FC Bayern: Darum stottert der Motor
FC Bayern: Darum stottert der Motor

FC Bayern: Darum stottert der Motor

7 Punkte aus 3 Spielen, Robert Lewandowski in Hochform und den Vorsprung zum Verfolger RB Leipzig sogar auf 4 Zähler ausgebaut: Von Friede, Freude, Eicherkuchen ist beim FC Bayern München aber aus dem guten Grund keine Spur. Die Punkteausbeute beim Restrundenstart kaschiert einige Problemzonen beim Rekordmeister.

Es muss schon etwas im Argen liegen, wenn Kapitän Philipp Lahm nach einem Remis in einem normalen Bundesligaspiel derart deutliche Worte wählt und auf den Alarmknopf drückt:

„So dürfen wir uns nicht mehr präsentieren, sonst sind wir ganz schnell in mehreren Wettbewerben auf einmal raus.“

Nationaltorhüter Manuel Neuer („Jetzt muss man sich Gedanken machen.“) gab sich zwar etwas zurückhaltender, wollte nach dem 1:1 gegen seinen Ex-Klub Schalke 04 aber auch nicht einfach zur Tagesordnung übergehen. Das Gesamtbild, welches die Mannschaft von Trainer Carlo Ancelotti beim Start in das neue Jahr 2017 abgegeben hat, passt endgültig nicht mehr zu den hohen Ansprüchen des Vereins.

Schon 5 Gegentore in der Anfangsviertelstunde

Jubilar Philipp Lahm sparte bei seinem 500. Spiel für die Bayern nicht mit Kritik.

Dem Last-Minute-Sieg beim SC Freiburg (2:1) folgte ein ebenso mühevolles 2:1 bei Werder Bremen. Im ersten Heimspiel nach der Winterpause riss nun die Serie von 8 Pflichtspielsiegen, obwohl Robert Lewandowski mit seinem 15. Saisontreffer früh die Weichen in die richtige Richtung gestellt hatte. Der Schalker Ausgleich durch einen – wenn auch nicht unhaltbaren Naldo-Freistoß – bedeutete bereits das 5. Gegentor in der Anfangsviertelstunde.

So viele frühe Gegentreffer kassierten die Münchner während der gesamten 3-jährigen Ära von Pep Guardiola (jetzt Manchester City) nicht. Auch der spielerische Glanz und die einst unbrechbar scheinende Mittelfeld-Dominanz gehen mehr und mehr verloren. In Statistiken wie Passgenauigkeit (83 Prozent) und Ballbesitz (60) lag das Team im Schalke-Spiel unter ihren durchschnittlichen Werten. Durch den couragiertesten Auftritt seit Wochen gewannen die Gäste sogar mehr Zweikämpfe (53 zu 47 Prozent) als die Bayern.

Zu abhängig von Torjäger Lewandowski?

Eine weitere Erkenntnis der ersten 3 Partien nach dem Jahreswechsel: Die Ancelotti-Elf erspielt sich nicht nur zu wenig Großchancen, sondern es ist auch eine große Abhängigkeit von Robert Lewandowski festzustellen. Der Torjäger scheiterte in der 2. Halbzeit, ebenso wie Schalkes Guido Burgstaller auf der Gegenseite, noch einmal an der Latte.

8 Treffer erzielten der FC Bayern in den zurückliegenden 4 Begegnungen, 4 Buden sowie 1 Vorlage gehen auf das Konto des Polen. In der internen Torschützenliste folgt nicht etwa Thomas Müller, sondern Arjen Robben (6) und – mehr als überraschend – Joshua Kimmich (4) mit reichlich Abstand auf Lewandowski.

Finden die Münchner dafür im DFB-Pokal-Achtelfinale am Dienstag ihre Leichtigkeit zurück? Ein Sieg mit mindestens 2 Toren Differenz bringt bei unseren Bookies immerhin schon eine Quote von 1.53. Die Voraussetzungen dafür sind gegeben. In den letzten beiden Heimspielen gegen die „Wölfe“ gab es 2 Mal einen Kantersieg mit 5 Treffern. Beim 5:1 im September 2015 hatte übrigens Lewandowski seinen legendären 5er-Pack innerhalb von 9 Minuten geschnürt.

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