Diese deutschen Großstädte sehen keine Bundesliga
Diese deutschen Großstädte sehen keine Bundesliga

Diese deutschen Großstädte sehen keine Bundesliga

München, Berlin, Hamburg – hier boomt der Fußball. Gleich 2 Klubs aus den genannten Städten sind in den beiden höchsten deutschen Fußball-Ligen vertreten. Doch es gibt auch die absoluten Gegenteile. Großstädte in Deutschland, die mindestens noch bis zum Sommer auf Bundesliga-Fußball warten müssen. Aktuell sind gleich 5 der 20 einwohnerstärksten Städte Deutschlands davon betroffen.

RWE
Erscheinen noch immer zahlreich zu den Heimspielen – die Anhänger von Rot-Weiss Essen

Essen (ca. 570.000 Einwohner): Die Konkurrenz im Pott ist groß. Dortmund, Schalke, Bochum, Düsseldorf und Duisburg befinden sich in unmittelbarer Nähe. Kein Wunder, dass es da für Lokalmatador Rot-Weiss Essen schwer ist, sich wieder in den Profifußball zu kämpfen. Der deutsche Meister von 1955 ist mittlerweile bis in die Niederungen der Regionalliga West abgerutscht. Und auch dort muss der Klub von der Hafenstraße derzeit um den Klassenerhalt zittern. Nach 25 Spielen rangiert RWE mit nur 29 Punkten auf einem Abstiegsplatz. Trotzdem pendeln die Anhänger noch in Scharen ins neugebaute Stadion Essen. Rund 7.300 Besucher kann RWE bei jedem Heimspiel verzeichnen. Auch kein anderer Klub in der Stadt strebt nach dem Profifußball. RWE-Ligarivale FC Kray steigt aller Voraussicht nach ab, der ETB SW Essen – einst deutscher Pokalsieger 1959 – plagt sich in der Oberliga mit enormen Geldsorgen herum. Auf heimischen Bundesliga-Fußball müssen die Essener Einwohner wohl noch viele, viele Jahre warten.

Dresden (ca. 535.000 Einwohner): Bald können wir die Sachsen aus dieser Auflistung streichen. Dynamo Dresden ist auf dem besten Wege zurück in die 2. Liga. Aktuell führen die Schwarz-Gelben die Tabelle der 3. Liga souverän mit 9 Punkten Vorsprung auf den zweitplatzierten FC Erzgebirge Aue an. Es müsste schon ein großes Wunder geschehen, dass  die SGD diesen Vorsprung in den verbleibenden 7 Partien verspielt. 2 Jahre lang kickte Dynamo dann in der 3. Liga. Die Aussichten für eine bessere Zukunft sind nicht schlecht. Zum ersten Mal seit 25 Jahren ist der Klub schuldenfrei.

Wuppertal (ca. 345.000 Einwohner): Die Bergischen nehmen Rang 17 der größten Städte Deutschlands ein und trotzdem gibt es bereits seit Anfang der 90er keinen Bundesliga-Fußball mehr in der Stadt mit der Schwebebahn zu sehen. Gleich mehrmals verpasste der WSV in diesem Jahrtausend die Rückkehr in den Profibereich nur knapp. In der Spielzeit 2006/07 waren es sogar nur 20 Minuten, die die Rot-Blauen von der 2. Bundesliga trennten. Seitdem ging es eigentlich stetig bergab bei den Wuppertalern. Die Zuschauer blieben irgendwann weg, der Klub stieg in die Oberliga ab. Doch in dieser Saison könnte der erste Schritt in Richtung Profitum gemacht werden. Aktuell führt der WSV die Oberliga Niederrhein an und hat bereits 8 Punkte Vorsprung auf den Tabellenzweiten. Dem Aufstieg in die Regionalliga West steht also nichts mehr im Wege.

Bonn (ca. 310.000 Einwohner): Was ist nur aus der einstigen Bundeshauptstadt geworden? Die Regierung zog es nach der Wende gen Berlin, die Fußballer nicht unbedingt nach Bonn. Größter Klub der Stadt ist der Bonner SC. Die ehemaligen Hauptstädter kicken in der Mittelrheinliga (6. Liga), mischt dort allerdings in der Spitzengruppe mit. Der Verein hatte in der Vergangenheit schwere Tage zu überstehen. 2010 mussten die Bonner Insolvenz anmelden und gingen anschließend, nachdem ihnen die Lizenz für Regional-, NRW- und Mittelrheinliga verweigert wurde, nur mit einer 2. Mannschaft (Kreisliga B) sowie den Jugendmannschaften an den Start. Nach dem Ende des Insolvenzverfahrens trat der BSC in der Saison 2011/12 in der Landesliga an. Die Jugendarbeit beim BSC ist trotzdem hervorragend. Die U 19 läuft in der Mittelrheinliga, der zweithöchsten Spielklasse auf, und die U 17 spielte noch in der Saison 2013/14 in der B-Junioren-Bundesliga.

Münster (ca. 300.000 Einwohner): Auch Münster wartet bereits gefühlt seit 50 Jahren auf Profifußball. Dabei sind es gerade einmal 25 Jahre, die der SC Preußen immer unterhalb der 2. Bundesliga verbracht hat. Auch in dieser Saison wird es nichts mit der Rückkehr. Nach einer starken Hinrunde mussten die Adlerträger in der 2. Saisonhälfte abreißen lassen und sich mit einem Mittelfeldplatz begnügen. Auch hinter den Preußen schickt sich innerhalb der Stadtgrenzen keiner an, die Führungsposition in der Studentenstadt zu übernehmen. Hier ist es jedoch wahrscheinlicher als in Essen, Bonn und Wuppertal, dass man bald wieder Zweitliga-Fußball sehen kann.

Diese Liste bekommt mit großer Wahrscheinlichkeit im Sommer Zuwachs. Der MSV Duisburg steht mit einem Bein in der 3. Liga (Rang 18, 19 Punkte nach 27 Spielen). Im Ranking der größten Städte Deutschland liegt die Ruhrpottstadt auf dem 15. Platz. Ebenfalls gefährdet sind Düsseldorf (ca. 600.000 Einwohner) und Bielefeld (ca. 330.000). Beide müssen um den Klassenerhalt in der 2. Liga zittern.

Preußen
Melden sich auch für den Aufstieg, müssen allerdings bis zur nächsten Saison warten – Preußen Münster
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