Er ist der Hoffnungsträger im BVB-Angriff: Serhou Guirassy! 18 Mio. € lässt sich die Borussia die Dienste des Guineers kosten. Der Stürmer kommt mit der Empfehlung von 44 Treffern in 58 Partien für den VfB Stuttgart in den Ruhrpott. Wird der 28-Jährige den hohen Erwartungen gerecht? Unsere Analyse der besten BVB-Stürmer dieses Jahrtausends zeigt, dass Guirassy in große Fußstapfen tritt.
Serhou Guirassy spielte beim VfB Stuttgart die beste Saison seiner Karriere. Trotz einer zwischenzeitlichen Oberschenkelverletzung und der Teilnahme am Afrika-Cup erzielte er 28 Bundesliga-Tore. Dadurch führte er den vorherigen Abstiegskandidaten in die Champions League.
Jetzt steht er erstmals in seiner Karriere bei einem Top-Klub unter Vertrag und muss auf der großen Bühne im Singal Iduna Park liefern. Trainer, Mitspieler und Fans erwarten Tore. Wie das geht, das zeigten seine berühmten Vorgänger im BVB-Sturm.
Haaland, Aubameyang und Co.: Die besten BVB-Stürmer seit 2000
Viele große Namen stürmten seit dem Jahr 2000 für Borussia Dortmund. Die 10 besten Stürmer weisen allesamt gute Zahlen auf. Alexander Frei ist mit seinen durchschnittlich 0,45 Toren pro Spiel noch einer der „schlechtesten“ BVB-Angreifer. Der Schweizer trug das schwarzgelbe Trikot allerdings auch in einer Zeit (2006-2009), als die Borussia im Zuge der Fast-Insolvenz ihre besten Spieler verkaufen musste. Damals standen viele junge Spieler und vor allem Durchschnitts-Kicker auf dem Rasen. Erst nach seinem Abschied nahm Schwarzgelb unter Jürgen Klopp so richtig Fahrt auf.
Für Serhou Guirassy ist Erling Haaland das Maß aller Dinge. Der Norweger traf im Schnitt fast einmal pro Spiel und kommt in 89 Partien auf 85 Pflichtspieltreffer. Niemand erwartet in Dortmund, dass der Guineer ebenfalls solche Zahlen auflegt. Wünschen tun es sich aber natürlich alle, die mit dem BVB fiebern. So ganz utopisch ist die Hoffnung darauf auch gar nicht – zumindest wenn man auf die letzte Spielzeit von Guirassy blickt. 2023/24 erzielte er für den VfB Stuttgart in 28 Bundesliga-Spielen 28 Treffer. Exakt ein Tor pro Begegnung – das würde sogar Haalands Zeit im BVB-Trikot übertrumpfen …
Guirassy: Tor zum Einstand wird fast erwartet
Trifft Serhou Guirassy direkt in seinem ersten Bundesliga-Spiel für den BVB? Dortmund duelliert sich am 1. Spieltag daheim mit Eintracht Frankfurt. Gegen die Hessen traf er bereits in der vergangenen Saison im Heimspiel für seinen Ex-Klub. Für einen BVB-Stürmer erwies sich die Eintracht schon einmal als ein guter Premieren-Gegner. Paco Alcacer gelang in seinem ersten Einsatz für die Borussia gegen die SGE am 3. Spieltag 2018/19 direkt ein Tor.
Den bislang besten Einstand bei der Borussia teilen sich Haaland und Aubameyang. Beide trafen zum Debüt direkt 3-fach. Dahinter folgen mit je 2 Debüt-Toren Marcio Amoroso und Michy Batshuayi. Auch Smolarek und Ewerthon trugen sich direkt in ihrem ersten BL-Spiel für Dortmund in die Torschützenliste ein.
Übrigens: Milos Jojic erzielte 2014 das schnellste Tor eines Bundesliga-Debütanten. Der Serbe traf 17 Sekunden (!) nach seiner Einwechslung in seinem ersten Spiel für die Borussia. Von den besten BVB-Stürmern in diesem Jahrtausend knippste Haaland am schnellsten. Der Norweger bugsierte am bei seinem BVB-Debüt 3 Minuten nach seiner Einwechslung den Ball erstmals für Dortmund über die Linie des gegnerischen Gehäuses.
Trotz Ladehemmung keine Panik
Doch nicht jeder Top-Stürmer traf direkt bei seiner BVB-Premiere. Robert Lewandowski, Lucas Barrios, Mladen Petric, Alexander Frei und Jan Koller gingen allesamt im ersten Spiel leer aus. Neue Liga, neuer Verein, neue Mitspieler – die Gründe, warum viele Spieler eine gewisse Eingewöhnungszeit benötigen, sind vielschichtig. Sollte Guirassy nicht direkt bei seinem Einstand ein Treffer gelingen, macht ihm das genannte Quintett bestimmt Mut.
Barrios durfte erst im 8. Einsatz nach seiner Verpflichtung das erste Mal jubeln. Vorher stand der gebürtige Argentinier 385 Minuten für die Borussia auf dem Spielfeld, ohne ein Tor zu erzielen. Die Kritik an ihm war bereits groß. Vor allem die berüchtigte Bild-Zeitung hatte wieder einmal keine Geduld und titelte in Anspielung auf seinen Titel als Welttorjäger vom „Welttornixjäger“. Barrios strafte dem Boulevard Lügen und hatte am Saisonende 23 Pflichtspieltore auf seinem Konto. Nur Amoroso (26) traf in seiner Debüt-Saison häufiger.
Die Erwartungen an Serhou Guirassy sind groß. Unter allen Umständen möchten sie einen Flop á la Ciro Immobile, Matthew Amoah oder Viktor Ikpeba verhindern.