Der Start in die Nations League sollte für die deutsche Nationalmannschaft nach der WM-Blamage zum Neustart werden. Beim 0:0 gegen Weltmeister Frankreich blieben wirkliche Neuerungen zwar aus, dafür kehrte das DFB-Team zu alten Tugenden zurück. Trotz einer Vielzahl an positiven Erkenntnissen bleibt ordentlich Luft nach oben.
Abgekämpft und vom Regen durchnässt blickten die Nationalspieler nach Abpfiff des torlosen Unentschiedens in die Ränge. Das Publikum zeigte sich zufrieden, die Akteure wirkten erleichtert. Kollektives Durchatmen. Schließlich hätte es gegen die Equipe Tricolore durchaus schlimmer kommen können. Die deutsche Elf war nach der WM-Enttäuschung um Wiedergutmachung bemüht, zeigte großes Engagement und Kämpferherz – eine Rückbesinnung auf fast schon vergessene Eigenschaften.
Rückkehr der Schrankwand glückt
Die ersten Erinnerungen an eine erfolgreiche Vergangenheit weckte Bundestrainer Joachim Löw gleich mit der Aufstellung: 4 gelernte Innenverteidiger bildeten die Viererkette. Eine Sicherheits-Variante, die schon in den ersten 4 Spielen der WM 2014 für Stabilität gesorgt hatte. Jerome Boateng und Mats Hummels, die Stammbelegschaft im Zentrum, wurde von Antonio Rüdiger und Matthias Ginter eingerahmt. Torwart Manuel Neuer blieb hinter dieser Schrankwand lange ungeprüft. Erstmals in diesem Kalenderjahr spielte das DFB-Team zu Null. Gegen schwächere Gegner dürfte Löw aber wieder mehr ins Risiko gehen, um das Spiel mehr von hinten anzuschieben.
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Durch die Neubesetzung der Viererkette rückte Joshua Kimmich von der Rechtsverteidigerposition vor die Abwehr ins Mittelfeld. Diese Transformation hatte auch sein Vorgänger Philipp Lahm bei der WM in Brasilien vollzogen. Der emsige Bayern-Profi war stets mitten im Geschehen, verhalf Toni Kroos durch Absicherung ins Spiel und zeigte das gesamte Spiel über hohe Laufbereitschaft. Der beim Turnier im Sommer noch kritisierte Kimmich wurde so zum großen Gewinner der Partie. Er könnte in neuer Rolle für die Mannschaft noch extrem wichtig werden.
Offensive ohne Wucht und Witz
So stark die Besetzung in der Defensive, so harmlos agierte der Angriff. Zwar stand allen voran Alphonse Areola, der überragende Schlussmann der Franzosen, einem Sieg im Weg, dennoch strahlte die DFB-Elf kaum Torgefahr aus. Raumdeuter Thomas Müller bildete gemeinsam mit den schnellen, wendigen Marco Reus und Timo Werner einen Angriffskreisel. Das Trio wechselte auf der Suche nach einem Mittel gegen die kompakte Abwehr des Weltmeisters immer wieder die Positionen. Die erhofften Umschaltmomente oder Kombinationsspiel blieben aber weitestgehend aus. Ohne Zielspieler im Strafraum hatte die tiefstehende Weltmeister-Abwehr leichtes Spiel vor dem eigenen Tor. Da ein solcher Spieler aber nach den Rücktritten von Mario Gomez und Sandro Wagner aber fehlt, ist Löw gezwungen andere Wege zu gehen.
Der Hauptgrund für das lahmende Offensivspiel liegt jedoch weiter hinten. Das Mittelfeld machte zu wenig aus dem vielen Ballbesitz und schaffte es nicht, Gefahr aus dem Zentrum heraus zu erzeugen. Leon Goretzka brachte sein sonst so wuchtiges und zielstrebiges Spiel zu selten ein, sodass Kroos und Kimmich die Angriffe meist auf den Flügel lenken mussten. Geniale Momente blieben zu lange aus. Erst nach der Einwechslung von Ilkay Gündogan kam etwas Spielwitz auf. In Zukunft könnte auch Müller für Überraschendes in der Zentrale sorgen. Der Münchner spielt dort im Verein derzeit groß auf und hatte im Dress der Nationalmannschaft leichte Anpassungsschwierigkeiten in seiner Angreiferrolle. Löw hat defensiv an den richtigen Stellschrauben gedreht, muss nun aber das Offensivspiel wiederbeleben. Im Spiel gegen Peru bietet sich bereits am Sonntag die Möglichkeit dazu.
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