FC St. Pauli: Zuversicht sieht anders aus
FC St. Pauli: Zuversicht sieht anders aus

FC St. Pauli: Zuversicht sieht anders aus

In der letzten Saison schnupperte der FC St. Pauli am Aufstieg. Wenige Wochen vor Saisonende musste Trainer Markus Kauczinski gehen und wurde durch Jos Luhukay ersetzt. Der 3-malige Aufstiegstrainer konnte jedoch mit 5 Punkten aus den letzten 6 Spielen keine Impulse mehr nach oben setzen. Was für ein Bild ergibt sich nun kurz vor dem Saisonstart?

So lief die Vorbereitung

In den Testspielen hat wurde sich mit Sicherheit nicht mit Ruhm bekleckert, aber auch nicht vollends enttäuscht. Die Generalprobe gegen den schwersten Testgegner, SC Heerenveen aus der holländischen Eredivisie, endete 1:1. Wichtiger als die Ergebnisse gegen unterklassige Teams waren Coach Jos Luhukay ohnehin Erkenntnisse bezüglich der Taktik und der Einstellung. Eine perfekte Vorbereitung ist nur in wenigen Fällen ein Indikator für eine ebenso reibungslose Saison (alle Wetten zur 2. Bundesliga).

Als taktische Marschroute gibt der Trainer seinen Schützlingen ein offensives 4-1-4-1-System mit auf den Weg. Das kristallisierte sich in den Vorbereitungsspielen am häufigsten heraus. Der Holländer ist dafür bekannt, lieber 4:3 als 1:0 zu gewinnen.

Das sind die Neuzugänge

Was die Neuverpflichtungen angeht, ist noch ordentlich Luft nach oben. Viel hat sich nicht getan bis jetzt. Vor allem im Sturmzentrum und auf den Außenbahnen drückt der Schuh. Angreifer Boris Tashchy (vom MSV Duisburg) fällt zum Saisonstart verletzt aus. Er und auch Mittelfeld-Mann Rico Benatelli (von Dynamo Dresden) reisten aus dem Trainingslager in Österreich Anfang Juli verletzt ab. Zu große Erwartungen sollten man an das 19-jährige Innenverteidiger-Talent Leo Östigard (ausgeliehen von Brighton & Hove Albion) auch nicht haben.

Das ist das Auftaktprogramm

Als knackig können die ersten Wochen der Saison für die Kiezkicker bezeichnet werden. Nach dem Auftakt in Bielefeld geht es daheim gegen Greuther Fürth, ehe das Nordderby im Pokal beim VfB Lübeck ansteht, wo die Trauben aufgrund der Brisanz möglicherweise auch etwas höher hängen. Das Thema Nordduelle begleitet St. Pauli durch den August und September, denn am Millerntor geht es gegen Holstein Kiel (4. Spieltag) und Stadtrivale Hamburger SV (6. Spieltag). Auswärts warten der VfB Stuttgart (3. Spieltag) und Dynamo Dresden (5. Spieltag). Fehlende Erfolgserlebnisse könnten die Stimmung rund ums Millerntor schnell ins Negative kippen.

So lauten die Ziele

Von den Trainern der Zweitligisten nannte keiner St. Pauli als ernsthaften Aufstiegskandidaten. Auch die Buchmacher sehen das Unterfangen Aufstieg als eher unwahrscheinlich an (Quote 10.00). Quotentechnisch rangieren die Hamburger erst an 8. Stelle. Die Stimmung ob der Verletzten oder der nicht vorhandenen Neuzugänge drückt auch beim Coach auf die Stimmung. „Man kann Träume haben und über Ziele sprechen. Aber ich traue mich heute gar nicht, über Ziele zu sprechen.“

Fazit: Die Braun-Weißen gehen als Wundertüte in die Saison. Nur wenn noch entsprechend im Angriff nachgebessert wird, könnte sich ein optimistischeres Bild ergeben. Die Verantwortlichen und der Trainer – Aufstiegserfahrung hin oder her – sollten allerdings Acht geben, dass der Schuss nicht nach hinten losgeht. Vor nicht allzu langer Zeit musste man sich in der ausgeglichenen Liga auch noch mit dem Thema Abstiegskampf beschäftigen.

Millerntor-Stadion
Die Stimmung rund ums Millerntor könnte derzeit besser sein.
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