DFB-Pokal Achtelfinale: Wenn Träume wahr werden
DFB-Pokal Achtelfinale: Wenn Träume wahr werden

DFB-Pokal Achtelfinale: Wenn Träume wahr werden

Ab dem 4. Februar heißt es wieder: Der Pokal hat seine eigenen Gesetze. Oder hat er es doch nicht? Wir schauen auf die Partien im DFB-Pokal Achtelfinale in der aktuellen Saison und werfen gleichzeitig einen Blick in die Vergangenheit. Ist die Chance der Underdogs, den großen Coup zu landen, so groß oder handelt es sich dabei nur um einen altbewährten Mythos? Unsere Vorschau zum DFB-Pokal Achtelfinale:

Mit dem 1. FC Kaiserslautern, dem SC Verl und dem 1. FC Saarbrücken haben in dieser Saison sogar 3 unterklassige Vereine das Achtelfinale erreicht. Um eine solch große Anzahl an Amateurvereinen in der Runde der letzten 16 zu finden, müssen wir in die Saison 2014/15 zurückgehen. Damals konnten sich die Kickers Offenbach, wie Verl und Saarbrücken in dieser Spielzeit, als Regionalligist fürs Achtelfinale qualifizieren. Zusätzlich gelang dies Dynamo Dresden und Arminia Bielefeld als Drittligisten. Doch einzig und allein die Jungs von der Alm waren siegreich und mussten sich erst im Halbfinale dem späteren Sieger VfL Wolfsburg geschlagen geben. Dass auch in dieser Saison einer der 3 Underdogs das Viertelfinale erreicht, scheint damit nicht ausgeschlossen. Zumal sich in den letzten 10 Jahren im Schnitt 37,5% der unterklassigen Teams aus dem Achtelfinale für die Runde der letzten 8 qualifizieren konnte. Für alle Mannschaften, aber für die kleineren Vereine besonders interessant, geht es auch um eine zusätzliche Prämie von 1,4 Mio. €. Doch wie realistisch sind die Chancen auf ein Weiterkommen?

Verlieren verboten

Der SC Verl trifft in der heimischen Sportclub Arena auf die Eisernen aus Berlin. Dass die Schwarz-Weißen in der Lage sind einen Bundesligisten zu schlagen, haben sie bereits in der 1. Runde bewiesen. Nach 90 Minuten hatte der FC Augsburg das Nachsehen und trat nach der 1:2-Niederlage die Heimreise mit leeren Händen an. In der 2. Runde fiel die Entscheidung erst im Elfmeterschießen. Dort bewies das Team von Trainer Guerino Capretti  Nervenstärke und setzte sich mit 8:7 gegen den Zweitligisten Holstein Kiel durch. Auch wenn die Eisernen bisher beide Runden souverän überstanden, sollten sie gewarnt sein. Denn das Spiel in Verl ist eine von 3 Auswärtspartien in einer Woche – Reisestrapazen inbegriffen.

Fällt die Entscheidung erneut im Elfmeterschießen? SC Verl

Klassiker am Betzenberg

Auch der 1. FC Kaiserslautern tritt gegen einen Bundesligisten an. Mit Fortuna Düsseldorf wartet der vermeintlich einfachste Gegner aus der höchsten Spielklasse. Denn die 95er befinden sich aktuell im Abstiegskampf der Bundesliga (alle Bundesliga-Wetten). Die Roten Teufel stehen dagegen in der 3. Liga im Tabellenmittelfeld. Der Relegationsplatz ist mit 4 Punkten Abstand aber absolut in Reichweite. Die Lauterer konnten in der 1. Runde ebenfalls einen Erstligisten ausschalten. Dort musste der Karnevalsverein aus Mainz nach einem 0:2 die Segel streichen, wie auch die Cluberer in Runde 2 (5:6 nach Elfmeterschießen). Der Fortuna gelang es bisher nicht, im Pokal voll zu überzeugen. Gegen den Oberligisten FC Villingen gab es die Entscheidung erst in der Verlängerung (3:1). Auch eine Runde später tat sich die Mannschaft aus der NRW-Landeshauptstadt lange Zeit schwer, setzte sich am Ende aber knapp mit 2:1 gegen Erzgebirge Aue durch. Hier wartet am Betzenberg ein ehemaliger Bundesliga-Klassiker aus den 70er und 80er-Jahren, den die Roten Teufel in der Vergangenheit häufiger für sich entscheiden konnten als die Fortuna (26 Siege – 12 Unentschieden – 19 Niederlagen). Kaiserslautern erreicht das Viertelfinale! Quote 3.30.

Der Betze bebt! Lautern auf Kurs Richtung Viertelfinale?

Three in a row?

