Regelmäßig trafen Deutschland und Spanien in ihrer langen Historie schon aufeinander. Den Älteren unter uns sind vor allem die häufigen Duelle in den 60er bis 90er-Jahren bei großen Turnieren in Erinnerung. Insgesamt 22 Spiele gab es bereits gegen die Iberer. Mit 9 Siegen, 6 Remis und 7 Niederlagen spricht die Bilanz für den DFB. An dieser Stelle möchten wir an 3 Spiele erinnern, die für beide Nationen positiv wie negativ prägenden Charakter hatten (Alle Wetten zum Spiel am Freitag).
Deutschland – Spanien 4:1 (1:0), Freundschaftsspiel in Hannover, August 2000
Eines der schlechtesten Turniere der DFB-Elf ging gerade erst zu Ende. Bei der EM 2000 in Belgien und den Niederlanden bekleckerte sich die Mannschaft von Erich Ribbeck mit dem Vorrundenaus wahrlich nicht mit Ruhm. Der deutsche Fußball war an einem Tiefpunkt angekommen. Rudi Völler übernahm zusammen mit Michael Skibbe das Traineramt. Direkt im ersten Spiel nach dem Debakel kam es in Hannover zum Kräftemessen mit den Spaniern um Raul und Co. Als wollte es die Mannschaft allen Kritikern zeigen spielten sie die Furia Roja förmlich an die Wand. Ein entfesselter Mehmet Scholl traf 2 Mal, ebenso wie Joker Alexander Zickler. Raul gelang lediglich noch Ergebniskosmetik. Zwar dauerte es noch Jahre, bis die Nationalmannschaft wieder Dauerhaft auf dem Niveau der Topmannschaften mithalten konnte. Ein erster Schritt war jedoch getan und der Glaube zurück.
Deutschland – Spanien 0:1 (0:1), EM-Finale in Wien, Juli 2008
8 Jahre später griffen beide bei der EM in Österreich und der Schweiz nach der kontinentalen Krone. Doch deutlicher als es das Ergebnis aussagt, beherrschten Xavi, Iniesta und Co. den Finalgegner. Als dann Xavi mit einem Klassepass Fernando Torres auf die Reise schickte behielt dieser vor Jens Lehmann die Nerven und lupfte zum entscheidenden Tor ein (33.). Die Folgezeit des Spiels zeigten die Spanier ihre ganze Klasse, ließen den Ball laufen und die deutsche Elf nicht annähernd gefährlich vor das Tor kommen. Auf dem Weg zum WM-Titel 2014 war das eine weitere gute Lehrstunde.
Deutschland – Spanien 0:1 (0:0), WM-Halbfinale in Durban, Juli 2010
Fast auf den Tag genau kam es 2 Jahre später in Südafrika zum erneuten Aufeinandertreffen. Dieses Mal im WM-Halbfinale. Zwar konnten Bastian Schweinsteiger und Co. das Spiel länger offen halten, doch eine gute Viertelstunde vor Schluss köpfte Carles Puyol die Spanier nach einer Ecke in ihr erstes WM-Finale, in dem sie die Niederlande ebenfalls knapp (1:0 n.V.) in die Knie zwangen. Die Mannschaft von Trainer Vicente del Bosque sollte noch 2 weitere Jahre den Fußball dominieren und mit dem EM-Titel 2012 den Hattrick perfekt machen. Doch wer weiß, wenn es diese beiden Spiele gegen Spanien nicht gegeben hätte. Wäre Deutschland dann 2014 in Brasilien Weltmeister geworden? Diese beiden Niederlagen haben dabei geholfen, beharrlich, akribisch und kämpferisch am großen Ziel festzuhalten. Manche Teams sind daran zerbrochen. Nicht jedoch Jogi Löw und seine Mannen.
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