Kingsley Coman trägt seit August 2015 das Trikot von Bayern München. Das Leihgeschäft mit Juventus Turin endet im Juni 2017. Zwar besitzt der FCB eine Kaufoption, doch ist momentan keinesfalls sicher, dass diese auch gezogen wird. Wie geht es weiter mit dem französischen Jung-Nationalspieler?
40 Pflichtspiele hat Kingsley Coman bislang für Bayern München absolviert. 6 Tore und 12 Vorbereitungen sind dabei eine sehr ordentliche Bilanz, wenn man bedenkt, dass er durchschnittlich nur 67 Minuten auf dem Platz steht. Im Schnitt ist der 20-Jährige alle 150 Minuten direkt an einem Tor beteiligt.
Bislang galt es als sicher, dass die Bayern am Ende der Saison die Kaufoption für Coman ziehen werden. In diesem Fall würden noch einmal € 21 Mio. für das Talent fällig. Inklusive der bereits bezahlten Leihgebühr würde eine Verpflichtung die Münchner € 28 Mio. kosten. Doch mittlerweile ist an der Säbener Straße wohl nicht mehr jeder Verantwortliche restlos von Coman überzeugt.
Nach seiner starken Premierensaison – 35 Pflichtspiele für den FCB samt 18 Torbeteiligungen, Debüt für die französische Nationalelf sowie die Teilnahme an der EM im eigenen Land, bei der er zum zweitbesten Nachwuchsspieler des Turniers gewählt wurde – sind die Leistungen des Flügelflitzers in dieser Saison überschaubar. Unter Carlo Ancelotti kam er nur 5 Mal zum Einsatz, davon nur 2 Mal in der Startelf und nie über die komplette Spielzeit. Eine Torbeteiligung gelang ihm dabei nicht.
Die Frage, die sich die Bayern stellen: Ist Coman der Spieler, der einen Arjen Robben oder einen Franck Ribéry in naher Zukunft ebenbürtig ersetzen kann? Potential und Talent bringt der Franzose auf jeden Fall mit. Nur hat der FC Bayern keine Zeit, um auf einen Entwicklungssprung von Coman zu warten. Der Klub will auch in Zukunft ein gewichtiges Wörtchen um den Titel in der Champions League mitreden, dabei ist kein Platz für die Talentförderung. Ob Kingsley Coman irgendwann mal das Niveau von Ribéry oder Robben erreicht, ist ohnehin schwer vorherzusagen. 2 solche Ausnahmekönner wachsen nicht auf Bäumen und sind nur schwer zu ersetzen.
Ist der FCB also bereit, insgesamt € 28 Mio. für ein hoffungsvolles Talent zu bezahlen? Die Antwort lautet ja – das konnte man im Sommer gut an der Verpflichtung von Renato Sanches sehen. Dass Coman in seinem ersten Jahr so gut einschlägt, hat wohl jeden in München überrascht. Dass der junge Franzose nun einen kleinen Durchhänger hat, auch aufgrund von Verletzungen, ist in seinem Alter völlig normal. In München weiß man ganz genau, was Coman zu leisten im Stande ist. Es ist nicht vorstellbar, dass der FCB sich eines der größten Talente im Weltfußball aufgrund einer Schwächeperiode durch die Lappen gehen lässt.
Sollte Coman allerdings in der gesamten Saison unter Ancelotti keine Rolle spielen, werden die Bayern von einem Kauf absehen. Nur glaubt daran wohl wirklich niemand. Coman hat seine Zukunft also selbst in der Hand.