Nationalspieler Antonio Rüdiger wechselt vom AS Rom zum FC Chelsea. Er ist damit der 5., der in die Profimannschaft der Londoner wechselt. Auf den Innenverteidiger wartet nicht nur eine eisenharte Liga, sondern auch ein krasser Konkurrenzkampf. In der Vergangenheit hat dieser nicht unbedingt jedem deutschen Kicker, der bei den Blues unter Vertrag stand, geschmeckt.
Robert Huth (2001-2006)
Schon in der Jugend wechselte der gebürtige Berliner als 16-Jähriger nach London. Aufgrund des großen Konkurrenzkampfs und seiner Unerfahrenheit bleibt ihm der ganz große Durchbruch bei den Blues verwehrt. Als Ergänzungsspieler feierte er trotzdem 2005 und 2006 2 Meisterschaften an der Stamford Bridge. In 5 Jahren kam er dennoch auf 62 Pflichtspiele bei Chelsea. Nach der WM 2006 zog es den Nationalspieler für € 8,9 Mio. zum FC Middlesbrough. Wie es sich anfühlt eine Meisterschaft als Stammspieler zu feiern, erfuhr er 2016 mit der Sensationsmeisterschaft von Leicester City.
Michael Ballack (2006 – 2010)
Robert Huth ging, dafür kam mit Michael Ballack 2006 der nächste deutsche Nationalspieler zum frischgebackenen Meister. Innerhalb von 4 Jahren holte die Mannschaft mit dem damaligen Kapitän der Nationalelf 3 Pokalsiege und eine Meisterschaft. Die Krönung blieb Ballack allerdings im Champions League-Finale 2008 gegen Manchester United verwehrt. Für keinen anderen Klub kam der 98-malige Nationalspieler öfter zum Einsatz als für Chelsea (167 Mal). Ablösefrei wechselte Ballack 2010 zurück zu Bayer Leverkusen.
Marko Marin (2012 – 2013)
Das Kapitel von Marko Marin in Westlondon ist nicht so glorreich. Überhastet und überwältigt vom großen Geld und der Premier League ging der kleine Techniker 2012 für € 8 Mio. von Werder Bremen auf die Insel. Den Durchbruch schaffte er im ersten Jahr und mit überwiegend Kurzeinsätzen nicht. Danach begann seine bemitleidenswerte Tour durch ganz Europa. Weder beim FC Sevilla, AC Florenz, RSC Anderlecht und Trabzonspor (jeweils Leihstationen) konnte er nachhaltig auf sich aufmerksam machen. Bis zum Sommer 2016 stand er noch bei den Blues unter Vertrag, ehe Olympiakos Piräus Marin bis 2019 langfristig an sich band.
André Schürrle (2013 – 2015)
Auch André Schürrle ist nicht unbedingt ein Paradebeispiel für Rüdiger. Für € 22 Mio. ging es von Bayer Leverkusen 2013 in die englische Hauptstadt. 65 Einsätze (14 Tore, 3 Vorlagen) brach der Stürmer seine Zelte viel zu früh wieder ab. Der Durchbruch wäre ihm bei einer kontinuierlichen Entwicklung zuzutrauen gewesen. Der VfL Wolfsburg lockte den Spieler im Winter 2015 mit einem üppigen Gehalt und Chelsea mit einer rentablen Ablösesumme (€ 30 Mio.), seitdem stagniert die Karriere von Schürrle – auch bei Borussia Dortmund.
