FC Ingolstadt: Was man über Maik Walpurgis wissen muss
FC Ingolstadt: Was man über Maik Walpurgis wissen muss

FC Ingolstadt: Was man über Maik Walpurgis wissen muss

Ab Montag beginnen in Ingolstadt schon die Walpurgistage: Statt den bundesligaerfahrenen Jos Luhukay oder André Breitenreiter setzt Bundesliga-Schlusslicht FC Ingolstadt in einer heiklen Situation überraschend auf eine No-Name-Lösung. Maik Walpurgis, als Trainer auf der großen Fußballbühne bis vor wenigen Tagen fast komplett unbekannt, hatte definitiv kein Experte als neuen FCI-Coach auf dem Zettel. Wer steckt hinter dem Neuling, der in Ingolstadt eine Art „Mission Impossible“ antritt? Wir haben einige Fakten gesammelt:

Die Suche nach einem Nachfolger für den entlassenen Markus Kauczinski stufte FCI-Sportdirektor Thomas Linke als Trainersuche unter erschwerten Bedingungen ein. Laut Medienberichten kassierte der 46-Jährige in den Gesprächen auch die ein oder andere Absage. „Wir haben aber nun den Mann gefunden, der genügend Glaube in sich hat, die Geschichte neu zu schreiben“, betont Linke. Hintergrund: In der Bundesliga-Historie schaffte noch keine Mannschaft den Klassenerhalt, die nach 10 Spielen erst 2 Punkte auf dem Konto hatte.

Was für ein Typ ist Walpurgis?

Michael Henke, langjähriger Assistent von Ottmar Hitzfeld beim FC Bayern München, soll die nötige Erfahrung in das neue FCI-Trainerteam bringen.

Auf dem Platz ist Maik Walpurgis auf Grund seiner feuerroten Haare nur schwer zu übersehen. Im wahrsten Sinne des Wortes brennt der 43-Jährige förmlich vor Ehrgeiz, sich in der Bundesliga zu beweisen. Er gilt als detailverliebt und steht als Trainer für eine aktive sowie taktisch flexible Spielweise. „Mit großer Leidenschaft lässt sich viel bewegen“, sagt der gebürtige Herforder, der vor 3 Jahren die Ausbildung zum Fußball-Lehrer absolviert hat. Sein Assistent Ovid Hajou (33) gehört auch privat zu seinen engsten Vertrauten. Beide arbeiten bereits seit 8 Jahren zusammen. Unterstützung bekommt das Duo außerdem vom erfahrenen Michael Henke. Der gebürtige Ostwestfale hatte in den letzten Tagen als Interimstrainer ausgeholfen.

Wo konnte er als Trainer überzeugen?

Bereits im Alter von 18 Jahren wechselte Maik Walpurgis verletzungsbedingt an die Seitenlinie. Nach Aufstiegen mit dem SV Enger-Westerenger (in die Verbandsliga) und Arminia Bielefeld II (in die Regionalliga Nord) nahm seine Trainerkarriere ab 2008 bei den Sportfreunden Lotte mehr und mehr Fahrt auf. Beim damaligen West-Regionalligisten, den Walpurgis nach 3 Niederlagen auf dem letzten Platz übernommen hatte, bewies er zunächst Retter-Qualitäten. In den Folgejahren entwickelte Walpurgis aus dem Dorfverein eine Spitzenmannschaft, die mit den großen Traditionsvereinen in der Regionalliga mithalten konnte.

In 188 Partien holte er im Schnitt 1,89 Punkte pro Spiel. Höhepunkt war der Gewinn der Staffel-Meisterschaft in der Saison 2012/13. Trotz des knapp verpassten Aufstiegs in der Relegation (0:2, 2:2 gegen den jetzigen Bundesligisten RB Leipzig) ging es für Maik Walpurgis durch den Wechsel zum VfL Osnabrück in die 3. Liga. Sein Punkteschnitt betrug dort zwar nur noch 1,44 (88 Begegnungen). In Osnabrück musste der 43-Jährige allerdings auch den schwierigen Spagat zwischen wirtschaftlicher Konsolidierung und sportlichem Erfolg schaffen. Nach einer erneuten Etatkürzung und einem Fehlstart in der Spielzeit 2015/2016 trennte sich der VfL von Walpurgis.

Wie groß ist der Glaube an die Rettung?

Allen Statistiken zum Trotz herrscht nach dem Trainerwechsel wieder Optimismus in Ingolstadt. Der bis 2018 laufende Vertrag von Walpurgis gilt nur für die Bundesliga. „Mit anderen Dingen beschäftigen wir uns nicht“, bekräftigt der Hoffnungsträger, der zu Wochenbeginn viele Gespräche mit seinen neuen Spielern führen möchte. Mit dem Auswärtsspiel beim direkten Abstiegskonkurrenten SV Darmstadt 98 am kommenden Samstag (ab 15.30 Uhr) steht für die „Schanzer“ gleich ein wegweisendes Duell an. Die Buchmacher glauben an eine Trendwende unter dem Neu-Trainer – Quote 2.40 für den 1. Saisonsieg.

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