte in Schottland jedoch auch Nerlinger nicht einmal annähernd erreichen. „The Hammer“, wie der schussgewaltige Mittelfeldspieler vom HSV genannt wurde, schlug 1996 bei den Rangers ein. Albertz machte in 5 Jahren mehr als 130 Liga-Spiele. Er holte mit den Blauen 3 schottische Meistertitel. 2 dieser Trophäen gewann der Rheinländer gemeinsam mit dem Dortmunder CL-Sieger Stefan Klos. Der Torhüter sammelte in Glasgow insgesamt 10 Titel. Klos ist mit 208 Liga-Spielen bis heute deutscher Rekordmann in der schottischen Liga.