Laut Gerüchten in den Medien ist Arturo Vidal, derzeit noch in Diensten des FC Bayern München, einem Wechsel zum englischen Spitzenreiter FC Chelsea nicht abgeneigt. Dort schwingt sein ehemaliger Trainer Antonio Conte das Zepter. Und das sogar ziemlich erfolgreich. Der Ex-Coach von Juventus Turin, wo er auch Vidal trainierte, führte die Londoner zurück an die Premier League-Spitze. Für die Bayern wäre der Vidal-Abgang eine mittelschwere Katastrophe.
Das nennt man mal einen Paukenschlag zu Jahresbeginn. Arturo Vidal vom FC Bayern soll sich mit seinem Ex-Trainer Antonio Conte über einen Wechsel zum FC Chelsea unterhalten haben. Die Gerüchte der Medien befeuerte der Chilene höchstpersönlich. Auf dem Instagram-Account der Chelsea-Fanseite „famouscfc“ war der mögliche Wechsel Thema. Mehrere hundert Anhänger der Blues likten den Post, darunter auch Arturo Vidal selbst.
Rund € 50 Mio. müssten es sein
Fakt ist, dass Vidal Conte aus der gemeinsamen Zeit in Turin sehr gut kennt und eine hohe Meinung von ihm hat. Fakt ist aber auch, dass Vidal in München einen bis 2019 Vertrag hat. Das letzte Wörtchen haben also Rummenigge & Co. Trotzdem ist es nicht unrealistisch, dass der Chilene im Winter auf die Insel wechselt. Ähnlich wie im Fall Henrikh Mkhitaryan beim BVB, der für € 42 Mio. zu Manchester United wechselte, würden die FCB-Verantwortlichen auf die Stimmung im Team Acht geben. Ein wechselwilliger Spieler, der unzufrieden und zudem noch Großverdiener ist, könnte viel Ärger bereiten.
Angeblich bot der FC Chelsea, der nach dem Abgang von Oscar nach China (€ 70 Mio.) genügend finanziellen Spielraum besitzt, eine Ablöse von € 40 Mio. Einen Winter-Abgang eines Stammspielers würden sich die Bayern jedoch ordentlich bezahlen lassen. Schließlich ist adäquater Ersatz im Winter nur schwer zu beschaffen. Daher sind die FCB-Verantwortlichen wohl erst ab einer Summe von ca. € 50 Mio. gesprächsbereit.
Sanches kein 2. Vidal
In der Hinrunde absolvierte Vidal 14 von 16 Ligapartien für den deutschen Rekordmeister, erzielte dabei nur einen Treffer. Trotzdem ist der 29-Jährige ein wichtiger Baustein im Konstrukt von Trainer Carlo Ancelotti. Mit Renato Sanches haben die Münchner zwar einen ähnlichen Spielertypen in der Hinterhand, allerdings blieb der Europameister von 2016 in der Hinrunde hinter den Erwartungen zurück. Die Vidal-Rolle komplett alleine zu übernehmen wäre für den 19-jährigen Youngster definitiv noch zu früh.
Wie wichtig Vidal auch in der Offensive für den FC Bayern sein kann, stellte er vor allem in der vergangenen Champions League-Saison unter Beweis. In den beiden Viertelfinal-Spielen gegen Benfica Lissabon (1:0, 2:2) erzielte er 2 von 3 FCB-Toren und hatte somit großen Anteil am Weiterkommen der Guardiola-Truppe.
Für ganz große Erfolge sind Spielertypen wie Arturo Vidal unverzichtbar. Das zeigt die Vergangenheit. Mit Luiz Gustavo gewann der FC Bayern 2013 die Champions League, 2001 war es Stefan Effenberg, der diese Rolle ausfüllte, auch Mark van Bommel trug seinen Teil dazu bei, dass der FC Bayern sowohl 2007/08 als auch 2009/10 Double-Sieger wurde. Ein Vidal-Abgang wäre daher ein enormer Rückschritt im Kampf um die Champions League-Krone.