Einen Schritt zurück, zwei nach vorn
Einen Schritt zurück, zwei nach vorn

Einen Schritt zurück, zwei nach vorn

Es ist DER Transfer des Winters in der Bundesliga. Weltmeister Andre Schürrle wechselt für kolportierte 32 Millionen Euro Ablöse vom FC Chelsea zum VW-Klub VfL Wolfsburg. Auf den ersten Blick ein Rückschritt. Doch wie für einige andere auch, kann es auch ein Fortschritt sein.

VW macht die Schatulle auf

Man könnte Schürrle einiges vorwerfen: Er hat sich nicht durchgesetzt. Er ist vor der Herausforderung geflüchtet und und und. Dass es bei einem Klub wie Chelsea und unter einem Trainer wie Jose Mourinho unfassbar schwer ist, sich als Stammspieler durchzusetzen, mussten schon ganz andere Spieler erfahren. Fernando Torres, Kevin de Bruyne beim FC Chelsea, Nuri Sahin bei Real Madrid um nur drei zu nennen. Der Anspruch und das Potential von Schürrle sind aber im Bereich Stammspieler bei einem Topklub anzusiedeln. Diese Garantie konnte oder wollte ihm Mourinho trotz guter Spiele in der Saison 2013/14 (30 Spiele, acht Tore) nicht geben. Der Spieler musste handeln und kann froh sein, dass der VfL Wolfsburg mit seinem Sponsor VW im Rücken bereit war, tief in die Tasche zu greifen.

Schürrle und Wolfsburg – das passt

Dabei kann sich der ehemalige Leverkusener und Mainzer ein gutes Beispiel an Rückkehrern wie Jerome Boateng und Teamkollege Kevin de Bruyne nehmen. Zunächst mit großen Hoffnungen in die Premier League gewechselt, kamen sie zurück in die Bundesliga und entwickelten sich erst im zweiten Schritt zu Weltklassespielern. Dass es auch anders geht bewiesen in jüngerer Vergangenheit Lewis Holtby, Nuri Sahin oder Shinji Kagawa, welche allerdings auch vom Verletzungspech geplagt sind. Ruft man sich die Hinrunde und das Spiel gegen die Bayern am letzten Spieltag in Erinnerung, dann kann man sich Andre Schürrle im Team des Tabellenzweiten gut vorstellen. Das schnelle Umschalt- und Flügelspiel mit vielen Abschlüssen kommt Schürrle in allen Belangen entgegen. Sogar Bundestrainer Jogi Löw hat Schürrle, vielleicht nicht ganz uneigennützig, zu einem Wechsel in die Autostadt geraten. Für das Spiel gegen Eintracht Frankfurt stand der fünftteuerste Transfer der Bundesliga allerdings noch nicht zur Verfügung.

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Schürrle feiert mit Chelsea-Legende John Terry sein letztes Tor im Trikot der Londoner am 17.Januar im Spiel gegen Swansea
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