Im Pokalspiel gegen Augsburg verlor Franck Ribéry nach einem Duell mit Benjamin Kessel die Nerven – wieder einmal. Die Undiszipliniertheiten ziehen sich wie ein roter Faden durch die Laufbahn des Franzosen im Trikot des FC Bayern.
Franck Riberý ist unbestritten ein genialer Fußballer. Seit seinem Wechsel 2007 von Olympique Marseille zum FC Bayern hat der Franzose die Fans in unzähligen Spielen begeistert. Mit seinen Dribblings, seiner Technik und seinem Tempo sorgt der mittlerweile 31-Jährige bei Fußball-Liebhabern für Zunge schnalzen.
Aufgrund seiner überragenden Fähigkeiten ist Ribéry von seinen Gegenspielern oftmals nur durch Fouls zu stoppen. Legitim, solange die Fouls nicht brutal oder hinterhältig sind. Aber genau da kommen wir zum Problem von Frank Ribéry. Weil der linke Außenspieler der Bayern so oft nur durch unfaire Mittel zu bremsen ist, reißt ihm oft der Geduldsfaden und Ribéry übt auf dem Platz eine Art Selbstjustiz aus.
Im Pokalspiel gegen Braunschweig wurde „König Franck“ in den ersten fünf Minuten dreimal von seinem Gegenspieler zu Boden geschickt. Man konnte förmlich sehen, wie bei Ribéry anfing die Zündschnur zu brennen. Nach einem weiteren Foul von Benjamin Kessel wehrte sich Ribéry auf seine bekannte Art und Weise und trat gegen den Braunschweiger am Boden liegend nach – eine Tätlichkeit, die folglich die Rote Karte hätte nach sich ziehen müssen. Es ist nicht das erste Mal, das Ribéry in der Hitze des Gefechts auf dem Rasen seine Nerven nicht im Griff hatte. Die folgende Grafik zeigt die Aussetzer des Franzosen im Bayern-Trikot:
Ein Spieler wie Ribéry hat sowas eigentlich nicht nötig. Natürlich ist es nervig, wenn man ständig auf die Socken bekommt. Aber sowas berechtigt nicht, sich anschließend durch Tätlichkeiten den aufgestauten Frust abzubauen. Was sollen Lionel Messi, Cristiano Ronaldo (auch kein Unschuldsengel) oder Eden Hazard sagen? Oder ein Marco Reus? Dass Ausnahmekönner durch den Schiedsrichter geschützt werden müssen, versteht sich von selbst. Für Selbstjustiz ist aber auf dem Rasen kein Platz. Und Ribéry ist nicht mal der meistgefoulte Spieler der Bundesliga. In der Hinrunde war das Stefan Kießling und von dem ist nicht bekannt, dass er aufgrund dessen wild um sich schlägt oder tritt.
Aber Ribéry scheint einfach nicht zu lernen. Leider muss festgestellt werden, dass er als Wiederholungstäter oft mit seinen hinterhältigen Aktionen ungeahndet davon kommt. Das Vergehen gegen Braunschweig war bereits das fünfte Mal, dass Ribéry für sein Vergehen nicht belangt worden ist. Eigentlich unverständlich, sollten doch die Schiedsrichter mittlerweile mitbekommen haben, dass er sich zu Aussetzern hinreißen lässt.
Für Ribéry wäre es in Zukunft am besten, sich auf dem Platz im Griff zu haben. Schließlich wollen wir den Franzosen als begnadeten Fußballer im Gedächtnis behalten und nicht als miesen Typen, der ständig durch Tätlichkeiten aufgefallen ist. Denn Schaden tut er letztendlich nur sich oder, falls sowas denn doch mal geahndet wird, seiner Mannschaft. Und wie wichtig ein Ribéry für den FC Bayern in Topform ist, das haben die letzten Spiele wieder gezeigt.