„Modeste bleibt“ – wohl keine Meldung ist unter den Fans des 1. FC Köln in den vergangenen Jahren mehr erhofft worden als die Nachricht vom geplatzten Wechsel des FC-Torjägers nach China. Mit dem Verbleib des französischen Top-Angreifers und der Ankunft von Jhon Cordoba aus Mainz hat FC-Coach Peter Stöger nun die Qual der Wahl. 2 etablierte Spieler könnten die großen Verlierer werden…
Für Kölns Erfolgstrainer Peter Stöger (51) ist es der erste Sommer, in dem er mit dem FC eine Europapokal-Kampagne mit hoher, zu erwartender Doppelbelastung planen muss. Der am Wochenende geplatzte Wechsel seines Top-Stürmers Anthony Modeste zu Tianjin Quanjian in die Chinese Super League spielt dem Österreicher in die Karten. Stöger kann sich nun den Luxus leisten, das Projekt „Europa League“ mit 6 Stürmern anzugehen.
Rekordmann Modeste – und wer kommt dann?
Exakt 25 Jahre nach den legendären Duellen gegen Celtic Glasgow (2:0 / 0:3) im UEFA-Cup melden sich die Geißböcke auf der internationalen Bühne zurück. „Es ist ein Zeichen von Stärke, dass wir in der Offensive so viele Möglichkeiten haben“, kommentiert Stöger die neue Konkurrenz-Situation im Sturm gegenüber Fußball BILD, „aber zugleich auch eine Herausforderung.“
Oder anders gesagt: Wer soll neben Modeste eigentlich spielen? Modestes Position wird durch den verpatzten Wechsel nach Fernost keineswegs geschwächt. Im Gegenteil. Der französische Torjäger, der die Kölner mit 25 Treffern fast im Alleingang auf Rang 5 schoss, ist gesetzt. Modeste steuerte fast 50% der 51 Bundesliga-Treffer 2016/2017 für den FC bei. Mit 8 Torerfolgen am Stück stellte „Tony“ am 8. Spieltag beim 1:1 in Mönchengladbach (Endstand: 1:2) eine neue Kölner Rekord-Serie auf. Nie zuvor hatte ein Spieler häufiger und nacheinander für den Verein getroffen.
Rudnevs und Zoller fehlen die Tor-Erfolge
Von solchen Werten sind die Modeste-Konkurrenten weit entfernt. Der Japaner Yuya Osako brachte es in der vergangenen Saison auf 7 Tore und 8 Vorlagen. Gute Zahlen, aber wohl nicht gut genug. Osako könnte dem mit einer Ablöse von € 17 Mio. teuersten Einkauf der FC-Geschichte, Jhon Cordoba vom 1. FSV Mainz 05, weichen. „Er kann auch hinter den Spitzen ran“, glaubt FC-Manager Jörg Schmadtke. Das Problem dabei: Osako liebt diese Position hinter den Angreifern überhaupt nicht. Der 27-Jährige verlor aufgrund eines Wechsels ins zentrale Mittelfeld auch mal seinen Stammplatz in der japanischen Nationalmannschaft.
Großes Fragezeichen hinter Guirassy
Mit Cordoba und Modeste im Zentrum bleibt für Artjoms Rudnevs und Simon Zoller wohl nur der Weg auf die Außenpositionen. Mit 3 bzw. nur 2 Toren aus 18 respektive 26 Spielen sprechen auch die Leistungsdaten von Rudnevs und Zoller gegen einen dauerhaften Einsatz im Sturmzentrum. Auf den Außenbahnen liefern sich beide mit Marcel Risse (2 Tore/4 Assists in 13 BL-Einsätzen) und Leonardo Bittencourt (3 Tore/6 Assist in 16 Spielen) einen Konkurrenzkampf, der für das Team nur belebend sein kann.
Bliebe noch Sehrou Guirassy. Der für € 4,5 Mio. vom OSC Lille verpflichtete Stürmer aus Frankreich fällt nach muskulären Problemen aus, 2016/2017 stand er nur in 6 Partien auf dem Platz, dabei allerdings nie in der Startelf.
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