Der 1. FC Heidenheim hat sein Heimspiel am 32. Spieltag mit 0:2 gegen Aufstiegskandidat Hannover 96 verloren. Zum Feiern war den Spielern nicht zumute, obwohl die Partie das 100. Spiel des Klubs in der 2. Bundesliga war. Auch für Trainer Frank Schmidt sowie für Kapitän Marc Schnatterer war es die 100. Partie in Deutschlands zweithöchster Liga.
Der 1. FC Heidenheim spielt seit der Saison 2014/15 in der 2. Bundesliga. Für den Verein, der 2007 durch eine Abspaltung aus dem bereits 1846 gegründeten Heidenheimer Sportbund e. V. entstand, ist es die erste Zeitspanne in der 2. Liga. Nie zuvor spielte der Klub auf gleich hohem Niveau.
Gegen Hannover bestritt der FCH sein 100. Spiel in der 2. Bundesliga, konnte das Jubiläum allerdings nicht mit einem Sieg krönen. Die Bilanz im Unterhaus lautet: 33 Siege, 32 Unentschieden und 35 Niederlagen. In den bisherigen 100 Spielen holten die Heidenheimer 131 Punkte und damit durchschnittlich 1,3 Zähler pro Partie. In der ewigen Tabelle der 2. Liga rangiert der Verein aktuell auf Rang 86, eingekreist von „namenhaften“ Klubs wie dem FC Gütersloh und dem KSV Baunatal. Insgesamt fielen in den bisherigen Zweitliga-Partien mit FCH-Beteiligung 253 Tore.
Urgestein auf der Trainerbank
Trainer Frank Schmidt stand bei jeder Partie des 1. FC Heidenheim in der 2. Bundesliga an der Seitenlinie. Der 43-Jährige arbeitet seit 2007 im Verein und ist nach Dieter Märkle erst der 2. Trainer der Klubgeschichte. Er führte den FCH aus der Oberliga Baden-Württemberg bis ins die 2. Liga. Kein anderer Trainer im deutschen Profi-Fußball ist länger im Amt als Schmidt. Sein aktueller Vertrag läuft noch bis Ende Juni 2020.
Trotz des Jubiläums ist der ehrgeizige Übungsleiter mit der aktuellen Situation seines Klubs nicht zufrieden. Heidenheim spielt eine schlechte Rückrunde und holte im Jahr 2017 bislang nur 11 magere Punkte. Das Positive: Mit 40 Punkten hat der Klub nichts mit dem Abstiegskampf zu tun und kann beruhigt eine weitere Spielzeit in der Liga einplanen – natürlich mit Schmidt.
Kapitän, Dauerbrenner und Identifikationsfigur
Noch erstaunlicher als das Schmidt-Jubiläum ist selbiges von Kapitän Marc Schnatterer. Wie auch sein Trainer war der 31-Jährige bei jedem Zweitliga-Spiel des 1. FC Heidenheim dabei, mehr noch: Schnatterer stand bei jeder Partie auf dem Platz. Verletzungen oder Sperren? Fehlanzeige beim torgefährlichen Mittelfeldspieler. Letztmals verpasste der gebürtige Heilbronner im März 2013 ein Liga-Spiel seines Vereins. Damals kickte er mit dem FCH noch in der 3. Liga.
Seit 2008 trägt Schnatterer das Trikot der Blau-Roten. In seinen bisherigen 100 Spielen in der 2. Bundesliga erzielte er 27 Tore und bereitete weitere 30 Treffer vor. Er ist der personifizierte 1. FC Heidenheim. Trotz höherklassiger Angebote blieb er seinem Verein treu und wird mit großer Wahrscheinlichkeit auch seine Karriere beim FCH beenden. 2014 verlängerte er seinen Vertrag vorzeitig bis 2020. Bei Vertragsende wird der Rotschopf 34 Jahre alt sein – ob er bis dahin auch weiterhin bei jedem Liga-Spiel auf dem Rasen stehen wird, ist allerdings eine gewagte These.
