PSV Eindhoven, Glasgow Rangers, Borussia Mönchengladbach, FC Sunderland, AZ Alkmaar, Fenerbahce Istanbul und zahlreiche Nationalmannschaften – Dick Advocaat ist in seiner Karriere als Fußball-Trainer bereits viel herumgekommen. Bis zum Ende der vergangenen Saison war er für die sportlichen Angelegenheiten des FC Utrecht verantwortlich. Seitdem war der 72-Jährige vereinslos. Oft wurde zuletzt darüber spekuliert, dass die Reise nun vorbei, schließlich hat Advocaat das Rentenalter längst erreicht. Doch es kommt wohl doch anders.
Stam nur 18 Partien im Amt
Bei Feyenoord Rotterdam würde Advocaat keine leichte Aufgabe bevorstehen. Der 15-malige niederländische Meister steckt aktuell in einer tiefen Krise. Nachdem die Rot-Weißen in der letzten Saison noch den 3. Platz in der Eredivisie belegt hatten, stecken sie aktuell auf dem 12. Rang fest. Das ist natürlich viel zu wenig für den ambitionierten Klub aus der Hafenstadt. Diesem Druck wollte Jaap Stam wohl nicht länger Stand halten. Der ehemalige niederländische Nationalspieler war erst zu Saisonbeginn zu Feyenoord gewechselt und nahm nach 18 Pflichtpartien am Montagnachmittag freiwillig seinen Hut.
Mit Dick Advocaat würde ein Coach übernehmen, der 25 Jahre älter als Stam ist. Mit einer großen Portion Erfahrung lässt sich die Aufgabe bei Feyenoord wohl deutlich leichter angehen. Bei seinen 13 Vereinen sowie 6 Nationalmannschaften hatte der in Den Haag geborene Coach fast immer Erfolgsdruck. Seine beste Zeit hatte Advocaat eindeutig bei PSV Einhoven. Für den Erzrivalen von Feyenoord war er sogar 2 Mal als Chefcoach verantwortlich. Mit PSV wurde er niederländischer Meister, Pokalsieger und auch Supercupsieger. In seinen 2 Amtszeiten in Eindhoven kam er auf 2,14 Zähler pro Spiel bzw. 2,04. Bei keinem anderen Klub konnte er einen besseren Punkteschnitt vorweisen.
Advocaat muss an der Defensive feilen
Sollte Advocaat den Job bei Feyenoord antreten, hat der ehemalige Bondscoach klare Ansatzpunkte für Verbesserungen. Die Defensive der Rotterdamer präsentiert sich alles andere als sattelfest. Bereits 22 Gegentreffer musste der UEFA Pokal-Sieger von 2002 an den ersten 11 Spieltagen hinnehmen. Für einen vermeintlichen Top-Klub der Eredivisie ist das definitiv zu viel.