HSV: Hollerbach wird nicht der letzte Trainer in dieser Saison bleiben…
HSV: Hollerbach wird nicht der letzte Trainer in dieser Saison bleiben…

HSV: Hollerbach wird nicht der letzte Trainer in dieser Saison bleiben…

Seit Montagmittag steht es fest. Bernd Hollerbach ist der 22. Trainer des Hamburger SV seit dem Jahr 2000 und der 13. Coach seit 2010. Alle Hoffnungen ruhen nun auf dem Ex-HSV-Profi, der mit dem Klub einst die Champions League erreichte. Möglicherweise ist der als „Ideallösung“ angepriesene Franke nicht der Letzte auf dem Trainer-Schleudersitz bei den Hanseaten in diesem Jahr.

Wie groß die Hoffnung ist, zeigen die Schlagzeilen. „Der HSV hofft auf das Wunder von Bernd“, titelte BILD HAMBURG am Montag. „HSV packt die Axt aus“, schrieb die Hamburger Morgenpost. Nach 4.993 Tagen kehrt Bernd Hollerbach (48) zum HSV zurück. Als Nachfolger von Markus Gisdol und als 22. Trainer seit dem Jahr 2000 soll der kernige Franke, in der Bundesliga für sein rustikales Spiel bekannt, den Dino der Fußball-Bundesliga vor dem Sturz in die Zweitklassigkeit retten.

Trainerlegende Magath setzt auf Hollerbach

Bevor Hollerbachs Engagement (bis 2019) am Montagmittag offiziell bestätigt wurde, musste der frühere HSV-Profi erst mal am Spiritus Rector des Hamburger SV vorbei. Der heißt Felix Magath, war als Spieler und als Trainer in Hamburg eine Legende. Mit Hollerbach als Assistent schleifte der heute 64-Jährige den VfL Wolfsburg 2009 zur Meisterschaft. „Die Mannschaft“, so erklärte Magath am Montag in BILD, „darf damit rechnen, dass sie besser trainiert und besser geführt wird.“ Der Europacupsieger von 1983 macht den leidgeprüften Fans Mut: „Ich gehe sogar davon aus, dass der HSV mit dem Abstieg nichts zu tun haben wird.“ Wohl dem, der so viel Vertrauen hat.

Der HSV braucht keinen „Schleifer“

Zwischen den Zeilen lässt sich jedoch lesen, was in Hamburg praktisch nach jeder Trainer-Demission zu hören ist. Die Mannschaft wurde „schlecht trainiert“, „schlecht geführt“ oder „hat keine Disziplin“. Das Gefühl, dass nun mit Hollerbach „einer kommt, der aufräumt“ und den von HSV-Investor Klaus-Michael Kühne (80) pauschal als „Luschen“ abgestempelten Profis Dampf macht, wird von den Verantwortlichen und von den strengen Hamburger Boulevardmedien zu oft und sehr gern suggeriert. Damit lügt man sich in Hamburg in die Tasche. Wenn, wie es in einem BILD-Kommentar am Montag heißt, Gisdol „an seiner eigenen Sturheit gescheitert“ ist, und „sein Spiel-System nicht an die vorhandenen Profis angepasst“ hätte, dann ist das nur die halbe Wahrheit.

Auch stimmt es nicht, dass die Mannschaft konditionell nicht fit sei. Den Trainer vom Typ „Schleifer“ braucht es in Hamburg gar nicht. Die Laufleistung der HSV-Spieler lag in 19 Spielen im Schnitt bei 113,97 Kilometern. Das ist guter Bundesliga-Durchschnitt und Platz 8. Viel eher bräuchte der HSV in der jetzt noch laufenden Winter-Transfer-Periode Spieler, die Torgefahr und Kreativität einbringen. Kein einziger HSV-Spieler erzielte in dieser Saison bisher mehr als 2 Tore. Die meisten Vorlagen lieferte mit Dennis Diekmeier (28) ein Außenverteidiger. In dieser für die Hanseaten heiklen Situation (Wetten auf einen HSV-Abstieg) und vor dem schweren Auswärtsspiel bei RB Leipzig ist vor allem Psychologie gefragt.

Dass Hollerbach den HSV kennt, ist kein Alleinstellungsmerkmal

Bernd Hollerbach hat als Trainer bei den Würzburger Kickers hervorragende Arbeit geleistet. Er führte den Verein von der Regionalliga in die 2. Liga. Die Bundesliga und insbesondere das traditionell schwierige Umfeld in Hamburg sind allerdings eine andere Nummer. Dass er den HSV als seiner Zeit als Spieler kennt, muss kein Vorteil sein. Das galt u. a. auch für Bruno Labbadia und Thomas Doll.

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Kritische Stimmen zur Hollerbach-Verpflichtung gibt es genug. „Mit dieser Trainer-Wahl kann ich mir nicht vorstellen, dass der Abstieg verhindert werden kann“, sagt der langjährige HSV-Aufsichtsratsboss Udo Bandow (86), „es ist eine kleine Lösung.“ Vermutlich hangelt sich der HSV mal wieder von einer Ideallösung zur nächsten…

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Bernd Hollerbach (l.) und Felix Magath arbeiteten auch beim FC Schalke 04 zusammen. In Leipzig (Foto) wird Hollerbach am Samstag sein Debüt als HSV-Coach geben.
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