Die Qatar Stars League glänzt beim WM-Gastgeber 2022 nicht unbedingt durch sportliches Niveau, sondern durch die Namen ihrer Altstars. Im Sommer könnte Bayern-Star Franck Ribéry (34) nach dem Ende seines Vertrages beim deutschen Rekordmeister ebenfalls in den Wüstenstaat wechseln. Der Franzose wäre in prominenter Gesellschaft…
Diese Sätze hätten auch aus einer Werbe-Präsentation für die Fußball-Weltmeisterschaft 2022 in Katar stammen können. „Die Lebensqualität hier ist fantastisch“, schwärmte Welt- und Europameister Xavi Hernandez (37) unlängst in einem BILD-Interview. „Es ist ein tolles Land, gut für das Familienleben“, so der Spanier, „es ist bequem, jeder ist glücklich.“ Der frühere Superstar des FC Barcelona spielt seit 2015 für den in Katars Hauptstadt ansässigen Klub al-Sadd.
Katar hat die prominentesten Fußball-Oldies der Welt
Das bescheidene fußballerische Niveau der katarischen Liga wollte der ehemalige Mittelfeldmotor des FC Barcelona dann doch nicht unerwähnt lassen. „Ich würde diese Liga mit der spanischen 2. Liga vergleichen“, so Xavi, „einige Spieler sind auf einem guten Level. Sie lernen von ausländischen Spielern und werden immer besser.“
Wird Franck Ribéry der nächste Altstar in Katar?
Zu diesen ausländischen Stars könnte ab Sommer auch Bayern Münchens Franck Ribéry gehören. Der 34-jährige Franzose hat in München noch Vertrag bis zum 30. Juni 2018, wird den deutschen Rekordmeister nach 11 Jahren wohl verlassen. „Ich würde gern mit ihm zusammenspielen“, sagt Xavi über ein denkbares Engagement. Am Geld wird dieses Gedankenspiel sicher nicht scheitern. Xavi selbst wechselte für ein kolportiertes Jahresgehalt von 10 Mio. € nach dem CL-Triumph 2015 mit Barcelona in die Wüste.
Seit 2002 fließen die Öl-Millionen so richtig…
Der Lockruf der Öl-Millionen aus dem Königreich am Golf ereilte zuvor schon einige Hochkaräter. „1963 gegründet, spielte die Star League lange keine internationale Rolle“, schrieb die Berliner t. a. z. bereits 2013, „bis 2002. Dann ging Katar mit seinen Erdöl-Millionen auf dem Ü30-Markt der Profiligen auf Shoppingtour.“ Und wie! Bayern-Legende Stefan Effenberg, zuvor lustlos in Wolfsburg, stand zum Ausklang seiner Karriere ebenso beim Katar-Klub Al-Arabi unter Vertrag wie der argentinische Stürmerstar Gabriel Batistuta. „Batigol“ knipste zwischen 2003 und 2005 in 21 Liga-Spielen noch 25-mal. Die höchste Star-Dichte kann jedoch Katars Rekordmeister (13 Titel) Al-Sadd SC vorweisen.
Katar: Basler im Klub der Weltmeister
Für das Team, dem Scheich Mohammed bin Hamad Al Thani vorsteht, spielten u. a. Ghanas Weltstar Abédi Pelé, die Weltmeister Frank Leboeuf und Romario sowie die spanische Stürmer-Legende Raúl. Stadtrivale Al-Rayyan hatte u. a. das deutsche Enfant terrible Mario Basler unter Vertrag. Der ebenso begnadete wie redselige offensive Mittelfeldspieler machte 2003/2004 allerdings nur 15 Spiele. Nicht viel mehr Einsätze waren es beim niederländischen Zwillingsbruderpaar Frank und Ronald de Boer. Beide heuerten 2004/2005 in Katar an. Ebenfalls eine hohe Promi-Dichte kann der Qatar Sports Club vorweisen. Der Hauptstadtklub, 2015/2016 abgestiegen, darf sich damit rühmen, den Argentinier Claudio Caniggia, die französischen Weltmeister Marcel Desailly, Christophe Dugarry und Frankfurts Super-Dribbler Jay-Jay Okocha in seinen Reihen gehabt zu haben.
Aktuell ist der Niederländer Wesley Sneijder (33) bei Al Gharafa hinter dem gebürtigen Franzosen Youssef El Arabi (30) von Al Duhail, dem Transfermarkt.de einen Marktwert von 6 Mio. € zuschreibt, mit 5 Mio. € der wertvollste Spieler der Liga. „Ein schönes Abenteuer und eine tolle Aufgabe“, beschrieb der zuletzt in Nizza tätige Sneijder sein Engagement in der Wüste. Fast wie in der Werbe-Präsentation…
Die Fans in Katar und Bayern-Star Franck Ribéry könnten sich ab Sommer täglich sehen…