Die 2:4-Pleite beim Zweitligisten Nottingham Forest in der 3. Runde des FA Cups war das früheste Scheitern des FC Arsenal in der mehr als 20-jährigen Amtszeit von Trainer Arsene Wenger. Der Franzose und sein deutscher Assistenztrainer Jens Lehmann wirkten im City Ground ratlos. Nicht zum ersten Mal in dieser Saison.
Es war ein vielsagendes Bild. Arsenals gesperrter Trainer Arsene Wenger (68) und sein deutscher Assistent Jens Lehmann (48) saßen mit zerfledderten Notizzetteln und trotz der warmen Thermojacken fröstelnd auf der Tribüne des City Ground von Nottingham. Irgendwie hilflos. Die stolzen Gunners legten beim Zweitligisten Nottingham Forest (2:4) eine der größten Pokal-Blamagen unter der Regie des Franzosen Wenger hin. Lehmann und sein Mentor suchten vergeblich nach Rezepten.
Scharfe Töne gegen Trainerfuchs Wenger
Die Kritik von Seiten der englischen Fußball-Prominenz ließ nicht lange auf sich warten. „Geh einfach, Wenger“, twitterte TV-Moderator und Arsenal-Fan Piers Morgan nach der Partie. Morgan weiter: „Du hast Arsenal in einen unendlichen Morast der Mittelmäßigkeit gezogen und dein einst großes Vermächtnis zerstört.“ Ex-Nationalspieler Chris Sutton (44) wunderte sich: „Das war eine unglaubliche Arroganz von Arsene Wenger. Man muss doch zumindest ein paar große Namen auf der Bank haben.“
Der seit 1996 amtierende Arsenal-Coach, den Jens Lehmann bei seinem Amtsantritt als Co-Trainer im Sommer 2017 als „Revolutionär“ adelte, hatte mehr als ein halbes Dutzend Stammspieler geschont. Zu den nicht eingesetzten Spielern gehörte der deutsche Weltmeister Mesut Özil. Dessen Teamkollege Per Mertesacker (33) sah die Gründe bei seinen Mitspielern. „Für die Spieler, die gespielt haben, war das wahrscheinlich die letzte Chance, dem Manager zu zeigen, dass sie bereit sind, mehr Spiele zu machen“, so Mertesacker.
Jens Lehmann machte in Nottingham sein 33. Spiel als Co-Trainer von Arsene Wenger. In den letzten 5 Pflichtspielen sah er dabei nur einen Sieg. Es war ein knappes 3:2 gegen das Kellerkind Crystal Palace in der Premier League. Wirklich inspirierend wirkt sich die Mitarbeit von Jens Lehmann scheinbar nicht aus.
Fehleinschätzung: Lehmann hat Arsenals Torhüter nicht motiviert
„Die Torhüter brauchen eine Top-Ausbildung, vor allem auch mental, um sehr, sehr gut zu werden“, erklärte der für das Torhüter-Training zuständige Lehmann bei einem PR-Termin in Stuttgart im Oktober 2017. Arsenals Torhüter David Ospina schien von der Zusammenarbeit mit dem UEFA-Cup-Sieger von 1997 bislang noch nicht wirklich zu profitieren. Der Kolumbianer, der in den Cup-Wettbewerben zum Einsatz kommt, kassierte in 7 Spielen in der Europa League und in den englischen Pokalen 8 Gegentreffer. In der Premier League musste Stammtorhüter Petr Cech (35) in 22 Partien 28 Gegentore hinnehmen. Das ist Höchstwert unter den ersten 7 Klubs in der Tabelle.
Auf Rang 6 droht Arsenal vor dem Liga-Cup-Spiel beim Stadtrivalen FC Chelsea (Alle Wetten zum EFL-Cup) am Mittwoch eine enttäuschende Saison.
