13 Jahre ist es her, seit die Reds zum letzten Mal den Champions-League-Pokal holten. Am Dienstag erreichte der FC Liverpool erstmals seit 2008 wieder ein CL-Halbfinale. Gemeinsamkeiten mit dem großen Triumph von 2005 gibt es durchaus.
Der Weckruf kam dieses Mal von Dejan Lovren. Der kroatische Abwehrspieler des FC Liverpool holte seine schwächelnden Mitspieler in der Halbzeitpause der CL-Viertelfinal-Begegnung bei Manchester City (2:1) aus der Lethargie. „Ich schrie sie an: Wacht endlich auf“, verriet der 28-jährige Innenverteidiger der britischen Zeitung Daily Mail. Nach 0:1-Pausenrückstand drehte Liverpool dank einer engagierteren Leistung die Partie gegen die Citizens. Erstmals seit 10 Jahren zog der LFC wieder in ein Champions-League-Halbfinale ein. (Alle Wetten zur Champions League)
Der Temperamentsausbruch von Lovren ist ein liebenswertes Detail. Eine ähnliche Episode gab es auch 2005, beim legendären Champions-League-Triumph gegen den AC Mailand. Unmittelbar vor Wiederanpfiff des Finales in Istanbul peitschte der deutsche Nationalspieler Dietmar Hamann das Team wild gestikulierend nach vorn. Der Rest ist Geschichte. Liverpool machte aus einem 0:3 zur Pause noch einen phänomenalen Sieg. Es gibt noch mehr Parallelen zu Liverpools Triumph von 2005.
Liverpools Macher ist wieder ein Coach aus dem Ausland
In der Saison 2004/2005 führte der Spanier Rafael Benitez Liverpool zum ersten Erfolg im Meisterwettbewerb seit 1984. Nun hat mit dem Deutschen Jürgen Klopp (50) wieder ein ausländischer Trainer die Chance, sich in Liverpool mit einem Europapokaltitel unsterblich zu machen. „Klopp kann eine Legende werden“, glaubt Liverpool-Kultspieler Gary McAllister (53), „die Fans sind begeistert von der Art, wie er spielen lässt.“
Abwehrarbeit: Lovren und van Dijk wie einst Carragher und Hyypiä
Unter Klopp präsentiert sich das Team offensivstark, stellte mit bislang 33 Champions-League-Toren in dieser Saison einen neuen vereinsinternen Rekord auf. 2005 war man im minimalistischen Stil mit nur 14 Treffern ins Halbfinale eingezogen. Auffällig damals wie heute ist jedoch die defensive Stabilität. Bis zum Halbfinale 2005 ließ die Innenverteidigung um Jamie Carragher und Sami Hyypiä nur 6 Gegentore zu. Dejan Lovren und Co. liegen 2017/2018 mit 7 Gegentreffern nur knapp über diesen Wert.
Auch 2005 musste Liverpool in die Qualifikation
Wie vor 13 Jahren schloss der 18-fache englische Fußballmeister die vorangegangene Premier-League-Saison als 4. der Tabelle ab – und musste in den Champions-League-Playoffs um die Gruppenphase spielen. Gegen den Grazer AK konnte sich die Mannschaft von Kapitän Steven Gerrard 2004 nach 2:0 im Hinspiel in Anfield sogar ein 0:1 leisten. Beim Aufeinandertreffen mit 1899 Hoffenheim (2017) sorgten die Reds mit einem 2:1 in Sinsheim und einem 4:2 daheim für wesentlich klarere Verhältnisse.
Deutsche Gegner: Damals Leverkusen, heute Hoffenheim
Mit Hoffenheim spielte Liverpool in dieser Saison in der Quali gegen ein Team aus der Bundesliga. Auf dem Weg ins Halbfinale 2005 eliminierte man Bayer 04 Leverkusen mit jeweils einem 3:1 im Hin- und im Rückspiel im Achtelfinale.
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Schon 2005 schlug Liverpool ein favorisiertes Premier-League-Team
Das Spiel, das England elektrisierte, gab es in diesem Jahr im Viertelfinale: Liverpool gegen den designierten Meister Manchester City. Damals wie heute triumphierte der FC Liverpool in der Außenseiterrolle: 3:0 und 2:1. Die Citizens kommen in dieser Saison bei 856 Mio. € auf einen über 300 Mio. € (!) höheren Kaderwert als die Reds. Auch der englische Gegner 2005 bewegte sich finanziell in anderen Sphären. Der FC Chelsea – ebenfalls kurz vor dem Meistertitel – gab unter der Regie von Coach José Mourinho mehr als 120 Mio. € für Stars aus. Top-Transfers waren u. a. Didier Drogba, Petr Cech oder Arjen Robben. Liverpool holte für gerade mal 53 Mio. € mehrere spanische Spieler, darunter einen gewissen Xabi Alonso – und hatte im Halbfinale mit 0:0 und 1:0 das bessere Ende für sich.
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