Die Anhänger der Bundesliga-Traditionsvereine Eintracht Frankfurt und 1. FC Köln lechzen nach Spielen auf internationalem Parkett. Mit starken Leistungen in der Hinrunde nährten beide Klubs die Hoffnung ihrer Fans, bald wieder zu längeren Auswärtsfahrten aufbrechen zu können. Die Bilanz der letzten Wochen stellt das Projekt Europa allerdings sowohl in Hessen als auch am Rhein in Frage. Und auch andere Vereine kommen in Sachen Europacup-Quali nur langsam voran.
Klubs aus dem oberen Drittel schwächeln
Am 15. Bundesliga-Spieltag trennten die Bayern und RB Leipzig nur 7 Tore. 9 Spieltag später sind es 10 Punkte und 29 Tore. Trotzdem rangiert der Aufsteiger weiterhin auf Platz 2, immerhin 6 Zähler vor dem BVB. Der Grund liegt auf der Hand: Unter den Klubs aus dem oberen Tabellendrittel haben in der Rückrunde lediglich die Bayern (17 Punkte) und mit Abstrichen der BVB (13) Ergebnisse eingefahren, die dem Tabellenstand würdig sind. Die Folge: Der Rekordmeister thront mit respektablem Abstand über dem Fußvolk der Liga. Dann kommt Aufsteiger Leipzig, der beste Chancen hat, sich für die Champions League zu qualifizieren. Für Dortmund (43 Punkte) und Hoffenheim (42) sieht es zumindest ganz gut aus. Hertha hingegen hat – trotz des Sieges über den BVB – Probleme. Nur mit Heimerfolgen werden die Berliner den Traum von der Millionenliga nicht realisieren können. Der Auswärtsanzug der Hertha sitzt bekanntlich nicht: 9 Punkte aus 12 Spielen sind die Bilanz eines Abstiegskandidaten. Mit Hamburg, Schalke und Darmstadt sind nur 3 Teams auf fremden Plätzen erfolgloser.
Noch mehr Drama liefern Frankfurt und Köln
Über die Sorgen der Hauptstädter können Fußballfans in Frankfurt und Köln nur müde lächeln. Auch dem Weg in die Europa League hat irgendwer bei ihren Herzensklubs vor ein paar Wochen den Stecker gezogen. Und bislang weiß keiner, ob und wann der Saft wiederkommt. Die Eintracht hat sage und schreibe 5 Spiele in Serie verloren und dabei nur ein müdes Törchen erzielt. In der Rückrundentabelle liegen die Hessen nur auf Grund der besseren Tordifferenz vor den Nachbarn aus Darmstadt. Die SVD-Kicker haben aber immerhin 2 Buden mehr gemacht. Wenig besser steht es um den FC, der in der Rückrunde nur 2 Zähler mehr einfuhr als die SGE, nämlich 8. Aus den jüngsten 5 Liga-Begegnungen holte die Stöger-Elf magere 2 Pünktchen. Die Niederlagen gegen die Topklubs aus München und Leipzig tun dabei weniger weh als die Pleite gegen Freiburg, das Heim-1:1 gegen auswärtsschwache Schalker und das jüngste Remis bei Abstiegskandidat Ingolstadt. Den Atem der Verfolger aus Freiburg (Nr. 5 der Rückrundentabelle) und Mönchengladbach (trotz des 1:2 beim HSV Nr. 2 der Rückrunde) spüren Frankfurter wie Kölner längst im Nacken. Machen sie so weiter wie zuletzt, ist zumindest klar, welche Traditionsklubs am Ende nicht auf Platz 6 landen.