EM 2024: Unsere Chancen auf das nächste Sommermärchen
EM 2024: Unsere Chancen auf das nächste Sommermärchen

EM 2024: Unsere Chancen auf das nächste Sommermärchen

Der Kampf um die EM 2024 ist eröffnet: Nachdem die Türkei einen neuen Anlauf nimmt und die Europameisterschaft an den Bosporus holen will, hat Deutschland nun offiziell einen Rivalen. Wie gut wären die Türken aufgestellt? Droht dem DFB noch weitere Konkurrenz? Wir klären die wichtigsten Fragen!

Das Traumszenario – aus deutscher Sicht – mit einem Zuschlag für die EM Anfang März ist vom Tisch. Erst im September 2018 entscheidet das UEFA-Exekutivkomitee über die Vergabe des Kontinentalturniers. Bis zum Ende der Bewerbungsfrist (3. März) könnten auch noch Dänemark, Schweden, Finnland und Norwegen gemeinsam ihren Hut in den Ring werfen. Nach Medienberichten ziehen sich aber zumindest die Norweger aus dem Skandinavien-Quartett zurück.

Türkei scheiterte schon 3 Mal

Selbst bei einer Gemeinschaftsbewerbung wären die skandinavischen Länder in Sachen Stadiongröße und Infrastruktur aber weit unterlegen. Bleibt also die Türkei als unser härtester Konkurrent mit Blick auf die EM 2024. „Wir glauben daran, dass wir diesmal sowohl als Team als auch als Vorstand und als Land verdient haben, das Turnier zu bekommen“, sagte Yildirim Demirören, Chef der Türkischen Fußballföderation.

Vor allem in der Metropole Istanbul verfügt das Land über einige große und neue Stadien. Im Atatürk-Olympiastadion (Kapazität: ca. 76.000 Plätze) fand bereits ein Champions League-Endspiel statt. Doch ob Olympische Spiele oder Europameisterschaft: Bisher scheiterten jegliche Versuche, ein großes und bedeutendes Sportturnier in der Türkei auszurichten. Bei der EM zog man nach 2008 und 2012 zuletzt auch gegen Frankreich (6:7 im 2. Wahlgang) knapp den Kürzeren.

Welche Rolle spielt der deutsche WM-Skandal?

Hierzulande ist das Stadioncasting bereits im vollem Gange. Aus 18 Städten – von Berlin bis Stuttgart – kann der DFB die besten 10 Spielorte auswählen. DFB-Präsident Reinhard Grindel spricht von einem Leuchtturmprojekt für den deutschen Fußball:

„Wir haben in Deutschland nicht nur die Stadien, sondern auch die Infrastruktur und das nötige Knowhow. Daher werden eine erstklassige Bewerbung einreichen.“

Die Planung und Organisation rund um die Weltmeisterschaft vor 11 Jahren war zwar herausragend, dennoch bleibt auch ein dunkler Schatten zurück. Die vom Spiegel aufgedeckte Affäre um Stimmenkauf und schwarze Kassen beim „Sommermärchen“ wurden zwar bis heute letztlich nicht bewiesen.

Trotz großer Aufklärungsarbeit blieben einige Fragen offen, die dem Image des DFB in der Fußballwelt durchaus geschadet haben. Nicht umsonst holte sich DFB-Chef Grindel für die Bewerbung auch die Organisation Transparency International aus Berlin ins Boot. Fazit: Im Vorfeld darf sich Deutschland die besten Chancen auf die erste Europameisterschaft im eigenen Land seit 1988 machen. Das Rennen mit der Türkei wird aber kein Selbstläufer.

Bei der Heim-EM 1988 schied die DFB-Auswahl um Rudi Völler im Halbfinale gegen die Niederlande (1:2).
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