Francesco Totti sagt „Ciao, Roma“ - Unwürdiger Abschied einer Fußball-Legende
Francesco Totti sagt „Ciao, Roma“ - Unwürdiger Abschied einer Fußball-Legende

Francesco Totti sagt „Ciao, Roma“ – Unwürdiger Abschied einer Fußball-Legende

Er gehört zu den berühmtesten „One Club Players“ der Fußballgeschichte. Francesco Totti (42) hat sein Leben als Profi und als Funktionär der AS Rom gewidmet. Nach 30 Jahren verlässt das Klub-Idol nun seinen Herzensverein. Im Unfrieden.

Es fiel Francesco Totti sichtlich schwer, über den Abschied von der AS Rom zu sprechen. Immer wieder musste der Ur-Römer bei seinem Statement um Fassung ringen. „Es ist der Tag, von dem ich gehofft habe dass er niemals kommen würde“, sagt Totti mit leerem Blick auf einer Pressekonferenz am Sitz des Nationalen Olympischen Komitees CONI in Rom, „das ist schlimmer als mein Abschied als Spieler. Die Roma zu verlassen ist, als würde ich sterben.“

Francesco Totti und Rom – das gehört einfach zusammen

Da trauert ein ganz Großer um seine Herzensangelegenheit! Mit „Problemen innerhalb des Vereins“ und damit, dass seine „Ideen als Manager des Serie-A-Klubs nicht angenommen wurden“, begründet der Weltmeister von 2006 diesen harten Schritt. Das will man beim italienischen Hauptstadtklub so nicht stehen lassen. „Auch wenn wir verstehen, wie schwierig es für ihn war zu entscheiden, die AS Roma nach 30 Jahren zu verlassen, können wir nur feststellen, dass seine Wahrnehmung der Tatsachen und der vom Club getroffenen Entscheidungen fantasievoll und weit entfernt von der Wirklichkeit ist“, hieß es in einer Mitteilung des Vereins.

Totti fühlt sich gemobbt

Totti hatte Roma-Präsident James J. Pallotta per E-Mail über seinen Rückzug informiert. Der italienische Meister von 2001 befindet sich seit 2011 im Besitz eines US-amerikanischen Firmenkonsortiums. Der „ewige Kapitän“, wie Totti in Rom genannt wird, erhebt nun schwere Vorwürfe gegen die Klubführung aus den Staaten: „Ich werde niemals Namen nennen, aber es gibt Leute, die mich hier nicht haben wollen. Diese Leute tun nicht das Beste für den Klub, sie schaden ihm.“ Pallotta wird nicht nur von Totti vorgeworfen, dass er mehr in den USA als in der ewigen Stadt weilt.

Totti, Gerrard, Giggs, Körbel – Diese Spieler widmeten ihre Karriere nur einem Klub

Francesco Totti – Das ist eine Institution in Rom. Wie Liverpools ,,Captain Fantastic“ Steven Gerrard, Manchester Uniteds Legende Ryan Giggs, Frankfurt-Idol Karl-Heinz Körbel oder BVB-Urgestein Michael Zorc verbrachte er seine gesamte Karriere bei einem Klub. 25 Jahre lang und in 786 Pflichtspielen trug er bis zu seinem Abschied 2017 das Trikot der Roma. Sein größter Erfolg: Der erste italienische Meistertitel nach 18-jähriger Abstinenz im Jahr 2001. Allein in der Serie A hat Totti 250 Treffer erzielt – und nun dieser unwürdige Abschied.

Bleibt die Tür für Totti bei der Roma wirklich für immer zu?

Ist für den Mann, der als einziger Profi der Klubgeschichte sein eigenes Büro hatte, wirklich „finito“ in Rom? Totti will eine Rückkehr (noch) nicht ausschließen. „Es müssen definitiv neue Eigentümer her, damit ich zurückkehre“, erklärte Totti am Montag in Rom, „Eigentümer, die an meine Fähigkeiten glauben und die mir glauben, dass ich Roma etwas Gutes tun kann. Ich würde Roma niemals schaden.“ Das kaufen wir dem Capitano ab. Assolutamente!

Dieses Bild zeigt eindeutig: Francesco Totti (r.) ist in Rom populärer als Ben Hur.
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