Am Donnerstag wird das Finale der Champions League im Frauenfußball ausgetragen. Im Endspiel stehen sich der 1. FFC Frankfurt und Paris St. Germain gegenüber. Austragungsort ist der Berliner Jahn-Sportpark. Und obwohl Paris nachweislich in Frankreich liegt, wird auch in einem Teil des Teams hauptsächlich deutsch gesprochen.
Wenn am Donnerstag das Endspiel der Champions League ausgetragen wird, wird deutsch die vorherrschende Sprache sein. Zum einen, da mit dem 1.FFC Frankfurt ein deutsches Team im Finale steht, zum anderen da der Austragungsort in Deutschland ist. Und zu guter Letzt, da auch bei Paris St. Germain fünf deutsche Spielerinnen unter Vertrag stehen.
In dem millionenschweren Team von Gönner und Präsident Nasser Al Khelaifi stehen mit Josephine Henning, Fatmire Alushi, Annike Krahn, Linda Bresonik und Ann-Katrin Berger gleich fünf deutsche Spielerinnen. Das Spiel gegen den 1. FFC Frankfurt wird also auch eine Art Wiedersehen, denn die Spielerinnen waren zuvor alle in der Bundesliga aktiv und kennen sich ebenfalls aus der Nationalmannschaft. Freundschaftlich wird es auf dem Rasen während der 90 Minuten und einer eventuellen Verlängerung aber trotzdem nicht zugehen, schließlich wollen beide Seiten mit aller Macht den Titel. Für Paris wäre es der erste Gewinn in diesem Wettbewerb. Frankfurt dagegen gewann bereits dreimal den Vorgänger Wettbewerb UEFA Women’s Cup, der bis zur Saison 2008/09 ausgespielt wurde.

Frankfurt geht als Favorit in das Spiel. Mit einem Sieg kann sich die Mannschaft von Trainer Colin Bell für die Champions League in der nächsten Spielzeit qualifizieren, was in der heimischen Liga mit Rang 3 am Wochenende verpasst wurde. „Ein Champions-League-Finale zu spielen ist das Größte, was man im Vereinsfrauenfußball erreichen kann. Wir wollen diesen Pott holen“, verkündete FFC-Coach Bell vor der Abreise am Dienstag. Ein Fragezeichen steht noch hinter den Einsätzen von Veronica Boquete, Kerstin Garefrekes und Saskia Bartusiak, die jeweils mit kleinen Blessuren aus dem Meisterschaftskampf am vergangenen Wochenende gegangen sind.
Bei Paris ist der Einsatz der deutschen Nationalspielerin Fatmire Alushi ungewiss. Die ehemalige Spielerin des FFC Frankfurt plagt sich mit einer Sprunggelenksverletzung herum. Über ihren Einsatz soll erst kurzfristig entschieden werden. Für Alushi wäre ein Ausfall bitter, würde sie sich doch nur allzu gern gegen ihre ehemaligen Mannschaftskameradinnen beweisen wollen. Zudem muss Paris auf die schwedische Nationalspielerin Caroline Sege verzichten, die aufgrund der zweiten Gelben Karte im Wettbewerb gesperrt ist.

Für Verwunderung bei einigen Spielerinnen und auch bei einigen Funktionären sorgte die Wahl des Austragungsstadions. Der Berliner Jahn-Sportpark ist alles andere als eine moderne Arena, auch wenn die Stadt Berlin um die € 2 Millionen für Renovierungskosten ausgab. Vor einiger Zeit entschied die UEFA, dass das Finale der Männer und der Frauen in der gleichen Stadt ausgetragen wird, wobei die Frauen seit jeher in einem kleineren Stadion gespielt haben. Aber aus Angst vor leeren Rängen traute sich der Verband nicht in das Olympiastadion und weicht somit in den Jahn-Sportpark aus. Mit 17.000 Zuschauern ist dieser am Donnerstag aber ausverkauft und bietet dem Event eine gerechte Kulisse.