Die deutschen Spieler in der Premier League
Deutsche Spieler in der Premier League

Die deutschen Spieler in der Premier League

Etwa 300.000 Deutsche leben auf der Insel. Die wohl prominentesten Auswanderer nach England hören auf die Namen Havertz, Werner oder Füllkrug. Über die Sommerpause bildeten sich gar fußballerische WGs in London oder in der Küstenstadt Brighton. Hier wirft bwin News einen Blick auf die deutschen Spieler in der Premier League und gibt regelmäßig Updates zum Saisonverlauf:

Zahlreiche ausländische Akteure sind längst fester Bestandteil der englischen Klubs (alle Premier League Wetten). Spieler aus Brasilien (31), Portugal (27) sowie Frankreich (23) und den Niederlanden (21) sind auf der Insel am gefragtesten. Doch auch Akteure „Made in Germany“ erfreuen sich weiterhin Beliebtheit. Wie schlagen sich die 12 deutschen Spieler in der Premier League über die Saison 2024/25?



Kai Havertz (FC Arsenal)

Als Teil eines der sich am besten ergänzenden Sturm-Trios auf der Insel (Martinelli, Havertz, Saka) wirbelt der 25-Jährige im Trikot der Gunners. An 55 (!) Treffern waren die 3 Offensivspieler direkt beteiligt. Selbst kam Havertz auf 20 Scorer-Punkte und zeigte den Spieler-Beratern, die ihn in der Vorsaison zum „schlechtesten Transfer des Sommers“ gewählt hatten, hintenraus die lange Nase.

In dieser Saison knöpft der Nationalspieler an seine guten Leistungen in der Rückrunde an. Nach 13 Partien in der Premier League, in der er 12 Mal jeweils über die vollen 90 Minuten auf dem Platz stand, stehen 5 Treffer und ein Assist für ihn zu Buche. Saisonübergreifend war Havertz damit in den vergangenen 26 Liga-Spielen direkt an 21 Treffern direkt beteiligt.

Arsenal wird Meister

Kai Havertz und Co. wurden mit herausragenden Punktzahlen (84, 89) nur Vize-Meister. Gelingt mit dem großen Entwicklungspotenzial im Team der Durchbruch?

bei einem Einsatz von 10 EUR

Stefan Ortega (Manchester City)

Bei der Frage nach dem besten Backup-Keeper der Premier League fielen in der der Vergangenheit in der Regel Namen wie Aaron Ramsdale (ehem. FC Arsenal) oder Bart Verbruggen (Brighton & Hove Albion). In seiner 3. Saison im Trikot der Citiziens sind jedoch auch die Aktien des früheren Bielefelders Stefan Ortega im Höhenflug. Muss der Ederson-Vertreter (34 Einsätze in den ersten beiden Jahren) ran – egal ob in den Pokal-Wettbewerben oder auch kurzfristig bei einer Verletzung – ist er on Point da. Stellvertretend dafür steht nicht zuletzt der 2:0-Erfolg in Tottenham, der Manchester den Weg zum 4. Titel in Serie ebnete.

Kurzzeitig sah es so aus, als könnte Ortega die Nummer 1 der Skyblues werden. Doch Ederson schob allen Wechselgerüchten einen Riegel vor und ist weiterhin Stammtorhüter unter Guardiola. Deshalb bleibt dem 31-Jährigen erneut nur die Rolle des Backups. In dieser Saison kam er in der Liga lediglich im Topspiel beim FC Liverpool (0:2) zum Einsatz, konnte die Niederlage aber nicht verhindern.

Kevin Schade (FC Brentford)

Eine Ablöse in Höhe von 25 Mio. € macht den Ex-Freiburger zum drittteuersten Transfer aller Zeiten des FC Brentford. Variabel auf beiden Flügeln, ballsicher, schneller Antritt – auf dem Papier vereint Kevin Schade viele Attribute, um als deutscher Premier League-Spieler durchzustarten. Womöglich bis in den Dunstkreis des DFB-Teams für die WM 2026. Ob es nach der hartnäckigen Adduktorenverletzung in der Praxis klappt, wird die Saison 2024/25 zeigen.

