Eine Trennung geht selten heimlich, still und leise vonstatten – und vor allem fast nie friedlich. Eine Partei ist eigentlich immer der Buhmann. So ist es auch im Fußball. Besonders nach Trainer-Entlassungen wird oftmals schmutzige Wäsche gewaschen. Auffällig: Beim FC Bayern gehört das Nachkarten gegen ehemalige Mitarbeiter anscheinend zum guten Ton. In regelmäßiger Häufigkeit kritisiert FCB-Boss Uli Hoeneß geschasste Angestellte. So auch jüngst bei Carlo Ancelotti.
Eine gewonnene Meisterschaft, Sieg im Superpokal und dem gegenüber unglücklich ausgeschieden in der Champions League und im DFB-Pokal – die Bilanz von Carlo Ancelotti ist keineswegs schlecht. Mit einem Punkteschnitt von 2,28 pro Partie (43 Siege, 8 Remis, 9 Niederlagen) waren in diesem Jahrtausend als langfristige Chef-Trainer nur Jupp Heynckes (Punkteschnitt 2,43) und Pep Guardiola (2,41) in München erfolgreicher.
Hoeneß und KHR haben das Sagen
Aber klar: Der FC Bayern ist einer der erfolgreichsten Vereine der Welt und dementsprechend zählen nur Titel und Ergebnisse. Und eben jene Titel sahen die Verantwortlichen in dieser Saison wohl vorzeitig davon schwimmen, weshalb der Italiener nach 16 Monaten vorzeitig seinen Hut nehmen musste. So weit, so gut. Als Verantwortliche haben Uli Hoeneß und Karl-Heinz Rummenigge das Recht, Trainer zu entlassen, wenn sie den Erfolg ihres Klubs gefährdet sehen. Die zahlreichen Titel der Vergangenheit belegen, dass sie damit oftmals nicht falsch lagen.
Schuld sind meist die Anderen
Warum aber im Nachhinein vom FC Bayern immer die gegangene Person öffentlich diskreditiert werden muss, Hoeneß ist dabei zumeist an vorderster Front, wird wohl ein Geheimnis der FCB-Führungsriege bleiben. So war es bei Felix Magath, bei Jürgen Klinsmann, bei Louis van Gaal, bei Matthias Sammer und jetzt bei Ancelotti. Wenn eine Zusammenarbeit beim FC Bayern nicht mehr fruchtbar ist, wird die Schuld meistens woanders gesucht.
Selbstkritik ist ein Wort, was Uli Hoeneß selten in den Mund nimmt. Die folgenden Aussagen des FCB-Präsidenten belegen, dass er in den letzten Jahren häufig öffentlich gegen ehemalige Bayern-Angestellte nachtrat und dabei so gut wie nie die eigene Arbeit (oder die der Spieler) in Frage stellte.
Kritik an Magath
Obwohl Felix Magath die Bayern 2 Mal zum Double führte, kritisiert ihn Hoeneß noch Jahre später, z.B. im November 2012: „Er (Magath, d. Red.) muss sich schon mal die Frage stellen, wenn er irgendwo Erfolg hat, warum anschließend eine Party unter den Spielern gefeiert wird, wenn er weg ist. […] Felix ist ein Mann, der totale Machtfülle haben will. Er ist ein misstrauischer Mensch, er ist immer der Meinung, es wird über ihn gesprochen. Deswegen wollte er Trainer, Manager, Geschäftsführer und Herausgeber der Stadionzeitung sein. Das ist nicht mehr zeitgemäß.“
Kritik an Klinsmann
Nach der Entlassung von Jürgen Klinsmann im Mai 2009: „Klinsmann war der Trainer in der Geschichte des FC Bayern mit der größten Machtfülle. Seine Wünsche wurden nicht erfüllt, sondern übererfüllt. […] Wenn Jürgen der Obama des deutschen Fußballs ist, dann bin ich Mutter Teresa.“
Erneute Kritik an Klinsmann im Oktober 2012: „Der ist ein Feind.“
Kritik an Van Gaal
Nach der Entlassung von Louis van Gaal im April 2011: „Erfolg ist eine Sache, Spaß die andere. Und Spaß hat es in diesem Verein schon lange nicht mehr gegeben, nicht bei uns und auch nicht bei den Spielern. Dass die hinter dem Trainer gestanden haben, ist ohnehin ein Märchen.“
Erneute Kritik im März 2013: „Sein Problem ist, dass Louis sich nicht für Gott hält, sondern für Gott-Vater. Bevor die Welt existierte, war Louis schon da. So wie er die Welt sieht, funktioniert sie nicht”
Kritik an Sammer
Auch am neuen Job von Ex-Sportdirektor Matthias Sammer (Experte für Eurosport) hatte Hoeneß im vergangenen Juli etwas auszusetzen und gab ihm folgenden Ratschlag: „Ich würde dem Matthias dringend raten, in seinem neuen Job relativ wenig über Bayern zu reden. Weil ich bin überzeugt, dass er gegen Bayern gar nichts hat. Aber dass er für das Geld, das er jetzt verdient, immer wieder provokative Fragen zum FC Bayern kriegen wird, aus denen er sich nicht immer herauswinden kann. Und das führt dann zu solchen Geschichten wie gestern. Und wenn er gut beraten ist, wird er in Zukunft über den FC Bayern wenig reden.“
Kritik an Ancelotti
Auch Carlo Ancelotti musste in der vergangenen Woche Giftpfeile von Hoeneß über sich ergehen lassen. Zur Entlassung des Italieners sagte der FCB-Präsident: „Der Trainer hat 5 Spieler auf einen Schlag gegen sich gebracht. Das hätte er niemals durchgestanden.Du kannst als Trainer nicht deine prominentesten Spieler als Gegner haben. Ich habe in meinem Leben einen Spruch kennengelernt: Der Feind in deinem Bett ist der gefährlichste. Deswegen mussten wir handeln.“
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Das Verhalten des Bayern-Bosses zeugt nicht gerade von gutem Stil, aber ändern wird sich der mittlerweile 65-Jährige nicht mehr. Mal sehen, wie Hoeneß reagiert, wenn sein Freund Jupp Heynckes dem Verein keinen Erfolg bringt.
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