Eintracht Frankfurt steckt in einer Krise. Seit 9 spielen sind die Hessen sieglos. Nur der SV Darmstadt (6 Punkte) und der FSV Mainz (8) holten in der Rückrunde weniger Punkte als die Eintracht (9). Statt nach der starken Hinrunde die Augen auf die Europa League zu richten, muss der Blick nach unten gehen. Bereits in der Saison 2010/11 stieg Frankfurt nach einer guten ersten Halbserie noch in die 2. Bundesliga ab. Wiederholt sich das Schicksal?
Der 28. Spieltag könnte ein richtungsweisender für Eintracht Frankfurt werden. Sollte den Kellerklubs Augsburg, Mainz und Hamburg Siege gelingen, dann würde die SGE endgültig in den Kampf um den Klassenerhalt gezogen. Der Vorsprung auf den Relegationsplatz könnte auf 6 Punkte schrumpfen.
Die SGE im Abstiegskampf – wer hätte das vor 3 Monaten für möglich gehalten? Nach dem Ende der Hinserie standen die Hessen mit 29 Zählern auf Platz 6 und schielten mit beiden Augen auf den internationalen Wettbewerb. Siege über die großen Klubs wie Schalke (1:0), Leverkusen (2:1) und Dortmund (2:1) sowie ein Punktgewinn in Unterzahl gegen die übermächtigen Bayern (2:2) waren Beweis für die eigene Stärke und das neugewonnenen Selbstvertrauen der Kovac-Elf.
Doch davon ist aktuell nichts mehr zu spüren. Seit 9 Spielen gab es keinen Sieg mehr, lediglich 3 Pünktchen wurden seit Anfang Februar eingefahren. In diesem Zeitraum lautet das Torverhältnis 3:15. Nur aufgrund der schwachen Konkurrenz, die ebenfalls Woche für Woche Zähler liegen lässt, steht der Klub noch im oberen Mittelfeld. Der Abstand zur Abstiegszone schrumpft aber an jedem Spieltag.
Vor allem die Fans machen sich sorgen, dass sich das Schicksal aus der Saison 2010/11 wiederholt. Damals spielten die Hessen ebenfalls eine gute erste Halbserie und überwinterten auf Platz 7 mit Kontakt zu den Europapokal-Rängen. In der Rückserie folgte der nicht für möglich gehaltene Absturz bis auf Platz 17. Die Eintracht musste den bitteren Gang in die 2. Bundesliga antreten. Christoph Daum wurde ein paar Spieltage vor Schluss als neuer Trainer installiert, konnte das Unheil aber nicht mehr verhindern.
Nico Kovac sitzt aktuell (noch) fest im Sattel. Aber sollte sein Team in den kommenden Wochen nicht langsam Anfangen zu punkten, ist der Kredit des letztjährigen Retters schnell aufgebraucht. Das Restprogramm ist schwer. In den letzten 6 Partien muss Frankfurt noch gegen die Top-Teams Dortmund, Hoffenheim und Leipzig antreten. Dazu geht es mit Augsburg, Wolfsburg und Mainz noch gegen Mannschaften, die um den Liga-Verbleib kämpfen. Die Eintracht hat speziell in diesen Duellen das Schicksal in den eigenen Händen. Der Punktgewinn am Freitag gegen Bremen nach 0:2-Rückstand macht zumindest etwas Mut für die kommenden Aufgaben. Das Schicksal aus der Saison 2010/11 ist mittlerweile aber wieder allgegenwertig am Main und eine Wiederholung soll unter allen Umständen verhindert werden.