Der FC Bayern ist Rekordmeister. Der FC Bayern ist der Verein mit dem höchsten Budget im deutschen Profifußball. Der FC Bayern ist eine Geld- und Erfolgsmaschine. Und an diesem Umstand wird sich auch in den nächsten Jahren nichts ändern. Adidas sei Dank.
Wo Tauben sind, da fliegen Tauben zu. Dieses Sprichwort bewahrheitet sich auch beim FC Bayern. Schon jetzt hat der Klub Geld wie Heu. Einerseits, weil Uli Hoeneß seit den Siebziger-Jahren kontinuierliche, finanzielle Aufbauarbeit geleistet hat. Und andererseits natürlich, weil die Münchner Titel sammeln wie andere Briefmarken. Es gibt wohl keinen Verein ohne Mäzen, der so dasteht wie der FC Bayern. Jetzt kommt noch eine Lawine Geld auf den Klub zu. Denn Ausrüster adidas hat den Vertrag mit dem FCB vorzeitig verlängert. Zu fast unglaublichen Konditionen.
Die Eckpunkte
– Der eigentlich 2020 auslaufende Vertrag wird bis 2030 verlängert
– Bislang kassierte der Klub etwa 25 Millionen Euro pro Jahr
– Durch die Verlängerung sollen die Einnahmen auf ungefähr 60 Millionen Euro pro Jahr steigen
– Adidas ist außerdem (wie Audi und Allianz) mit 8,33 Prozent an der FC Bayern München AG beteiligt
– Der Ausrüster verdient im Gegenzug an jedem verkauften Fußball-Trikot kräftig mit. In dieser Spielzeit haben die Bayern erstmals über eine Million Trikots an den Mann und an die Frau gebracht.
There will be haters
So heißt die aktuelle Werbe-Kampagne von adidas, in der auch die Bayern-Spieler Arjen Robben und David Alaba mitwirken. Es ist gar nicht unwahrscheinlich, dass es in der Liga so einige Klubs gibt, die den Rekordmeister auf Grund dieses Deals hassen. Denn schon jetzt sind die Bayern finanziell übermächtig. Der neue Ausrüster-Vertrag festigt diese Position weiter. Um die Zahlen einmal in Relation zu stellen: Die 60 Millionen Euro, die der FCB pro Saison bekommen soll, sind so viel wie der Lizenzspieler-Etat von Augsburg, Mainz und Freiburg zusammen. Chancengleichheit sieht anders aus.
Trauer ganz in der Nähe
Während die Fans des FC Bayern jubeln, wird andernorts im Freistaat getrauert – nämlich in Nürnberg. Fast zeitgleich mit der Bekanntgabe des Mega-Geschäfts wurde offiziell, dass der Konzern aus Herzogenaurach den Ausrüster-Vertrag mit dem 1. FC Nürnberg 2016 auslaufen lässt. Adidas wolle sich zukünftig auf ausgewählte Topvereine konzentrieren. Da gehört der FCN – derzeit Mittelständler in der 2. Bundesliga – nicht dazu. Ganz im Gegensatz zu Real Madrid oder Manchester United. Wo Tauben sind, da fliegen eben Tauben zu. Und wo die Tauben wieder wegfliegen, da bleiben höchstens Krümmel übrig.