Tabelle vs. Kader-Ablöse: Das sind die Overperformer der Bundesliga
Tabelle vs. Kader-Ablöse: Das sind die Overperformer der Bundesliga

Tabelle vs. Kader-Ablöse: Das sind die Overperformer der Bundesliga

Die Null muss stehen?! Nein, Huub Stevens kehrt nicht für eine weitere Retter-Mission in die Bundesliga zurück. Sein Leitsatz lässt sich jedoch genauso plausibel auf die derzeitige Transfer-Periode in der Bundesliga anwenden, wo die corona-gebeutelten Klubs – von peppigen Augsburgern einmal abgesehen – jeden Poker um Ablösesummen nur als stiller Beobachter erleben.

Entsprechend spart sich die bwin Redaktion eine Top 11 der Winterzugänge 2021/22. Stattdessen zeigen die folgenden vier Grafiken auf Basis der beim letzten Transfer geflossenen Ablösesumme das teuerste Team der Bundesliga und setzt die Gesamtsumme der einzelnen Kader in Relation zum tatsächlichen Tabellenrang.

Teuerstes Bundesliga-Team: Ein Leverkusener allein zu Haus

Viel Schwarz-Gelb und noch mehr Rot. Auf den ersten Blick ist es keine Überraschung, dass sich das teuerste Bundesliga-Team nach gezahlter Ablösesumme aus Borussia Dortmund und Rekordmeister Bayern München zusammensetzt. Zwischen die Tolissos und Comans hat sich in Kerim Demirbay jedoch noch ein Leverkusener gemogelt.

Vor zwei Jahren aus Hoffenheim losgeeist, zieht der 32 Millionen-Mann die Strippen im Mittelfeld. In seiner besten Spielzeit im Bayer-Trikot spielte er zum Ende der Hinrunde jedoch nicht mehr die omnipräsente Rolle wie in den ersten Saisonspielen. Auffällig ist, dass kostspielige Transfers wie Nico Schulz und Donyell Malen nicht als unumstrittene Stammspieler durchgehen oder – im Fall von Corentin Tolisso – sogar auf „Bewährung“ für einen Anschlussvertrag im Sommer spielen.

Vier Überschneidungen zwischen Tabelle und Kader-Ablöse

Für diese Grafik wurden die Kader in die Kategorien Transfer mit Ablöse, ablösefreier Transfer sowie Eigengewächse unterteilt. Die Top 3 (Bayern München, BVB, Bayer 04 Leverkusen) gleicht der aktuellen Tabelle nach 20 Spieltagen.

Für eine weitere Überschneidung sorgt die siebtplatzierte TSG Hoffenheim, die in den letzten Transferperioden ebenfalls einen Transfer-Sparkurs gefahren hatte, aber bereits im Transfer Sommer 2019/20 (u.a. Diadié Samassékou, Munas Dabbur, Robert Skov) die 100 Mio. €-Schallmauer durchbrochen hatten. Immerhin 11 Vereine bleiben unter besagter Grenze, darunter der FC Augsburg.

Eiserne Europapokal-Träume mit Abstiegskampf-Budget

Seit dem Rekordeinkauf von Ricardo Pepi mag sich der von Stefan Reuter solide geführte Mittelstandsklub (26 Spieler kosteten zusammen 84 Mio. €) damit brüsten können, einen Big Player wie Wolfsburg ausgestochen zu haben, der etwa das Doppelte in seinen aktuellen Kader investierte. Unter dem Strich gehören beide in der Saison 2021/22 zu den Underperformern.

Es sagt viel über die Lage beim Champions League-Teilnehmer aus, wenn ein Leisetreter á la Jörg Schmadtke die folgende Partie der seit 9 Runden sieg- wie zahnlosen Wölfe beim Schlusslicht Greuther Fürth (alle Bundesliga-Wetten) schon weit vor dem Anpfiff zum „Endspiel für alle“ ausruft. Wie die dritte Grafik zeigt, könnte der vom VW-Konzern gelenkte Klub im Falle einer kompletten Neubesetzung der Sportlichen Führung jemanden wie Oliver Ruhnert ins Visier nehmen.

Zusammen mit dem stets gelassenen Schweizer Coach Urs Fischer hat der Union-Manager die Eisernen in der Bundesliga sowie als Nummer 1 der Hauptstadt etabliert. Mehr noch: Kein Bundesliga-Team mit derart geringen Ausgaben (15.) schneidet tabellarisch besser (4.) ab. Sogar Königstransfer Taiwo Awoniyi (9 Tore) – der Liverpooler verschlang alleine 6,5 Mio. von insgesamt 14 Mio. € an Kader-Ablösesummen – erwies sich als Volltreffer und lässt die Eisernen nach der Teilnahme an der Conference League von neuen europäischen Sphären träumen.

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