Die Serie A meldet sich in Europa zurück
Die Serie A meldet sich in Europa zurück

Die Serie A meldet sich in Europa zurück

Früher war die Serie A die stärkste Liga der Welt. Doch ab Mitte 2000 ging es für den italienischen Fußball steil bergab. Nun stehen drei italienische Mannschaften in den Halbfinals der Europa League und der Champions League.

Die Serie A war in den 80er und 90er Jahren die stärkste und beste Liga der Welt. Alles was Rang und Namen hatte kickte im Land von Pizza und Pasta. Weltstars wie Diego Maradona, Paolo Maldini oder Ronaldo gaben sich die Klinke in die Hand. Auch deutsche Weltmeister wie Lothar Matthäus, Thomas Häßler oder Jürgen Klinsmann verdienten ihr Einkommen in Lire. Die großen Stars des Fußballs schnürten ihre Schuhe allesamt in Italien. Doch mit Beginn des neuen Jahrtausends verblasste der Ruhm der Liga. Fan-Probleme, veraltete Stadien und ausbleibender Erfolg im Europa-Cup ließen die Serie A hinter die spanische Primera Division, der englischen Premier League und der deutschen Bundesliga zurückfallen. In der fünf-Jahres-Wertung liegt sie nur noch auf Platz vier. Doch in diesem Jahr geben die italienischen Klubs ein starkes Lebenszeichen von sich.

Mit Juventus Turin, dem SSC Neapel und dem AC Florenz stehen drei Vereine in den Halbfinals der europäischen Wettbewerbe. Besonders der Einzug der Alten Dame aus Turin in die Runde der letzten Vier in der Königsklasse sorgt für Begeisterung hinterm Brenner. Letztmals war 2010 Inter Mailand soweit gekommen, konnte sich am Ende sogar die europäische Krone aufsetzen. Für Juventus ist es sogar der erste Halbfinaleinzug seit 2004. Damals gab es im Endspiel der Champions League ein rein italienischen Finale mit dem AC Mailand – mit besserem Ende für die Rossoneri. In der Europa League schaffte es Juve zwar erst im letzten Jahr bis ins Halbfinale, aber dies war der einzige nennenswerte Erfolg einer italienischen Mannschaft überhaupt seit der Einführung des Wettbewerbs in der Saison 09/10.

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2003 standen sich mit Juventus und Milan zwei italienische Teams im CL-Finale gegenüber. Hier befinden sich Edgar Davids (l.) und Andrea Prilo im Zweikampf.

Nun stellt Italien drei Teams in der Vorschlussrunde der Wettbewerbe. Dagegen hat die vermeintlich beste Liga der Welt, die Premier League, keinen Klub mehr im Rennen. Für Deutschland geht mal wieder nur der FC Bayern auf Titeljagd. Einzig drei spanische Vereine machen den Italienern dieses Jahr Konkurrenz um die stärkste Nation im fünf-Jahres-Ranking. Italien hat nun noch 9,453 Punkte Rückstand auf die Bundesliga. Die sind aber auch in den maximal neun Spielen, die Italien dank der drei Halbfinalisten noch hat, gegen die höchstens drei Partien der Bayern nicht mehr aufzuholen. Die Serie A muss sich also auch mindestens bis zum Ende der Saison 2016/17 mit nur drei Startplätzen für die Champions League zufrieden geben.

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