Zum Einsatz kam der 22-Jährige an den ersten 13 Spieltagen 13 Mal – 6 Mal in der Startelf und 7 Mal von der Bank aus. In den ersten 12 Spielen gelang ihm keine einzige Tor-Beteiligung, dann ging sein großer Stern auf. Gegen Leicester erzielte Schade 3 Treffer und leistete zudem einen Assist.

Vitaly Janelt (FC Brentford)

Bei den „Bees“, die sich nach dem Aufstieg bereits 3 Jahre (Platzierungen: 13./9./16.) in der englischen Eliteklasse halten, vertrauen sie besonders auf das Gütesiegel „Made in Germany“. Geht es nach Coach Thomas Frank stehen Kevin Schade und Vitaly Janelt häufig zusammen auf dem Platz. Letzterer knackte als erster Brentford-Spieler überhaupt inzwischen die Marke von 100 Premier League-Einsätzen. „Vitaly ist der Klebstoff, der jeden besser macht. Er hört nie auf zu rennen, ist ein Anführer und extrem wichtig“, sagt Frank über den gebürtigen Hamburger.

Seinen Stammplatz hat er auch in dieser Saison sicher. In allen 13 Spielen dieser PL-Saison stand er von Beginn an auf dem Platz. Gegen Tottenham (1:3) und West Ham (1:1) sogar als Kapitän. Zuletzt gelangen ihm 4 Torbeteiligungen und den vergangenen 7 Partien.

Niclas Füllkrug (West Ham United)

Ein deutscher Sturmtank für die „Hammers“. Niclas Füllkrug heuert als erst 5. deutscher Spieler im Londoner East End an. Dafür jedoch als Wunsch-Transfer von Julen Lopetegui. Den 25 Mio. €-Einkauf, dessen Popularitätswerte beim BVB zuweilen höher als die Tor-Quote und Bindung zum Spiel waren, plant der West Ham-Coach als zentralen „9er“ in einem 4-3-3-System ein. „Wichtig ist für mich, dass Flanken kommen. Mit James Ward-Prowse habe ich einen Mitspieler, der mit die besten Standards der Welt treten kann“, geht Füllkrug sein Abenteuer in der Premier League optimistisch an.

Noch läuft nicht alles nach Plan. Word-Prowse wechselte kurz vor Transferschluss auf Leihbasis nach Nottingham, Füllkrug kam in dieser Spielzeit in der Liga jeweils nur 3 Mal von der Bank aus ins Spiel. Ein Treffer gelang ihm im Hammers-Trikot noch nicht. Zuletzt fehlte er 10 Mal in Folge aufgrund einer Verletzung.

West Ham erreicht die Top 6

11 Punkte landeten die „Hammers“ (9.) im Vorjahr hinter Rang 6 und starteten daraufhin eine 144 Mio. € schwere Transfer-Offensive.

bei einem Einsatz von 10 EUR

Brajan Gruda (Brighton & Hove Albion)

Fliegender Wechsel bei den „Seagulls“: Deniz Undav geht (endgültig), Brajan Gruda kommt! Zwar kein 1:1-positionsgetreuer Nachfolger, aber in Verbindung mit Trainer-Senkrechtstarter Fabian Hürzeler (zuvor FC St. Pauli) die vielleicht spannendste Storyline mit deutscher Feder in der Premier League. Dem von Thomas Müller als „Baller“ gefeierte Offensiv-Allrounder reichten knapp 30 Einsätze in Mainz für den Sprung in die Premier League. Auch eine DFB-Nominierung im Nachgang der EM 2024 wäre keine Überraschung. 

Nachdem der Youngster die ersten 6 Partien verpasste, debütierte er am 7. Spieltag gegen Tottenham mit einem 3-Minuten-Einsatz. Im Anschluss daran kam er 3 Mal in Folge für mindenstens 15 Minuten zum Einsatz. Zuletzt wurde er 2 Mal in Folge nicht von Coach Hürzeler aufgestellt.

Timo Werner (Tottenham Hotspurs)

Im Fall des 57-maligen Nationalstürmers schwingt die Quo vadis-Frage mit. Ja, Tottenham verlängerte die Werner-Leihe von zunächst 6 auf 18 Monate. Ja, Trainer Ange Postecoglou hat das Team in der Post Kane-Ära recht schnell neu erfunden, sodass die Spurs ein legitimer Anwärter auf die Top 4 (Quote 3.00) sind. Aber: Von einem großen Vertrauensbeweis in Richtung des Leipzigers (Vertrag bei RBL bis 2026) kann hier keine Rede sein, wenn Dominic Solanke als neuer Rekordtransfer und Zielspieler nach London geholt wird.

