HSV: Auch im Pokal ein Traditionsverein
HSV: Auch im Pokal ein Traditionsverein

HSV: Auch im Pokal ein Traditionsverein

Bis zum Sonntag sah es fast so aus, als ob die 1. Runde im DFB-Pokal in diesem Jahr ohne die ganz großen Überraschungen auskommen müsste. Auf einen Verein ist allerdings Verlass. In diesem Sinne: Moin Traditionsverein HSV! Die Hamburger scheiterten wie so oft an der Auftakthürde gegen Drittligist VfL Osnabrück und haben jetzt einen traurigen Rekord inne.

Schon vor dem Spiel hätte es keines extra Hinweises bedurft, um auf ein mögliches Ausscheiden in Osnabrück aufmerksam zu machen. Schon 2009 blamierte sich der HSV an der Bremer Brücke, die außerdem für die besondere Pokalstimmung bekannt ist. Auch die Buchmacher vergaben vor dem Spiel eine niedrige Quote für die Niedersachsen und hatten somit ein Ausscheiden des HSV auf dem Zettel.

Das i-Tüpfelchen der 1:3-Niederlage ist die Tatsache, dass die Mannschaft 72 Minuten in Unterzahl spielte und alle Gegentore mit einem Mann mehr auf dem Feld kassierte. Trainer und Mannschaft müssen sich ehrlich hinterfragen, wie es dazu kommen konnte.

Knackpunkt auf der falschen Seite

„Die Rote Karte war der Knackpunkt“, so Trainer Markus Gisdol nach dem Spiel. Normalerweise stammen solche Sätze von einem Trainer der in Unterzahl spielenden Mannschaft. „Danach waren wir in der Defensive nicht mehr konsequent genug. Wir hatten zwar gefühlte 80 Prozent Ballbesitz, aber wir haben dem Gegner immer wieder die Gelegenheit gegeben, sich in der Abwehr zu organisieren. Die Niederlage tut weh, natürlich wären wir lieber unbeschwerter in die Bundesliga-Saison gestartet“, so Gisdol weiter. Apropos Bundesliga: Wie soll der Start in den Liga-Alltag nach einer miesen Vorbereitung und einer desolaten Vorstellung in Osnabrück gelingen? Immerhin ist dann mit dem FC Augsburg ein weiterer Pokal-Loser im Volksparkstadion zu Gast. Die Fuggerstädter unterlagen ebenfalls am Sonntag beim 1. FC Magdeburg aus der 3. Liga mit 0:2.

Ein trauriger Rekord

Der Hamburger SV ist nicht nur der Dino der Bundesliga, sondern liegt jetzt auch in einer ganz anderen Statistik vorne. Seit diesem Jahr können sich die Rothosen Rekordverlierer in der 1. Pokalrunde nennen. Kein aktueller Bundesligist musste öfter schon im ersten Spiel die Segel streichen. Ganze 12 Mal setzte es für die Hanseaten seit 1963/1964 gleich zur Premiere im DFB-Pokal eine Pleite.

Hängende Köpfe bei den HSV-Spielern nach dem Pokal-Aus in Osnabrück
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