HSV gegen Werder: Nordderby im Abstiegskampf
HSV gegen Werder: Nordderby im Abstiegskampf

HSV gegen Werder: Nordderby im Abstiegskampf

Am Wochenende steht das 105. Nordderby auf dem Spielplan. Ging es vor einigen Jahren im UEFA Cup und DFB-Pokal noch um Titel, ist die Partie der beiden größten und erfolgreichsten Klubs im Norden zu einem Abstiegskrimi in mehreren Akten verkommen. Trotzdem oder vielleicht auch deshalb hat dieses Spiel nichts an Brisanz eingebüßt. Wir haben die Fakten.

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Die Bremer führen den Bundesliga-Vergleich gegen den HSV mit 3 Siegen Differenz an. Möglicherweise gibt es dieses Spiel in der kommenden Saison gar nicht mehr. Einzig in der Spielzeit 1980/81, als die Grün-Weißen für ein Jahr in der 2. Bundesliga kickten, gab es kein Nordderby. Ein Szenario, das auch im nächsten Jahr Realität werden könnte.

Schiedlich friedlich trennte man sich in den letzten 10 Partien nie. Es gab kein einziges Unentschieden. Auch in der Bilanz der jüngeren Vergangenheit führt der SV Werder (6 Siege). Hamburg gegen Bremen ist die meistgespielte Partie in der Geschichte der Bundesliga.

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Die häufigsten Ergebnisse waren jeweils ein 2:1 und ein 1:1, aber nach wie vor ist die Begegnung HSV gegen SVW das Bundesliga-Spiel mit den historisch meisten Nullnummern (9 Mal). Das letzte 0:0 liegt allerdings schon mehr als 16 Jahre zurück.

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Es gibt verschiedene Ansichten, wie die Fans beider Lager die Nordmeisterschaft bewerten. Die Einen gehen nach der Platzierung am Ende der Saison. Seit den 2000er Jahren liegen hier die Bremer vorne. In den vergangenen 17 Spielzeiten standen sie 11 Mal vor dem Erzrivalen von der Elbe. Auch ist an der Platzierungskurve zu erkennen, dass die Heimat der Klubs seit der Saison 2010/11 eher die untere Tabellenhälfte geworden ist. Daran wird sich auch in diesem Jahr vermutlich nichts ändern.

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Wiederum andere bemühen die Europapokal-Arithmetik, um den Nordmeister zu ermitteln. Seit Beginn der Bundesliga 1963/64 haben hier ausnahmsweise die Rothosen mit 27:25 einen kleinen Vorsprung.

In nur 7 von insgesamt 52 Spielzeiten, in der sich Bremen und Hamburg duellierten, konnte eine von beiden Mannschaften Hin- und Rückspiel in der Bundesliga für sich entscheiden. Was die Hamburger in der vergangenen Spielzeit erst zum 2. Mal nach 49 Jahren wieder schafften, haben die Werderaner schon insgesamt 5 Mal hinbekommen. Gibt es am Samstag einen Sieger, ist das die nächste Chance per Double die Vorherrschaft im Norden klarzumachen.

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Mit einem Sieg könnte sich die Mannschaft von Trainer Markus Gisdol wieder einen Funken Hoffnung im Tabellenkeller verschaffen und die Bremer Krise weiter verschärfen. Was beide Klubs außerdem eint, ist der Trainerwechsel. Ein positiv nachhaltiger Effekt stellte sich jedoch weder bei Markus Gisdol noch bei Alexander Nouri ein.

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Wer sind die Hoffnungsträger in den Reihen der Spieler? Pierre-Michel Lasogga entschied im April das letzte Derby mit 2 Toren gegen Bremen im Alleingang (2:1). Mit diesen 2 Buden hat er schon die beste Tor-Quote aller aktuellen HSV-Kicker gegen Bremen. Darüber kann Claudio Pizarro nur müde lächeln. Der gerade erst genesene Routinier netzte gegen Hamburg in 33 Spielen sagenhafte 21 Mal ein. In 15 Pflichtbegegnungen für Werder traf er dabei 6 Mal ins Schwarze. Den Rest seiner Treffer erzielte er im Trikot des FC Bayern.

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Gemäß der Tabellenplatz- und Punktesituation liegt die Abstiegsquote für den Dino der Bundesliga noch niedriger als für die Bremer. Doch das kann sich nach dem Spiel am Samstagabend noch ändern.

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