Am 14. Juni startet die EM 2024 mit dem Auftaktspiel Deutschland – Schottland. Bis zum 7. Juni müssen die Nationalmannschaften ihre endgültigen Aufgebote benennen. Der DFB-Kader steht bereits Wochen vorher fest – das zeigt die bwin News Infografik. Auch in Sachen Aufstellung hat Bundestrainer Julian Nagelsmann eine fixe Idee im Kopf. Die meisten Position sind fest vergeben.
Lange Zeit war von Euphorie für die Heim-EM 2024 in Deutschland wenig zu spüren. Das hat sich seit den Testspielen gegen Frankreich (2:0) und die Niederlande (2:1) geändert. Die Nationalmannschaft überzeugte in beiden Duellen und hat unter den Fans Vorfreude auf das Turnier entfacht. Nicht nur das. Die beiden Partien haben gezeigt, dass der DFB-Kader für die Europameisterschaft so gut wie feststeht – genau wie die Startaufstellung, mit der das Team den Titel gewinnen will.
„Wenn alle gesund bleiben, wenn alle so weiter performen, dann werden wir auf jeden Fall nicht 10 Spieler tauschen müssen. Auch nicht 5. Sondern vielleicht 1-2 plus Verletzte.“ Nach dem Sieg über die Niederlande machte Julian Nagelsmann klar, dass der aktuelle DFB-Kader zum großen Teil für die Heim-EM unverändert sein wird.
Ein kleines Hintertürchen ließ der Bundestrainer den nicht nominierten Spielern noch offen: „Sie müssen Vollgas geben, mehr als vielleicht zuvor, um auf den Zug noch aufzuspringen. Am Ende müssen sie besser sein als diejenigen, die jetzt dabei waren.“
Der DFB-Kader für die Europameisterschaft im eigenen Land steht zum Großteil. Im Vergleich zu den letzten Testspielen werden Manuel Neuer und Leroy Sané zum Aufgebot zurückkehren. Für Jan-Niklas Beste stehen die Chancen schlecht. Zwar wurde der Heidenheimer zuletzt nominiert, musste aber aufgrund einer Verletzung abreisen und kam deshalb nicht zum Einsatz. Unwahrscheinlich, dass er für die EM berufen wird, ohne dass sich der Bundestrainer zuvor ein Bild von ihm machen konnte. Zumal die linke Seite mit Maximilian Mittelstädt und Florian Wirtz bzw. Chris Führich einen guten Eindruck hinterließ.
Die wahrscheinlich einzigen Wackelkandidaten sind Deniz Undav und Robin Koch. Letztgenannter kam weder gegen die Niederlande noch gegen Frankreich zuvor zum Einsatz. Mit Niklas Süle, Nico Schlotterbeck und Mats Hummels scharen 3 BVB-Profis mit den Hufen, um für den Frankfurter ins Aufgebot zu rutschen. Undav hat sein Schicksal selbst in der Hand. Kann er in der Bundesliga weiter auf sich aufmerksam machen wie bisher, wird an ihm kein Weg vorbeiführen – zumal er nach seiner Einwechslung gegen Frankreich einen guten Eindruck hinterließ.
In vorderster Front haben Kai Havertz und Niclas Füllkrug ihr EM-Ticket sicher in der Tasche. Auch Thomas Müller wird mit großer Wahrscheinlichkeit dabei sein. Damit stehen 3 Akteure im DFB-Kader, die als Mittelstürmer eingesetzt werden können – nominell genug Auswahl für die Position. Unwahrscheinlich, dass Nagelsmann das System ändert und auf 2 Stürmer umstellt. Deshalb sind die Konkurrenten für Undav, der offensiv variabel ist, Timo Werner, Julian Brandt und auch Leon Goretzka. Während Werner im Sturm-Zentrum und auf den Außen spielen kann, ermöglichen Brandt und Goretzka Nagelsmann mehr Möglichkeiten für die Mittelfeld-Besetzung auf der 6er-, 8er- und 10er-Position.
Dass der Bundestrainer seine Mannschaft im Vergleich zum Frankreich-Sieg gegen die Niederlande nicht umbaute, war ein eindeutiger Fingerzeig, getreu dem Motto: Never chance a winning team! Für das Auftaktspiel gegen Schottland sind nur noch wenige Positionen unsicher. Neuer (TW) sowie Kimmich (RV), Tah (IV) und Rüdiger (IV) sind in der Defensive gesetzt, das sagte Nagelsmann bereits. Als Linksverteidiger hat Mittelstädt gegenüber David Raum und Benjamin Henrichs die Nase vorn und erhielt von Nagelsmann nach den jüngsten Testspielen viel Lob.
Im Mittelfeld führt an Toni Kroos, Florian Wirtz und Jamal Musiala kein Weg vorbei. Auch Ilkay Gündogan hat als Kapitän einen Startelf-Platz sicher. Bleibt eine einzige Position offen – der Nebenmann von Kroos. Hier erwies sich Robert Andrich als geeigneter Mitspieler. Allerdings muss der Leverkusener im Verein nach der Rückkehr von Ezequiel Palacios um seinen Platz bangen. Gut möglich, dass Nagelsmann ihm Pascal Groß vorzieht, sollte Andrich bis zum Turnier nicht mehr regelmäßig für die Werkself als Stammspieler auflaufen.
Im Sturm-Zentrum hat aktuell Kai Havertz die besten Chancen auf einen Startplatz. Der Ex-Leverkusener blüht seit dem Winter beim FC Arsenal auf und trifft mittlerweile auch für die Gunners regelmäßig – zumeist als Stürmer. Sein größter Konkurrent ist Niclas Füllkrug, der mit 11 Toren und 2 Assists in 15 Länderspielen seine Wertigkeit für den DFB-Kader bereits unter Beweis gestellt hat.