Borussia Dortmund hat in diesem Kalenderjahr bereits 13 Pflichtspiele bestritten. Aufgrund von Bundesliga, Champions League und DFB-Pokal muss der BVB quasi im 4-Tage-Rhythmus antreten. Trotz der vielen Partien spielt Emre Mor aktuell keine Rolle in den Planungen von Thomas Tuchel. Der talentierte Youngster stand im Jahr 2017 erst 70 Minuten auf dem Platz.
Das hat sich Emre Mor sicherlich anders vorgestellt. Nach einer vielversprechenden ersten Halbserie beim BVB kommt der hochveranlagte Kicker aktuell nicht zum Zug. 2 magere Einsätze stehen für den 19-Jährigen in diesem Jahr erst zu Buche. Zum Vergleich: In der Vorrunde brachte es der türkische Nationalspieler auf 13 Spiele, davon sogar 5 Mal in der Startelf. Statt nach der Eingewöhnungsphase in den ersten Monaten in der Rückrunde richtig anzugreifen, muss er sich aktuell mit der Ersatzbank zufriedengeben. Seine Bilanz im Jahr 2017 ist ernüchternd. Von 1.170 möglichen Pflichtspielminuten stand er nur 70 auf dem Platz, in 9 von 13 Partien schaffte er nicht mal den Sprung in den Kader.
Was ist passiert, dass die Einsatzzeiten des Offensivspielers so drastisch gesunken sind? Laut übereinstimmenden Berichten sind die Verantwortlichen des BVB mit der Einstellung des Youngsters nicht zufrieden. Darauf lässt auch die Aussage von Trainer Thomas Tuchel schließen, die er vor ein paar Tagen in Bezug auf Mor tätigte:
„Er muss nicht nur einfach kommen und Fußball spielen, er muss den ganzen Beruf auch lernen – auf dem allerhöchsten Niveau. Er muss lernen, was es bedeutet, Profi zu sein. Dass es weit darüber hinausgeht, nur Talent zu haben.“
Dass der Trainer momentan nicht mit Mor zufrieden ist, zeigte vor allem die Partie gegen Ingolstadt (1:0). Trotz der Ausfälle von Marco Reus und Mario Götze sowie der Gelbsperre von Ousmane Dembele kam das junge Talent erneut nicht zum Einsatz. Bereits in der Vorwoche wechselte Tuchel beim Rückstand in Berlin (1:2) in den Schlussminuten lieber Mikel Merino ein – eine schallende Ohrfeige für Mor. Wie geht es für ihn weiter in Dortmund?
Der Vertrag des gebürtigen Dänen mit türkischem Pass läuft noch bis 2021. Dass der BVB das Talent bereits nach einer Saison wieder ziehen lässt, ist sehr unwahrscheinlich. In Dortmund sind die verantwortlichen weiterhin vom großen Potential des Spielers überzeugt – allen voran Tuchel:
„Er hat einfach Dinge, die einfach offensichtlich sind: Sein Tempo, seine Beschleunigung, seine außergewöhnliche Technik und natürlich sein offensives Eins-gegen-eins.“
Ändert Mor allerdings nichts an seiner Einstellung und integriert sich besser in den Kader, wird sich an seinen Einsatzzeiten nichts ändern. Eine Möglichkeit wäre dann im Sommer ein Leihgeschäft, sodass er Spielpraxis sammeln könnte.