Die 3. Mannschaft im Bunde der Underdogs tritt im Hermann-Neuberger-Stadion gegen den Karlsruher SC an. In den vorherigen Runden konnte das Team von Trainer Lukas Kwasniok mit dem SSV Jahn Regensburg und den Lilien zwei höherklassige Teams in die Schranken weisen. Beide Partien der Saarbrückener endeten mit 3:2, nachdem es zur Pause noch keine Tore zu sehen gab. Gelingt es den Blau-Schwarzen erneut dieses Ergebnis zu wiederholen, würden sie nach 35 Jahren erstmals wieder in ein DFB-Pokal Viertelfinale einziehen. Der Tabellenführer der Regionalliga Südwest befand sich zum Ende des vergangen Jahres in bestechender Form und konnte die letzten 6 Heimspiele mit einem Torverhältnis von 19:2 für sich entscheiden. Auch im letzten Test konnte mit einem 4:0-Erfolg gegen den Drittligisten Sonnenhof Großasbach überzeugt werden. Der KSC sollte aufpassen, nicht auf dem kalten Fuß erwischt zu werden. Zumal der Sportclub in der Hinrunde der 2. Bundesliga nur 2 Auswärtsspiele für sich entscheiden konnte.

Darf wieder bis in die Nacht gefeiert werden? 1. FC Saarbrücken

Die Defensive gewinnt Titel

Die 1. Runde des DFB-Pokals steht vor allem für eins: Tore, Tore, Tore. Auch in dieser Saison fielen in 12 der 32 Erstrundenpartien mindestens 5 Tore. Dies liegt sicherlich am teilweise deutlichen Klassenunterschied zwischen beiden Mannschaften. Doch spätestens ab dem Achtelfinale liegt der Fokus häufig auf der Defensive. 217 Treffer konnten in den vergangenen 10 Jahren in 80 Partien bejubelt werden (Im Schnitt 2,71 Tore pro Spiel). Dabei ging die Tendenz in den letzten 5 Jahren sogar noch weiter nach unten (2,35). Noch magerer schaut es in der 1. Halbzeit aus. Nur 1,12 Mal zappelte der Ball durchschnittlich im Netz. In keiner Saison fielen dabei in den ersten 45 Minuten mehr Tore als im 2. Durchgang.

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Das hat zur Folge, dass in den vergangen 5 Jahren 90 Minuten oft nicht ausgereicht haben, um einen Sieger zu ermitteln. 8 Mal ging es in dieser Zeit in die Verlängerung. In 3 Spielen reichten sogar die 120 Minuten nicht, sodass die Entscheidung erst im Elfmeterschießen fiel. Zum Vergleich: In den 5 Jahren davor gingen nur 2 Partien in die Verlängerung – Entscheidung vom Punkt inklusive.

Dem Abtasten und Abwarten strotzen bisher 2 Vereine: Einer davon steht auch in der Bundesliga ganz oben. Die Roten Bullen aus Leipzig machen ihrem Namen als Torgarant nicht nur in Liga 1 alle Ehre. 12 Tore (9:3) fielen in den beiden Spielen der vorherigen Runden. Auch in den Begegnungen der Frankfurter Eintracht landete der Ball bereits 11 Mal (7:4) im Netz – insgesamt ein Schnitt von 5,75 Treffern pro Partie. Fallen auch in dieser Partie mindestens 4 Tore? Quote 2.00. 10 Tage vor dem Aufeinandertreffen im Pokal (alle DFB-Pokal-Wetten)stehen sich beide Mannschaften in der Bundesliga gegenüber – eine bessere Vorbereitung kann es nicht geben.

Endstation DFB-Pokal Achtelfinale?

Natürlich ist auch der Rekord-Pokalsieger im Einsatz. Bayern München trifft am Mittwochabend (05.02., 20:30 Uhr) auf die TSG Hoffenheim. 19 Mal konnten sich die Roten den Titel bereits sichern. Bei 23 Finalteilnahmen eine außerordentlich hohe Quote (82,6%). Ein Ausscheiden im DFB-Pokal Achtelfinale scheint dabei fast ausgeschlossen. Lediglich 5 Mal meisterte der FCB die Hürde zum Viertelfinale nicht. Zuletzt scheiterte der amtierende Double-Sieger vor 13 Jahren mit 2:4 an Alemannia Aachen. An eigenen Toren sollte es jedenfalls nicht mangeln. Denn mit Robert Lewandowski steht der treffsicherste aktive Spieler in den Reihen der Bayern. Allerdings fehlen dem Polen aktuell noch 44 Treffer, um Rekordtorschütze Gerd Müller einzuholen – ein fast unerreichbarer Wert. Dennoch scheint im Pokal einiges möglich und Überraschungen sind in jedem Jahr vorprogrammiert. Doch wen trifft es? Der Mythos vom Pokal – er lebt!

Kann sich Rekord-Pokalsieger Bayern München den 20. Titel sichern?

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