Koscielny folgt dem Trend - Wenn schmutzige Transfers zur Normalität werden 
Koscielny folgt dem Trend - Wenn schmutzige Transfers zur Normalität werden 

Koscielny folgt dem Trend – Wenn schmutzige Transfers zur Normalität werden 

Es gab mal eine Zeit, da bedeutete ein Nein wirklich nein. Wer in letzten Tagen die Provokationskampagne von Neymar gegen PSG oder auch den Fall Laurent Koscielny verfolgt, dem wird klar, wie radikal sich der Transfermarkt nicht nur preislich verändert hat. Transfers werden – wenn nötig – mittels schmutziger, halblegaler Mittel regelrecht erzwungen. 

Das Mutterland des Fußballs rätselt: Wie konnte es zwischen dem FC Arsenal und seinem Kapitän Laurent Koscielny nur so weit gekommen? Ohne den Franzosen brachen die Gunners vor einigen Tagen zu ihrer USA-Tour auf. Dass der 33-Jährige bis zum Test gegen Bayern München (in Los Angeles) beim International Champions Cup nachreist, darauf würden sie wohl selbst im nicht weit entfernten Zocker-Paradies Las Vegas nicht wetten. Geht es nach Koscielny, sitzt er eher im nächsten Flieger nach Bordeaux.

Bis auf ein 2 Sätze-Statement, indem Arsenal seine Enttäuschung zum Ausdruck brachte, lässt der Klub aus dem Londoner Norden keine weiteren Details nach Außen dringen. Klar ist: Es muss noch einiges mehr im Argen liegen. Wer mit Arsenal-Fans über Laurent Koscielny spricht, zeichnet vom Franzosen alles andere als das Bild einer wandelnden Ich-AG oder eines typischen Streik-Profis a lá Dembele und Co. Kein anderer Spieler gehört länger zum FCA-Kader. 353 Pflichtspiele hat der Verteidiger seit 2010 für die Gunners bestritten und gewann 3 Mal den FA Cup.

Anhänger wie Mitspieler schätzen Koscielny als vorbildlichen Kapitän, der sich für das Team aufopfert, sogar unter Schmerzen aufgelaufen war, ehe die lädierte Achillessehne im Mai 2018 endgültig riss. Ob es dem Franzosen in diesem Zusammenhang um fehlende Wertschätzung geht? Sein Vertrag läuft in der kommenden Saison aus. Arsenal-Coach Unai Emery wirkt hin und hergerissen.

Das neue, stark leistungsbezogene Vertragsangebot zeigt, dass der Klub ihm offenbar nicht mehr viele Jahre auf Top-Niveau zutraut. Aber Koscielny vorzeitig abgeben? Mit Blick auf die Besetzung im Abwehrzentrum (Shkodran Mustafi, Sokratis) eben auch ein mittelgroßes Risiko! Bei Girondins Bordeaux winkt dem 33-Jährigen ein langfristiger Vertrag, um seine Karriere in der Heimat ausklingen zu lassen. Wie das Kapitel Koscielny beim 13-maligen englischen Meister (alle Premier League-Wetten) einmal enden wird, zeigen auch diese Beispiele.

Julian Draxler (VfL Wolfsburg -> Paris Saint-Germain)

Sommer 2016, Ausverkauf beim VfL Wolfsburg: André Schürrle, Bas Dost und viele weitere Spieler verlassen den VW-Klub. Julian Draxler, der durch seine Auftritte für die DFB-Elf bei der EM das Interesse internationaler Spitzenklub auf sich gezogen hatte, erhält zunächst keine Freigabe. Im Streit zwischen seinem Berater und dem damaligen VfL-Manager Klaus Allofs versucht der Weltmeister, durch ein Ich-will-weg-Interview seinen Wechsel zu PSG zu beschleunigen. Nicht die beste Idee, aber mit Blick auf andere Beispiele eher harmlos.

Ousmane Dembélé (BVB -> FC Barcelona)

Mkhitaryan, Dembélé oder zuletzt Aubameyang – der Revierklub kann ein Liedchen mit mehreren Strophen davon singen! Vor allem Dembélés Rekord-Transfer nach Barcelona stellte die BVB-Welt tagelang auf den Kopf. „Ich habe mich entschieden, nicht zum Training zu gehen. Ich wollte nicht, habe mir eine Ausrede gesucht“, erklärte der Franzose im Nachgang. „Hätte ich nicht alles in meiner Macht stehende getan, um bei Barca zu unterschreiben, würde ich es jetzt bereuen.“

Der Dembele-Transfer war mit viel Geld und Nebengeräuschen verbunden.

Hakan Calhanoglu (Hamburger -> Bayer 04 Leverkusen)

Möglicherweise nimmt sich Mahrez auch noch den inzwischen beim AC Mailand spielenden Türken zum „Vorbild“. Das Theater um Calhanoglu gipfelte im Juni 2014 in einem ärztlichen Attest. Auf Grund von psychologischen Problemen ließ sich der HSV-Spielmacher für 4 Wochen krank schreiben. Kaum war der Wechsel nach Leverkusen durch, kehrte er dann auf wundersame Weise ins Training zurück.

Antoine Griezmann (Atletico Madrid -> FC Barcelona)

Vorab: Ausstiegsklauseln sind laut spanischem Arbeitsrecht in den Verträgen Pflicht. Im Fall von Antoine Griezmann gestaltet sich das jedoch etwas komplizierter. Seine festgeschriebene Ablöse lag bei 200 Mio. €, sinkt jedoch am 1. Juli auf 120 Mio. €. Der FC Barcelona wollte die Summe in Raten abzahlen, Atletico Madrid lehnte ab und Griezmann boykottierte daraufhin die USA-Tour. Am Ende kam der Transfer zwar zu Stande. Gerüchten zufolge, soll der Weltmeister einen Teil seiner Ablöse selbst gezahlt haben. Atletico prüft derzeit rechtliche Schritte.

Demba Ba (TSG Hoffenheim -> West Ham United)

In der Saison 2010/2011 verweigerte Demba Ba die Nachreise ins Winter-Trainingslager der Hoffenheimer – gleich 2 Mal! Statt Spanien wollte der treffsichere Stürmer lieber auf die Insel. Bei Stoke City fiel er zunächst durch den Medizincheck. Wenige Tage vor der Schließung des Tansferfensters, unterschrieb Ba einen 3,5-Jahres-Vertrag bei West Ham United.

Dimitri Payet (West Ham United -> Olympique Marseille)

Die „Hammers“ kennen die Situation auch andersherum. Publikumsliebling Dimitri Payet hatte im Januar 2017 trotz eines bis 2021 laufenden Vertrages angekündigt, nie mehr für den Klub aufzulaufen. Trainer Slaven Bilic machte den Boykott öffentlich und verbannte den in dieser Zeit meistgehassten Spieler der Premier League ins Reserveteam. Eine Zeit lang sah es wirklich danach aus, als könnte der Klub ein Exempel statuieren. Ein 30 Mio. €-Angebot von Marseille veranlasste West Ham schließlich zum Umdenken.

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