Die direkte Rückkehr in die Bundesliga ist für Hannover 96 trotz glänzender Ausgangsposition noch nicht ganz gesichert, doch die Planungen für die neue Saison in der 1. Liga laufen am Maschsee schon auf Hochtouren. Die Roten bräuchten auf fast allen Positionen Verstärkung. Keine leichte Suche.
Sandhausen wird wohl eine spontane 96-Party erleben. Sämtliche Überlegungen im Vorfeld der mutmaßlich letzten Partie der Hannoveraner in der 2. Liga zu einer großen Aufstiegsfete im idyllischen Hardtwaldstadion fegte der mächtige 96-Boss Martin Kind pauschal vom Tisch. „Vor dem letzten Spieltag irgendetwas in dieser Richtung zu planen, lehne ich ab“, so der kritische Mäzen, der dem Frieden nach der 0:6-Klatsche von Verfolger und Erzrivale Eintracht Braunschweig in Bielefeld, bei 3 Punkten und 6 Treffern Vorsprung, noch nicht so recht trauen will.
Fast genauso zögerlich gestalten sich die Bundesliga-Planungen in Hannover. Konkret kann der neue 96-Sportdirektor Horst Heldt mit potenziellen Neuzugängen erst dann verhandeln, wenn der direkte Wiederaufstieg fix ist.
Klar ist: Der mit einem Marktwert von € 32,16 Mio. zweitteuerste Kader der 2. Liga muss aufgerüstet werden. „Wir brauchen Spieler mit Bundesliga-Erfahrung, gar keine Frage“, so die gewohnt explizite Forderung von Klubchef Kind. Der Hörgeräte-Unternehmer wird für Transfers laut SPORT BILD (aktuelle Ausgabe) € 16 Mio. zur Verfügung stellen, der aktuelle Etat liegt bei € 24 Mio.
Karaman bleibt, was wird aus Edgar Prib?
Immerhin: Mit Kenan Karaman hat Heldt per Bundesliga-Option im Arbeitspapier des 23-jährigen Linksaußen (6 Tore in 30 Spielen) bereits bis 2018 verlängert. Auch der bei mehreren Bundesligaklubs auf der Wunschliste stehende Noah Joel Sarenren Bazee (1 Tor in 13 Einsätzen) bleibt ebenso wie der erst 17-jährige Emre Aytun bis 2020 in Hannover. Mit einem Aufstieg wird auch die Ausstiegsklausel im Vertrag von Salif Sané über € 5 Mio. hinfällig. Der Senegalese wird mit Hannover 96, ist in der Abwehrkette ein wichtiger Stabilisator. Edgar Prib steht laut SPORT BILD in Gesprächen mit den 96-Verantwortlichen.
Torhüter: Schnappt sich Hannover René Adler?
Aber wer kommt? Auf der Torhüterposition könnte Philipp Tschauner – Nachfolger von Weltmeister Ron-Robert Zieler – Konkurrenz in Person von Michael Esser von BL-Absteiger Darmstadt 98 bekommen. Der Keeper hat bei den Lilien noch Vertrag bis 30. Juni 2019. Ebenfalls heiß gehandelt: Torhüter Marwin Hitz vom FC Augsburg – und Ex-Nationalkeeper René Adler vom Hamburger SV. Der nach Rippenbruch bis zum Saisonende zum Zuschauen verurteilte Torhüter besitzt in Hamburg nur noch ein bis 30. Juni gültiges Arbeitspapier – und wäre ablösefrei.
Top-Kandidaten für die linke Außenverteidigerposition: Dennis Aogo vom FC Schalke 04 – der Vertrag des 12-fachen deutschen Nationalspielers bei S04 läuft zum Saisonende aus. Dazu kommt Niko Gießelmann vom Noch-Ligakonkurrenten Greuther Fürth, für die rechte Abwehrseite scheint Christian Träsch vom VfL Wolfsburg ein Wunschkandidat von Heldt und Co. zu sein. Pirmin Schwegler von 1899 Hoffenheim könnte im defensiven Mittelfeld dank seiner immensen Erfahrung in Frage kommen.