3 Klubs in knapp 4 Jahren – einer begehrtesten Torjäger weltweit schien zum Wandervogel und Leiharbeiter zu verkommen. Trotz hoher Marktwertverluste hat sich Radamel Falcao, der am Freitag 31 wurde, beim AS Monaco eindrucksvoll zurückgemeldet.
Im Stade Louis II. erhob sich am Ende sogar Fürst Albert – und verabschiedete seine Sieger mit Beifall. Der Edelfan des AS Monaco bejubelte am 4. Februar 2017 einen souveränen 3:0 für das Team seines Fürstentums im Spitzenduell mit OGC Nizza.
Die von Ex-Bundesligatrainer Lucien Favre betreute beste Defensive der französischen Ligue 1 aus Nizza (vor dem Spiel nur 15 Gegentore) brachte dabei einen Mann nie unter Kontrolle: Radamel Falcao. Der Kolumbianer ließ sich weder vom früheren Bayernspieler Dante noch von dessen Teamkollegen stoppen und schraubte sein Tor-Konto mit 2 Treffern auf 14 Buden in der Liga hoch. Mit dieser Ausbeute zog Falcao mit Bafetimbi Gomis von Olympique Marseille gleich, der hinter Edinson Cavani (PSG / 23 Treffer) beste Torjäger der Liga, Alexandre Lacazette von Olympique Lyon, liegt mit 4 Buden Vorsprung in Schlagdistanz.
Tore satt: Monaco freut sich über den „wahren Falcao“
„Wir sehen jetzt endlich wieder den wahren Falcao“, freut sich Monacos venezolanischer Coach Leonardo Jardim, „das Wichtigste ist, dass wir alle, der Verein und auch ich, immer an ihn geglaubt haben.“ Der Verein, das ist im Falle Monacos Vize-Präsident Vadim Vasilyev, Schattenmann des mächtigen russischen Klubchefs Dmitri Rybolowlew.
Vasilyev über Falcao: „Ich habe nie an Radamel gezweifelt und es ist für mich auch kein Wunder, den ein Spieler, der in mehr als 2 Jahren kaum gespielt hat, kann nicht einfach so zurückkommen. Wir geben ihm Selbstvertrauen und wir sehen derzeit den besten Fußball von Falcao.“
Eine Kreuzband-Operation hatte die Karriere des bulligen Stürmers, Triple-Sieger mit dem FC Porto 2011 und 1 weiteres Mal Europa-League-Sieger mit Atlético Madrid (2012), ins Schleudern gebracht. Falcao verpasste die WM in Brasilien, begleitete Kolumbiens Team auf dem Weg ins Viertelfinale nur als von den Fans der Südamerikaner besungener Tribünengast.
In der Premier League wirkte Falcao wie ein Fremdkörper
Im Anschluss an die Weltmeisterschaft verließ er Monaco auf Leih-Basis in Richtung Manchester United, wo er allerdings ebenso wenig zurechtkam wie 2015/2016 als Leihstürmer des FC Chelsea. In 37 Premier League-Spielen gelangen Falcao, der allein in der vergangenen Saison in Diensten der Londoner nach einer Leistenverletzung 27 Partien verpasste, für beide englische Großklubs nur 5 Tore. Er wirkte verloren.
Falcao in England, das war kein Vergleich zu seinen Tor-Quoten in Diensten von Atlético und Porto, die ihn zum begehrtesten Stürmer in Europa gemacht hatten. Für die Spanier erzielte er in 91 Spielen 70 Tore, in Porto waren es 72 Treffer in 87 Pflichtspielen. 2011 und 2012 ging Falcao jeweils als Torschützenkönig aus dem Europa-League-Wettbewerb hervor. Das Hin- und Her zwischen England und der Ligue 1 kostete ihn Reputation und ließ seinen Marktwert rapide sinken.
Als ihn Monaco im Sommer 2016 zurückholte, lag sein Transferwert nur noch bei € 23 Mio. Bei Falcaos Wechsel zu den Monegassen 2013 für € 43 Millionen, die man an Atlético überwies, lag dieser Wert noch bei € 60 Mio.
Exakt diese Summe bot der chinesische Klub Tianjin Quanjian Mitte Januar für Falcao. Doch Vasilyev lehnte ab: „Als Tabellenführer müssen wir an das Wohl des Vereins denken und unsere besten Spieler halten, um Titel zu gewinnen.“ Letztlich entschied sich Falcao, in Monaco zu bleiben. „El Tigre“, der Tiger, wie der Südamerikaner von seinen Fans genannt wird, will es wohl in Europa noch einmal allen zeigen.