WM 2018: Was man über die deutsche Gruppe und die Q-Frage wissen muss
WM 2018: Was man über die deutsche Gruppe und die Q-Frage wissen muss

WM 2018: Was man über die deutsche Gruppe und die Q-Frage wissen muss

Die Weltmeisterschaft 2018 in Russland hat ein Gesicht und Deutschlands Weg zur möglichen Titelverteidigung erste Konturen bekommen. Startschuss gegen Mexiko, anschließend warten Schweden sowie Südkorea auf Jogis Jungs. Wie ist diese Gruppe letztlich einzuordnen und wann kommen die ganz großen Kracher? Unser Ausblick mit Infografik zur WM 2018:

Für alle, die am Freitagnachmittag die Auslosung nur halbherzig verfolgt oder vielleicht zu spät reingezappt haben, taugt die folgende Grafik zum Retter in der Not. Neben Kurz-Portraits zu den 3 Gruppengegner blickt die bwin Redaktion auch auf die starke Bilanz in Auftaktspielen sowie die höchsten Siege der DFB-Elf während der Gruppenphase.

Reise-Weltmeister? Löw favorisiert Sotschi

Während der Auslosung im Kreml-Palast – exakt 195 Tage vor dem WM-Eröffnungsspiel – ballte unser Bundestrainer innerlich die Faust, da stand noch gar kein Gegner fest. Denn in Gruppe F bleiben der DFB-Elf tausende von Flugmeilen durch das Riesenreich nach Kaliningrad oder Jekaterinburg am Rande Asiens erspart. Rivale England muss aus St. Petersburg dagegen alleine 6 Stunden Flugzeit zu den 3 Gruppenspielen einplanen.

Tendenz in der deutschen Quartierfrage: Sotschi! Meer-Freund Löw zieht die südlichste Stadt mit dem angenehmen Klima dem verschneiten Moskau vor. Wem sind von der WM 2014 nicht (auch) die Bilder des 57-Jährigen in Bermuda-Shorts am brasilianischen Strand in Erinnerung geblieben? Auf dem Weg zum 4. Stern erwies sich das eigens erbaute, zunächst umstrittene WM-Quartier als wichtiger Faktor. Den positiven Geist des „Campo Bahia“ will Jogi Löw nun in der Olympiastadt am schwarzen Meer wieder erwecken.

Mexiko mi amor – Schweden zittert vor Alptraumgruppe

In Sotchi wird der Weltmeister auch das 2. Gruppenspiel am 23. Juni bestreiten. Schweden geht als eine Art Dauergegner durch. Alleine 5 Mal standen sich Deutschland und der Italien-Bezwinger bei großen Turnieren gegenüber. 4 DFB-Siege, zuletzt beim WM-Achtelfinale (2:0) im eigenen Land, sprechen eine klare Sprache. Auch, wenn Löw noch irgendwo das Ibrahimovic-Trauma im Hinterkopf herum spuckt.

„Diesmal versuchen wir 5:0 zu führen“, witzelte der Bundestrainer über Qualifikationsspiel aus dem Jahr 2012, als die Skandinavier nach einem 0:4-Rückstand eine irre Aufholjagd hingelegt hatten. Wie die Grafik zeigt, ist die Gesamtbilanz (inklusive Olympia-Duelle) ausgeglichen. Müssen die deutschen Fans erneut einen Zlatan Ibrahimovic in den Reihen der Tre Kronor fürchten? So stehen die Chancen auf ein Comeback des Rekordtorschützen zur WM 2018.

Bereits zum Auftakt kann sich die DFB-Elf gegen den vermeintlichen stärksten Gegner aus Mexiko auf Betriebstemperatur bringen. Zählt man alle 18 Auftaktspiele zusammen, steht eine Siegquote von über 70 Prozent. Anders als die schwedischen Medien, die von einer Alptraumgruppe sprachen, zeigten sich Chicharito und Co. nach der Auslosung durchaus selbstbewusst. Die Favoritenrolle wird El Tri aber sicher nicht beanspruchen. Erst beim 4:1 im Confed Cup diesen Jahres hatte Deutschland die Mexikaner über weite Strecken an die Wand gespielt – wohlgemerkt mit einem Perspektivteam!

Gruppensieg erleichtert den Weg nach Moskau

Alles in allem hat das Losglück das DFB-Team also nicht verlassen. Nicht die Hammer-Gegner (England/Spanien) aus Topf 2 und auch keine unbekannten Exoten. Fußball-Zwerg Panama wurde zwar zunächst in die deutsche Gruppe gelost, wanderte dann in „G“. Südkorea, der Gegner im letzten Gruppenspiel am 27. Juni, bleibt der am schwersten einzuschätzende Gegner. Das letzte WM-Duell datiert aus dem Jahr 2002 – 1:0 im Halbfinale.

Tipps kann sich Jogi Löw vielleicht bei Uli Stielike holen. Der frühe DFB-Assistenzcoach arbeitete bis zu seiner Entlassung im Juni 2017 über 2,5 Jahre für die Tiger von Asien. Unter Nachfolger Tae-Yong Shin genügten 2 torlose Remis für das Ticket nach Russland. Nun nimmt das Team um den früheren Bundesligaprofi Heung-Min Son (Tottenham Hotspur) zum 8. Mal in Folge an einer WM-Endrunde teil. Nur 2002 sowie 2010 hatte Südkorea die Gruppenphase überstanden.

Vor diesem Hintergrund rechnen die bwin Buchmacher fest mit einem Gruppensieg (Quote: 1.36) des Weltmeisters. In diesem Fall vermeidet Deutschland wohl ein frühes Aufeinandertreffen mit Brasilien, das als Top-Favorit in die Gruppe E startet und als bisher einzige Nation den WM-Titel erfolgreich verteidigen konnten. Andere Hochkaräter wie Frankreich oder die Spanier wären ebenfalls erst kurz vor dem Endspiel (15. Juli) möglich. Als nächsten Termin sollten sich die deutschen Fans den 14. Mai im Kalender rot anstreichen. Dann gibt Jogi Löw den vorläufigen 30 Mann-Kader für die WM 2018 bekannt.

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