Hauptstadt-Wechsel: Überläufer zwischen Hertha und Union
Hauptstadt-Wechsel: Überläufer zwischen Hertha und Union

Hauptstadt-Wechsel: Überläufer zwischen Hertha und Union

Lucas Tousart hat für eine Seltenheit gesorgt. Der Franzose wechselt innerhalb Berlins von der Alten Dame zu den Eisernen. Er ist erst der 5 Spieler, der zwischen Hertha und Union überläuft. bwin News nennt seine Vorgänger. Interessant: Bislang gingen die Transfers zwischen den beiden Hauptstadt-Klubs immer nur in eine Richtung.

Wechsel zwischen 2 Rivalen sind im Fußball-Geschäft verpönt. Dennoch gibt es immer wieder Spieler, die sich allen Unkenrufen und Fan-Gespött zum Trotz dem ungeliebten Kontrahenten anschließen. Während Transfers zwischen Bayern und dem BVB mittlerweile kaum noch überraschen, sind Überläufer zwischen Hertha und Union eine absolute Seltenheit.

5 Spieler tauschten bislang die Trikots der beiden Klubs. Dabei handelte es sich immer um Akteure, die es von der Alten Dame zum FCU zog. Noch nie wechselte ein Eiserner auf dem direkten Weg zum BSC.

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Diese Spieler wechselten direkt zwischen Hertha und Union Berlin

Gerald Klews, Juli 1995

Der erste Überläufer zwischen beiden Klubs war Gerald Klews. Zwar wurde der Mittelfeldspieler in der Hauptstadt ausgebildet (Westend Berlin und SC Siemensstadt), er kam allerdings von den HSV Amateuren zur Alten Dame. Zwischen 1992 und 1995 lief er für die Hertha 59 Mal auf.

Da Klews in der Saison 1994/95 seinen Stammplatz verlor und in jener Spielzeit nur 5 Einsätze verbuchte, verließ er Charlottenburg-Wilmersdorf und ging nach Köpenick. 2 Jahre schnürte er für Union die Schuhe (62 Spiele). Um einen Wechsel zum damaligen Zweitliga-Aufsteiger Energie Cottbus zu forcieren, ließ er sich Krankschreiben und erschien nicht mehr zum Training.

Andreas Zimmermann, Juli 1995

Im Doppelpack mit Klews schloss sich Zimmermann im gleichen Monat den Eisernen an. „Zimbo“, gebürtiger Berliner, bestritt zwischen 1992 und 1995 48 Pflichtspiele für die Hertha. Dabei erzielte er als Innenverteidiger starke 8 Tore. Sein Glück fand er bei Rivale Union Berlin nicht. Nur eine Saison lang trug er das FCU-Trikot. Seine Torgefahr konnte er für die Köpenicker nicht unter Beweis stellen. In 29 Partien gelang Zimmermann kein Treffer.

Es folgten Stationen bei LR Ahlen, Rot-Weiß Essen, beim SC Paderborn und beim 1. FC Kleve. Seit 2008 arbeitet Zimmermann als Trainer. Aktuell steht der mittlerweile 53-Jährige bei Eintracht Trier an der Seitenlinie.

Sven Meyer, Juli 1996

Mit 25 Jahren wechselte Meyer innerhalb der Hauptstadt die Seiten zwischen Hertha und Union. Der gebürtige Berliner spielte in der Jugend von Rapide Wedding und TeBe Berlin, bevor es ihn im Alter von 17 Jahren zur Hertha zog. Dort kämpfte er sich über die 2. Mannschaft in den damaligen Zweitliga-Kader. Der Abwehrspieler debütierte 1992 für die Profis, pendelte aber bis zur Saison 1994/95 zwischen 1. und 2. Mannschaft.

Nach insgesamt 73 Pflichtspielen für die Hertha-Profis zog es Meyer im Sommer 1996 zu den Eisernen, die damals noch in der Regionalliga Nord/Ost spielten. Für den FCU lief er allerdings nur 1,5 Jahre auf (40 Pflichtspiele). Aufgrund von finanziellen Problemen des Klubs wurde Meyers Vertrag im Winter 1998 aufgelöst und er schloss sich Chengdu Wuniu in China an.

Julius Kade, Juli 2019

Es dauerte 23 Jahre bis zum nächsten Überläufer zwischen Hertha und Union. Mittlerweile schloss der FCU zum Rivalen auf und schaffte den Sprung in die Bundesliga (alle Bundesliga Wetten). Hertha-Eigengewächs Julius Kade sah bei den Eisernen die bessere Perspektive und ging ablösefrei zum Nachbarn. Für die Profis der Alten Dame lief er zuvor in den Spielzeiten 2017/18 und 2018/19 lediglich 2 Mal auf.

Doch auch beim FCU fand der zentrale Mittelfeldspieler sein Glück nicht. Kein einziges Mal kam er für Union zum Einsatz. Logisch, dass Kade nach nur einer Saison weiterzog. Erst lieh Dynamo Dresden ihn für eine Spielzeit aus, im Sommer 2021 folgte die feste Verpflichtung für 500 Tsd. €. Bei der SGE läuft sein Vertrag noch bis 2024.

Lucas Tousart, Juli 2023

Der bislang teuerste Einkauf der Hertha-Vereinsgeschichte bleibt dem Klub nach dem Abstieg nicht erhalten. 2020 verpflichtete die Alte Dame den Franzosen für 25 Mio. € von Olympique Lyon. Nach 3 Jahren und 96 Einsätzen (9 Tore, 5 Assists) ist das Kapitel BSC für den 26-Jährigen beendet. Statt 2. Bundesliga spielt der Mittelfeld-Akteur zukünftig in der Champions League.

Union Berlin bezahlt eine Basis-Ablösesumme in Höhe von 3 Mio. €. Durch leistungsbezogene Boni kann diese noch auf 6 Mio. € anwachsen. „Der Weg und der Erfolg von Union in den vergangenen Jahren sind sehr bemerkenswert und ich freue mich auf die neue Herausforderung. Ich gehe davon aus, dass ich mich schnell im Verein einleben und zum Erfolg von Union beitragen kann“, so Tousart bei seiner Vorstellung.

Alexander Schwolow, Juli 2023

Neben Tousart kam auch Alexander Schwolow mit großen Hoffnungen zur Hertha. Vor 3 Jahren legte die „Alte Dame“ für den Keeper 7 Millionen Euro auf den Tisch. Allerdings entwickelte sich der Schlussmann nach starken Leistungen beim SC Freiburg nie zu dem erhofften Rückhalt. Während seiner Zeit an der Spree stand Schwolow 55 Mal für die Hertha zwischen den Pfosten. Auch bei einer zwischenzeitlichen Leihe auf Schalke (23 Einsätze) wurde er nicht glücklich.

Bei Union soll Schwolow in den Konkurrenzkampf um die Nummer 1 aufnehmen und Druck auf Stammkeeper Frederik Rönnow ausüben. „Alex ist ein gestandener Bundesliga-Torwart. Trotz seiner zuletzt nicht einfachen Situation war er schnell bereit, die Herausforderung Union anzunehmen, um selbst zu alter Stärke zurückzufinden“, sagte Union-Geschäftsführer Oliver Ruhnert. (Alle Transfers und Wechselgerüchte der Bundesliga-Klubs)

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