War Werner in der vergangenen Rückrunde auf dem linken Geflügel gesetzt, kam er an den ersten 13 Spieltagen lediglich 10 Mal zum Einsatz, 7 Mal von der Bank. Am 6. Spieltag gegen Manchester United und auch danach gegen Tottenham stand er in der Startaufstellung, wobei hm sogar ein Assists gelang. In den letzten 6 Partien schaffte er aber nur einmal den Sprung in die Startelf. Mutmacher: In den vergangenen beiden Spielen bereitete er 2 Tore vor.

Bernd Leno (FC Fulham)

Der Keeper gehört zu den deutschen Premier League-Spielern, die am längsten auf der Insel verweilen. 175 Liga-Einsätze für den FC Arsenal und den Londoner Nachbar aus Fulham bedeuten Platz 6 im Ranking der deutschen Rekordspieler in England. Als weiterhin unumstrittene Nummer 1 zwischen den Pfosten des Craven Cottage dürfte Leno über die Saison 2024/25 wohl Mesut Özil (184 Partien) einholen.

An den ersten 13 Spieltagen hielt Leno zwar nur 2 Mal seinen Kasten sauber, zeigte sich aber gewohnt als verlässlicher Rückhalt für sein Team.

Steven Benda (FC Fulham)

Keine einzige Partie hatte Bernd Leno in der abgelaufenen Saison verpasst. Falls der 32-Jährige doch mal passen müsste, steht in Steven Benda ein deutscher Back Up bereit. Der Weg des 8 Jahre jüngeren Landsmannes führte aus der Jugend des TSV 1860 München auf die Insel. Zunächst zum walisischen Premier League-Klub Swansea City. Anschließend über 2 Leih-Stationen im August 2023 nach Fulham, wo Benda nunmehr auf sein Premier League-Debüt wartet.

Eric da Silva Moreira (Nottingham Forest)

Mit gerade einmal 18 Jahren und einem Kurz-Einsatz im Aufstiegsjahr des FC St. Pauli wagt Eric da Silva Moreira im Sommer den Schritt ins Ausland. Allerdings folgt der U 17-Weltmeister nicht etwa seinem Coach Fabian Hürzeler (Brighton & Hove Albion), sondern läuft künftig im Trikot der „Tricky Trees“ auf. Hier trifft der gebürtige Hamburger mit portugiesischen Wurzeln auf den erfahrenen Coach Nuno Espírito Santo, der das Team trotz Punktabzug im Vorjahr über dem Strich hielt. 

Ilkay Gündogan (Manchester City)

Ilkay Gündogan ist zurück auf der Insel. Nur ein Jahr nach seinem Abschied zum FC Barcelona heuerte der ehemalige Kapitän der DFB-Auswahl erneut bei Manchester City an. Bereits zwischen 2016 und 2023 unter Vertrag und gewann mit dem Team nahezu jeden Titel. Kurz vor Transferschluss schloss er sich ablösefrei seinem Ex-Klub an und wird weiter an seiner Legende im Skyblues-Trikot stricken.

Mit seinem Team legte er einen fast perfekten Saisonstart hin – 4 Siege, ein Unentschieden. Ab dem 2. Spieltag gehörte er wieder dem City-Kader an und kam zunächst 2 Mal für jeweils knapp 20 Minuten zum Einsatz. Miittlerweile ist er wieder Stammspieler beim Meister und stand in 9 der folgenden Liga-Partien in der Anfangsformation. Dabei gelang ihm lediglich eine Torbeteiligung am 10. Spieltag gegen Bournemouth.

Armel Bella-Kotchap (FC Southampton)

Auch Bella-Kotchap ist ein Rückkehrer. In der vergangenen Spielzeit stand er leihweise bei der PSV Eindhoven unter Vertrag. Jetzt ist er mit Aufsteiger Southampton wieder zurück in der Premier League. Bislang spielt er aber bei den Saints keine große Rolle. An keinem Spieltag stand er im Aufgebot des Klubs. Lediglich im EFL Pokal kam er zum Einsatz.

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