Die süße Rache des Kyriakos Papadopoulos
Die süße Rache des Kyriakos Papadopoulos

Die süße Rache des Kyriakos Papadopoulos

Rache ist süß! Das gilt wohl im besonderen Fall für Kyriakos Papadopoulos. Hintereinander nahm er sich seine Ex-Klubs Bayer Leverkusen und RB Leipzig vor, bei denen seine Dienste nicht mehr gebraucht wurden. Frei nach dem Motto: „Lass das mal den Papa machen“, könnte er für den HSV jetzt zu einem Nichtabstiegsgaranten werden.

369 Minuten brauchte Kyriakos Papadopoulos, um sich in die Herzen der HSV-Fans zu spielen. Einsatz, Emotionen, Identifikation! Diese Attribute bringt er mit jeder Faser auf den Platz. In der Vergangenheit blieben diese Merkmale bei einigen Spielern der Hanseaten zu sehr im Verborgenen. Dabei macht er nun das, was eigentlich für jeden Spieler selbstverständlich sein sollte.

„Papa ist ein 100-Prozent-Spieler. Sobald er für einen Verein spielt, bringt er sich voll ein“, sagt sein Mitspieler Lewis Holtby, der mit dem Griechen schon bei Schalke 04 zusammen kickte. Ein wohltuendes Statement in Zeiten der Draxlers und Payets.

Seine große Stärke: Die Wucht im Kopfballspiel. Das bekamen zuletzt seine Ex-Klubs Bayer Leverkusen und RB Leipzig in der Bundesliga am eigenen Leib zu spüren. Gegen den Werksklub, der ihm im Sommer Alexander Dragovic kurz vor Transferschluss vor die Nase setzte und „Papa“ nach Leipzig verlieh, köpfte er vergangene Woche das goldene Tor (1:0). Am Samstag gegen RB Leipzig, für die er in 4,5 Monaten nur 26 Minuten Einsatzzeit verzeichnete, wuchtete er ebenfalls nach einer Ecke von Nicolai Müller den Ball zur wichtigen Führung über die Linie. Ein Kopfball, so hart wie ein Schuss. Die Tore feierte er dabei überschwänglich, klopfte sich auf die Brust und zeigte seinen Bizeps, als wolle der 24-Jährige die totale Stärke demonstrieren.

Vor dem Spiel in Leipzig kündigte er an, genau so entschlossen zu jubeln, wenn ihm ein Tor gelingt. Gesagt, getan! Abgehakt ist damit seine unrühmliche Zeit in Sachsen. „Ich musste auf meine Chance warten, aber sie ist nie gekommen. Ich war immer sauer.“

Nach seiner Leihe im Sommer steht er noch bis 2020 bei Bayer Leverkusen unter Vertrag. Denkbar, dass er dorthin nicht mehr zurückkehrt, wenn er beim HSV so weitermacht. Für den Dino kann er zur Schlüsselfigur im Abstiegskampf werden. Das nötige Kleingeld dürften die Hamburger am Ende der Saison für so ein Mentalitäts-Monster locker übrig haben.

Und vielleicht verhilft er seinem Klub ausgerechnet am vorletzten Spieltag bei Schalke 04 zum Nichtabstieg. Die Königsblauen waren schließlich von 2010 bis 2014 seine erste Station in Deutschland, bevor er an die Werkself verliehen wurde.

Papadopoulos
Auch bei den Schalke-Fans war Papadopoulos durchaus ob seiner Spielweise beliebt, bekam u.a. den Spitznamen Griechen-Grätsche.
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