Nicht Philipp Lahm und auch nicht Max Eberl: Der neue Sportdirektor des deutschen Rekordmeisters FC Bayern München heißt Hasan Salihamidzic. Mit dieser Lösung hatte nach der langen Suche wohl kaum einer gerechnet. Denn: Der ehemalige Bundesligaprofi, der von 1998 bis 2007 für die Münchner am Ball war, hat keinerlei Erfahrung als Sportdirektor. Zuletzt arbeitete „Brazzo“ seit Februar als Klubrepräsentant für den FC Bayern.
Wir meinen: Nachdem Bayern die letzte Saison ohne Sportdirektor recht erfolgreich über die Bühne gebracht hat und ohne große Probleme Deutscher Meister wurde (Wird Bayern Deutscher Meister 2017/18? Quote 1.18!), hätte der Posten auch jetzt nicht zwingend besetzt werden müssen. Bei einer Zusage von Gladbachs Max Eberl wäre das natürlich etwas anderes gewesen. Dann hätte man einen erfahrenen Mann für sich gewonnen, der seit fast 9 Jahren Sportdirektor ist und etwas von seinem Job versteht.
Berufseinsteiger, der nicht viel zu sagen hat
Salihamidzic ist dagegen ein Berufseinsteiger, der jetzt ins kalte Wasser geworfen wird. Sicherlich hat der 4-malige bosnische Spieler des Jahres eine enge Verbindung zum FC Bayern. Er gewann mit den Münchnern die Champions League (2001), 6 Deutsche Meisterschaften und 4 Mal den DFB-Pokal.
Das reicht aber nicht, um ihn als Sportdirektor bei einem der größten Vereine der Welt zu integrieren. Salihamidzic war und ist ein Spaßvogel, der als Spieler (zurecht) von vielen Fans gemocht wurde – auch, weil er beispielsweise in Interviews kein Blatt vor den Mund nahm. In seiner Funktion beim FCB, in der noch mehr Professionalität gefordert ist, wird er aber vermutlich nicht viel zu sagen haben.

Hoeneß sieht Salihamidzic-Wahl als „Signal“
Bayerns Vorstandsvorsitzender Karl-Heinz Rummenigge sieht das alles ganz anders. Laut ihm sei es überhaupt kein Problem, dass Salihamidzic ein Berufseinsteiger ist. Auch Präsident Uli Hoeneß habe sich die notwendigen Fähigkeiten für seine Aufgaben beim FCB damals mit learning by doing angeeignet. Rummenigge ist davon überzeugt, dass Salihamidzic die beste Lösung ist:
„Hasan weiß, was notwendig ist. Er ist das Mosaikstückchen, das gefehlt hat, um wieder eine erfolgreiche Saison zu spielen.“
Hoeneß klang ebenfalls glücklich: „Ich bin mit dieser Lösung sehr zufrieden. Die Entscheidung ist auch ein Signal: Zurück zu den Wurzeln, das Mia-san-mia-Gefühl stärken. Wer kann das besser als Hasan Salihamidzic, der das immer gelebt hat?“
Ein „Ja“-Sager für den Rekordmeister
Und Hoeneß setzt bei seiner Lobeshymne auf den neuen Sportdirektor sogar noch einen drauf:
„Bei ihm konnte man nie sicher sein, dass er einem nicht alles, was er dachte, vor die Birne knallte. Ob man nun Vorstandsvorsitzender war, Präsident oder Manager. Das hat ihn immer ausgezeichnet. Das erwarten wir auch jetzt von ihm. Er muss sich eine Meinung bilden und die muss er vertreten. Das ist eine Eigenart, die ihn auszeichnet und die zeichnet ihn exzellent für diese Position aus.“
Allerdings ist nicht davon auszugehen, dass sich Salihamidzic in seiner neuen Position, in der er nicht ansatzweise so viele emotionale Momente wie als Spieler erlebt, zu weit aus dem Fenster lehnt und frei Schnauze redet, wie zu seiner Zeit als Spieler. Es wird viel eher so sein, dass Vorschläge und Entscheidungen der Vereinsverantwortlichen durchgewunken und bejaht werden. Man kann es auch so sagen: Der FC Bayern hat einen „Ja“-Sager eingestellt.
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